Fembio Specials Black History Mary Eliza Church Terrell
Fembio Special: Black History
Mary Eliza Church Terrell
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geboren am 23. September 1863 in Memphis, Tennessee
gestorben am 24. Juli 1954 in Annapolis, Maryland
US-amerikanische Freiheitskämpferin
70. Todestag am 24. Juli 2024
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Der Artikel über Mary (Mollie) Terrell in Doris Sterlings Black Foremothers trägt den Titel “Ninety Years for Freedom”. Terrells Mutter war noch Haussklavin gewesen; ihr Vater war der Sohn einer Sklavin und ihres weißen Besitzers. Nach der Befreiung 1865 brachten es beide Eltern schnell zu Wohlstand, ja Reichtum: Mary bekam eine ausgezeichnete Ausbildung am Oberlin College, wo sie Sprachen studierte. Oft war sie der einzige schwarze Mensch und die einzige Frau in ihrer Klasse. Nach dem Studium unterrichtete sie Deutsch und Latein an einer High School für Schwarze in Washington, DC. 1888 schenkte ihr Vater ihr eine zweijährige Europareise. Mary studierte die Kultur und die Hauptsprachen Westeuropas. Deutsch und Französisch lernte sie so perfekt, dass sie später bei den internationalen Frauenkongressen 1904 in Berlin und 1919 in Zürich ihre Reden auf Deutsch und Französisch halten konnte, zum Erstaunen und Entzücken der ZuhörerInnen über die Fähigkeiten “der Negerin”.
1891 heiratete Mary Church Robert Terrell, einen der ersten Schwarzen von der Elite-Universität Harvard, der sie bis zu seinem Tod 1925 bei all ihren für eine Frau höchst ungewöhnlichen Engagements voll unterstützte.
Zunächst einmal jedoch beendete die Heirat ihre Lehrtätigkeit: Verheiratete Frauen durften nicht an öffentlichen Schulen unterrichten. Mary gebar drei Kinder, die alle nach wenigen Tagen starben: In den Krankenhäusern Washingtons herrschte Rassentrennung. Zur Geburt ihrer Tochter Phyllis begab sie sich nach New York, und dieses Kind überlebte.
Mary Terrell kämpfte zeit ihres langen Lebens für die Rechte der Schwarzen und der Frauen; sie übernahm viele Ämter, oftmals den Vorsitz, in den führenden Organisationen des Landes, die sich diesem Kampf verschrieben hatten. Noch im Alter von 89 Jahren stand sie an der Spitze der Demonstration gegen die Rassentrennung in den Restaurants der Landeshauptstadt.
(Text von 1988)
Verfasserin: Luise F. Pusch
Zitate
Wenn ich heute nacht sterbe, werde ich nicht umsonst gelebt haben. … Ich dankte den großherzigen weißen Frauen der USA für die Einladung. … Dann redete ich eine Viertelstunde und enthüllte diesen Ausländerinnen all die grauenvollen Ungerechtigkeiten, die die schwarze Bevölkerung treffen.
(Mary Terrell an ihren Mann vom Kongreß der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit, Zürich 1919, bei dem sie die einzige Schwarze war)
Links
University of Minnesota – Voices from the Gaps – Mary Church Terrell (PDF-Datei, 5 Seiten)
Literatur & Quellen
Harlem Renaissance and Beyond: Literary Biographies of 100 Black Women Writers 1900-1945. Hg. Lorraine Elenea Roses & Ruth Elizabeth Randoph. Cambridge, MA. Harvard UP.
Hine, Darlene Clark. Hg. 1994 [1993]. Black Women in America: An Historical Encyclopedia. Mit-Hg. Elsa Barkley Brown & Rosalynn Terborg-Penn. Bloomington, IN; Indianapolis, IN. Indiana UP.
Notable American Women: The Modern Period. 1980. Hg. Barbara Sicherman, Carol Hurd Green, Irene Kantrov & Harriet Walker. Cambridge, MA; London. The Belknap Press of Harvard UP.
Sterling, Dorothy. 1979. Black Foremothers: Three Lives. Old Westbury, NY. The Feminist Press.
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