Fembio Specials Frauen aus Lateinamerika Yma Sumac
Fembio Special: Frauen aus Lateinamerika
Yma Sumac
(eigentlich Zoila Augusta Emperatriz Chávarri del Castillo)
geboren am 10. September 1922 in Callao oder Ichocán (Peru)
gestorben am 1. November 2008 in Los Angeles
peruanische Sängerin
15. Todestag am 1. November 2023
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Wenn die Leute sagen, ich sei ein Legende… nun, dann bin ich vielleicht eine Legende.
(Yma Sumac in einem Interview).
Yma begann dunkel brodelnd wie eine Tigerin. Noch nicht eine Minute später war daraus das helle Zwitschern einer Lerche geworden.
Dieses Zitat stammt aus einem Prozessbericht, den die US-amerikanische Schallplattenfirma Capitol wegen der peruanischen Sängerin führen musste. Der Vorwurf gegen Capitol lautete auf arglistige Täuschung. Die Firma werbe mit nur einer Sängerin, dabei müsse es sich mindestens drei verschiedene SängerInnen handeln: eine männliche und sowohl eine weibliche hohe als auch eine weibliche tiefe Stimme. Yma nahm als lebender Beweis am Prozess teil und gab den Anwesenden eine Demonstration ihrer sagenhaften, mehr als vier Oktaven umfassenden Stimme.
Zoila Augusta Emperatriz startete als Fokloresängerin mit dem peruanischen Ensemble Compania Peruana del Arte, dessen Leiter Moisés Vivanco sie 1942 heiratete. Es folgten Tourneen durch Südamerika und Rundfunkaufnahmen. Mit ihrem Mann als Gitarristen und ihrer Cousine Cholita Rivero als Kontra-Altistin formte sie das Inca Taky Trio und nahm 1943 Folklore-Schallplatten in Argentinien auf. Das Inca Taky Trio tourte durch die USA und wurde auch für private Festivitäten gebucht. Nach einem Konzert in der Hollywood Bowl, einer der größten natürlichen Freilichtbühnen, folgte der Vertrag bei Capitol Records mit dem oben geschilderten Prozess als Konsequenz.
Die Sängerin kultivierte zeitlebens ihre geheimnisvolle, vermeintlich auf den Inkakönig Atuahalpa zurückgehende Herkunft. Über ihren Geburtsort gibt es unterschiedliche Angaben. Angeblich kommt sie in dem Andendorf Ichocán auf die Welt, und das Aufwachsen in den Bergen soll ihre Stimme maßgeblich geformt haben. Andere Quellen nennen Cajamarca oder die Hafenstadt Callao als Geburtstort, von wo die Familie erst später in die Andenregion umgezogen sei. Dort habe das Mädchen im Tempel vor Sonnenanbetern gesungen und sei von Inka-Priestern entdeckt worden. Ihren Künstlername Yma Sumac, auch Ima oder Imma geschrieben, legte sie sich zu, als sie Südamerika für die Staaten verließ. Yma Sumac ist Quechua und bedeutet „wie schön“. Die Sängerin selber behauptete, dies sei der Vorname ihrer Mutter gewesen, die Emilia Castillo hieß.
Mit ihrer Stimme konnte Yma Sumac vom tiefsten Alt bis zum höchsten Sopran sicher und mühelos intonieren. 1954 und 1956 spielte sie in den Spielfilmen „Das Geheimnis der Inkas (Originaltitel: Secret of the Incas; Regie Jerry Hopper, USA) und „Sturm über Persien“ (Originaltitel: Omar Khayyam; Regie Willam Dieterle, USA) mit. In „Das Geheimnis der Inkas“ spielt Yma Sumac die Tempelprinzessin Kori Tica und gibt ein beeindruckendes Beispiel ihres gesanglichen Könnens. Der Film mit Charlton Heston gilt als die Vorlage für “Indiana Jones”. In „Sturm über Persien“ hat sie einen Auftritt in der Rolle der Karina. Das deutsche Fernsehen drehte 1992 den Dokumentarfilm „Hollywoods Inkaprinzessin“, produziert von Günter Czernetzky. 1998 war Yma Sumacs Titel „Ataypura“ im Spielfilm „The Big Lebowksi“ zu hören. 2006 war „Xtabay“ Teil der Filmmusik in dem deutschen Spielfilm „Die Österreichische Methode“ (Regie Florian Mischa Böder, 2006).
2006 erhielt Yma Sumac von ihrem Heimatland Peru den Orden „El Sol del Perú“ verliehen. Ihr Grab befindet sich auf dem Hollywood Forever Cemetery.
(Text von 2015)
Verfasserin: Karin Müller
Links
Links geprüft am 17. Oktober 2023 (AN)
Literatur & Quellen
„Lady mit der Trickkehle“, Der Spiegel 30.01.1952
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