Fembio Specials Black History Shirley Chisholm
Fembio Special: Black History
Shirley Chisholm
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geboren am 30. November 1924 in New York
gestorben am 1. Januar 2005 in Ormond
US-amerikanische Politikerin
20. Todestag am 1. Januar 2025
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
„Fighting Shirley Chisholm – Unbought and Unbossed“: mit diesem Kampagnen-Slogan tourte Shirley Chisholm 1968 durch Amerika – mit Erfolg: „Unbought and unbossed“, „nicht gekauft, nicht beherrscht“ erkämpfte sie sich als erste schwarze Frau – trotz dieses doppelten Handicaps – einen Sitz im US-Kongress. Nach ihrer Wahl wurde die Erzieherin aus New York schnell als starke Liberale bekannt. Sie opponierte gegen Waffenprogramme und den Krieg in Vietnam und setzte sich ein für Bürgerrechte und die Armen im Land. Als Kongress-Mitglied war Chisholm eine der ganz wenigen Frauen der Frauenrechtsbewegung, die direkten politischen Einfluss ausüben konnten: Als lebendes Vorbild ihrer Überzeugung: „Frauen müssen in diesem Land zu Revolutionärinnen werden“, forderte sie in Reden vor dem Kongress die Gleichberechtigung von Frauen; sie beschäftigte als Abgeordnete nur Mitarbeiterinnen und engagierte sich als Mitbegründerin der National Organization for Women (NOW).
Es war nicht zuletzt Shirley Chisholms Lebensweg, der sie zur „Revolutionärin“ machte: Von ihrem dritten Lebensjahr an auf Barbados unter der Obhut ihrer Großmutter aufgewachsen, kam sie als Zehnjährige zurück zu ihren Eltern nach New York – und in eine völlig andere Welt: Diskriminierungen gegen sie als Frau und Schwarze und die gesellschaftlichen Probleme in ihrem Bezirk Brooklyn formten während ihrer Studienzeit ihr Credo: „Anti-schwarz und anti-weiblich und alle Formen von Diskriminierung sind letztlich gleichbedeutend mit einer Sache: Anti-Menschlichkeit.“ Aus dieser Überzeugung gewann sie die Energie für ihren politischen Einsatz.
1972 schrieb sie erneut Geschichte. Als zweite Frau (und exakt 100 Jahre nach der ersten, Victoria Woodhull) erhob sie öffentlich Anspruch auf das höchste Amt im Staat: „Ich stehe heute vor euch als Anwärterin für die Nominierung als demokratische Präsidentschaftskandidatin. Ich bin nicht die Kandidatin des schwarzen Amerika, obwohl ich schwarz bin und stolz darauf. Ich bin nicht die Kandidatin der Frauenbewegung, obwohl ich eine Frau bin und genauso stolz darauf. Ich bin nicht die Kandidatin irgendwelcher politischer Herren oder Interessen. Ich bin die Kandidatin des Volkes“. Die beeindruckenden Worte brachten ihr nur einen Achtungserfolg – die demokratische Partei entschied sich für einen männlichen Konkurrenten.
Zehn Jahre später zog sich Shirley Chisholm aus der Politik zurück, machte sich aber bis ins hohe Alter als politische Autorin, Vortragsreisende und Talk-Show-Gast für Menschenrechte und Menschenwürde stark. Sie starb 80jährig in Florida, wo sie ihre letzten Lebensjahre verbracht hatte.
(Text von 2003)
Verfasserin: Caroline Vogel
Links
„Shirley Chisholm“, Encyclopedia Britannica 2002: http://www.pbs.org/wnet/aaworld/reference/articles/shirley_chisholm.html
http://en.wikipedia.org/wiki/Shirley_Chisholm
www.visionaryproject.com/NVLPmemberTier/visionariesT1/VisionaryPages/ChislomShirley/index.asp
Literatur & Quellen
Brownmiller, Susan. 1970. Shirley Chisholm. Garden City, NY. Doubleday.
Chisholm, Shirley. 1970. Unbought und Unbossed. Boston. Houghton Mifflin.
Chisholm, Shirley. 1973. The Good Fight. New York. Harper & Row.
Gill, Laverne McCain. 1997. African American Women in Congress: Forming and Transforming History. New Brunswick, NJ. Rutgers UP.
Lanker, Brian. 1989. I Dream a World: Portraits of Black Women Who Changed America. New York. Stewart, Tabor & Chang.
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