Mehr Infos über ägyptische Frauen, bitte! Offener Brief von Helke Sander
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte Sie bitten, bei Ihrer Berichterstattung über Ägypten auch besonders auf die Lage der Frauen einzugehen, bzw. diese zu Wort kommen zu lassen. In welcher Form sind sie beteiligt? Organisiert oder nicht? Wie wird ihre Mitarbeit aufgenommen? Welche Infrastrukturen schaffen sie sich? Welche Kritik von ihnen gibt es?
Ich möchte nur daran erinnern, dass Frauen die iranische Revolution ganz wesentlich mit bestimmt haben. Sie waren aber die ersten, die brutal unterdrückt wurden. Man kann auch heute nicht dauernd vom Volksaufstand reden, wenn nur Männer zu sehen sind. Es ist einfach notwendig, diese Ereignisse auch unter dem Gesichtspunkt der Geschlechterfrage zu behandeln.
••••••••••••••••••••••• Diesen Text hat Helke Sander an verschiedene Redaktionen geschickt. Sie würde sich freuen, wenn dem Beispiel gefolgt würde und die Unterstützerinnen die Aufforderung an ihre lokalen Sender, Rundfunkanstalten, Zeitungen usw. schicken würden.
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3 Kommentare
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24.03.2011 um 16:42 Uhr Amy
Zur Information ” Amnesty verurteilt Misshandlungen an Demonstrantinnen “:
“Soldaten hätten Frauen geschlagen und zu `Jungfräulichkeitstests gezwungen.”
Amnesty hat die schockierende und entwürdigende Behandlung von Frauen während der Proteste in Ägypten verurteilt. Demonstrantinnen seien bei der Räumung des Tahrir-Platzes in Kairo durch Soldaten der Armee bedroht und misshandelt worden. Demnach berichteten Frauen , sie seien von Soldaten geschlagen und mit Stromschlägen gequält und fotografiert worden, während sie sich für Durchsuchungen ausziehen mussten. Schließlich hätten die Soldaten sie zu Jungfräulichkeitstests gezwungen.
“Die ägyptischen Behörden müssen die schockierende und entwürdigende Behandlung von Demonstrantinnen stoppen”, forderte Amnesty. Alle Sicherheitskräfte müssten angewiesen werden , dass Folter und andere Misshandlungen einschl. erzwungene Jungfräulichkeitstests nicht länger toleriert würden und Ermittlungen zur Folge hätten.
Nach Angaben von Amnesty wurden 18 Frauen vom Tahrir-Platz in das angrenzende Gebäude des Nationalmuseums gebracht, wo sie misshandelt und als Prostituierte beschimpft wurden.” (dieStandard/23.3.2o11)
Überhaupt sollte endlich einmal der Mythos der `Jungfräulichkeit` beendet werden, mit dem Männer sich aufgrund ihrer frauenfeindl. kulturellen/religiösen Vorgaben berechtigt fühlen, auch i.d. Sexualität über Frauen zu bestimmen. Viele Frauen/Muslimas müssen sich einer Hymenrekonstruktion unterziehen , was überhaupt nicht erforderlich ist - ein weiterer patriarchalischer, unmenschlicher Eingriff an Körper und Seele der Frauen .
http://www.emma.de/news-artikel-seiten/der-mythos-jungfernhaeutchen/
13.03.2011 um 23:01 Uhr anne
lt. presseberichten zufolge wurden ägyptische frauen am internationalen frauentag in kairo an demonstrationen für gleichberechtigung von männern niedergemacht. angeblich wurde die demo von fraubewegungsgegnern auseinander getrieben. demnach sollen diese in einer gegendemo die revolution in ägypten als eine `islamische` revolution bezeichnet haben. den frauen wurde ebenfalls zugerufen, sie hätten auf dem tahrir-platz nichts zu suchen, sie seien vom ausland angestiftet worden oder sowieso ausländerinnen, die sich nicht einzumischen hätten.
anwesende frauen berichteten ebenfalls von einer gewaltsamen beendigung der feier zum frauentag in kairo - es versammelten sich frauenbewegungsgegner, die frauen und männer beleidigten und `nieder mit den frauen` riefen. am ende überranten sie die frauen/demonstration und jagten zu hunderten einzelne frauen durch die menge, einige wurden geschlagen. “sie haben uns überall betatscht, sagte dina abou elsoud, eigentümerin eines hostels und organisatorin des frauenmarsches. auch andere frauen berichteten über sexuelle übergriffe. der vorfall erinnert an die cbs-reporterin lara logan, die während der jubelfeiern über mubaraks abgang auf ähnliche weise bedrängt wurde.
(
quelle: internet und zitiertes aus kommentaren in der taz vom 8.3.2011 zu “die revolution ist ihre chance”.
die ägyptischen frauen haben sieben forderungen aufgestellt, darunter: abschaffung der absoluten elterlichen gewalt über frauen. recht auf politische betätigung für frauen. eine neue zivile
verfassung mit gleichen rechten für frauen und männer. die abschaffung des patriarchalischen systems. auch ein ende der sexuellen belästigungen wurde gefordert.(quelle: internet)
die ägyptischen frauen/feministinnen werden sicherlich noch einen langen , steinigen weg vor sich haben, bevor ihre forderungen auch nur annähernd vom patriarchat erfüllt werden.
http://www.watch-salon.blogspot.com/
08.02.2011 um 17:32 Uhr kretschmann, susanne
sehr geehrte frau sander und frau luise f.pusch, ich möchte ihren aufruf unterstützen mit der bitte insbesondere pazifistischen lesben /frauen in ägypten sowie weltweit gehör zu verschaffen in den medien sowie anderen friedliebenden marginalisierten gruppen wie schwule, intersex, trans, behinderte, migrantinnen, pazifistinnen. Frauen und Mädchen sind in aller regel auch friedliebender als die majorisierten heterosexuellen Männer im Patriarchat.
mit freundlichen Grüssen und Dank für ihren Aufruf
Susanne Kretschmann, Ärztin in Rente, Medizin- und Onlinejournalistin