Presse FemBio: Florence Nightingale – Eine Frau ist ihrer Zeit voraus
FemBio: Florence Nightingale – Eine Frau ist ihrer Zeit voraus
P r e s s e i n f o r m a t i o n
FemBio: Florence Nightingale – Eine Frau ist ihrer Zeit voraus 100. Todestag am 13. August 2010
Der August ist der "Monat der großen Krankenschwestern". 1910 starb Florence Nightingale, zwei Wochen später wurde Mutter Teresa geboren (am 27.8.1910). Der Krankenpflegerin, Reformerin sowie Pionierin der Statistik und Epidemiologie Florence Nightingale gedenken wir an ihrem 100. Todestag. Mit 36 Jahren war sie bereits eine Nationalheldin.
Die Reduzierung der Sterblichkeitsrate der Soldaten in den Lazaretten und neue Maßstäbe in der Krankenpflege machten sie berühmt. Sie rebellierte früh gegen die erstickende Weiblichkeitsnorm ihrer Klasse und wurde auf ihrem erfolgreichen Lebensweg schließlich zum Vorbild im Bereich der Medizin.
Während des Krimkrieges (1853-56) leitete sie als Verwaltungschefin bald die gesamte Versorgung der britischen Lazarette mit über zehntausend Menschen. Sie revolutionierte die Kranken-pflege und inspirierte den Schweizer Henri Dunant (1828-1910) zur Gründung des Roten Kreuzes. Nach ihren Ratschlägen wurden Lazarette und Krankenpflegeeinrichtungen in der ganzen Welt errichtet. Da sie sich neben der Krankenpflege auch um die soziale Not kümmerte, geht auch die Sozialarbeit auf ihre Initiative zurück. Ihre Pionierinnentätigkeit brachte England die nichtkonfessionellen Sozialdienste.
Nightingale gilt zudem als Vorreiterin bei der Anwendung statistischer Hilfsmittel in der Epidemiologie. Ihre Analysen des öffentlichen Gesundheitswesens sind Spitzenleistungen ihrer Zeit, zum Beispiel ihre Arbeit zu den Hygienebedingungen im ländlichen Indien. Ihre weitreichenden Statistik-Kenntnisse bewies sie mit der Erfindung des „Polar Area - Diagramms“, das sie unter anderem dazu benutzte, die medizinische Versorgung der britischen Soldaten während des Krimkriegs zu dokumentieren. Sie gilt seither als Pionierin der visuellen Darstellung mathematisch-statistischer Zusammenhänge.
Sie diente der britischen Regierung als Ratgeberin für das Gesundheitswesen. In deren Auftrag entwickelte sie ein statistisches Verfahren zur systematischen Erhebung der Bevölkerungszahl, der Geburts- und Todesraten sowie der Todesursachen. 1858 wurde Florence Nightingale als erste Frau in die Royal Statistical Society berufen. Später erhielt sie die Ehrenmitgliedschaft in der American Statistical Association.
Ihr Wirken fand in den allerhöchsten Kreisen Anerkennung: 1907 erhielt Nightingale den königlichen Orden „Order of Merit“.
Florence Nightingale zur Bedeutung der Krankenpflege: „Krankenpflege ist keine Fe-rienarbeit. Sie ist eine Kunst und fordert - wenn sie zur Kunst werden soll - eine ebenso große Hingabe, eine ebenso ernste Vorbereitung wie das Werk eines Malers oder Bildhauers, denn was bedeutet die Arbeit an einer toten Leinwand oder kaltem Marmor im Vergleich zu der am lebendigen Körper, dem Tempel für den Geist Gottes?“
Ein Porträt Florence Nightingales von Joey Horsley und Evelyn Thriene mit allen relevanten Quellen (Bücher und Links) findet sich auf dem Frauenbiographie-Portal [url=http://www.fembio.org]http://www.fembio.org[/url].
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Anfragen zu Interviews oder Lesungen bitte direkt an Luise F. Pusch richten. (lfp(at)fembio.org)
Evelyn Thriene, 31.07.2010
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