Fembio Specials Berühmte Mathematikerinnen Nicole-Reine Lepaute
Fembio Special: Berühmte Mathematikerinnen
Nicole Lepaute
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(Nicole-Reine Lepaute, geb. Etable de Labrière)
geboren am 5. Januar 1723 in Paris
gestorben am 6. Dezember 1788 in Saint-Cloud
französische Astronomin und Mathematikerin
235. Todestag am 6. Dezember 2023
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Nicole Lepaute ist eine der wenigen Frauen, die sich als Astronomin einen Namen gemacht haben.
Im Alter von 25 Jahren heiratete sie den berühmten Uhrmacher Lepaute den Älteren, an dessen Arbeit sie von diesem Zeitpunkt an teilnahm. Durch ihren Mann lernte sie den Astronomen Lalande kennen, der ihr Freund und Förderer wurde. Zusammen mit ihm unterstützte sie die Arbeit ihres Mannes, und 1755 erschien ein Lehrbuch der Uhrmacherkunst, das beide Lepautes verfasst hatten.
Nicole Lepaute hatte auch wesentlichen Anteil an der Errechnung des Zeitpunkts der Wiederkehr des Halleyschen Kometen (1758). Neben Lalande half der Mathematiker Clairaut, der allerdings Lepautes Mitarbeit später verschwieg, während Lalande sie hervorhob:
„Die Hilfe Madame Lepautes war so, dass ich ohne sie die enorme Arbeit überhaupt nicht hätte in Angriff nehmen können. Es war notwendig, die Distanz der beiden Planeten Jupiter und Saturn zum Kometen separat für jeden aufeinanderfolgenden Grad über 150 Jahre hinweg zu berechnen.“ (Lalande, in Alic, S. 141)
Die Arbeit war immens: Sechs Monate lang rechneten die drei im Wettlauf mit der Zeit ununterbrochen. Damit ihr Berechnungsverfahren auch Anerkennung fände, war es notwendig, den Zeitpunkt genau vorauszusagen. Im November 1758 gaben sie ihre Berechnungen vor der Pariser Akademie bekannt; im Dezember wurde der Komet gesichtet.
Danach arbeitete Lepaute an der Berechnung der Sonnenfinsternis von 1764 und ließ zu diesem Ereignis eine Karte anfertigen, auf der man den Gang der Verfinsterung viertelstundenweise nachvollziehen konnte. Eine Karte, die nur für Paris angefertigt wurde, diente der Aufklärung der Pariser Bevölkerung. Ihre Zusammenarbeit mit Lalande setzte Lepaute im Zusammenhang mit den von ihm herausgegebenen „Ephémérides des mouvements célestes“ fort.
Ihre rege wissenschaftliche Tätigkeit musste sie allerdings wegen eines Augenleidens aufgeben.
Nicole-Reine Lepaute starb am 6. Februar 1788 in Saint-Cloud.
(Text von 1987)
Verfasserin: Beate Schräpel
Literatur & Quellen
Biographie Universelle, Ancienne et Moderne, Bd. 24. Paris. Michaud. 1819.
Heymann, Dagmar, Angelika Moser & Agnes Sandner. o.J. [1997]. Bedeutende Naturwissenschaftlerinnen. FiT Frauen in der Technik, Darmstadt in Zus.Arbeit mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie.
Moewes, Franz. 1910. “Die Astronomin Lepaute”, “Die Frau,” 17, 1909/10, 335-7.
Ogilvie, Marilyn Bailey. 1986. Women in Science - Antiquity through the Nineteenth Century: A Biographical Dictionary with annotated Bibliography. Cambridge, MA. MIT Press.
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