Fembio Specials Frauen aus der Ukraine Marie Bashkirtseff
Fembio Special: Frauen aus der Ukraine
Marie Bashkirtseff
((Марія Костянтинівна Башкирцева [ukrainische Schreibweise]; Мария Константиновна Башкирцева [russische Schreibweise]; Mariya/Mariia/Mary/Maria/Marie Konstantinovna Bashkirtseva/Baškirceva/Bashkirceva; Maria Konstantinowna Baschkirzewa/Baschkirtschew))
geboren am 24. November 1858 in Gawronzi bei Poltawa (Ukraine)
gestorben am 31. Oktober 1884 in Paris
russische Malerin, Tagebuchschreiberin
140. Todestag am 31. Oktober 2024
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Bevor sich Marie Bashkirtseff im Oktober 1877 mit der Anmeldung an die Académie Julian in Paris endgültig für eine Ausbildung zur professionellen Künstlerin entschließt, ist sie jahrelang zwischen ihrem mondänen Ich und ihrem künstlerischen Ich hin und her gerissen. In ihrem Tagebuch hat sie diesen Konflikt, an dem sie letztendlich scheitert, eindringlich geschildert. Marie will berühmt werden und in der Gesellschaft eine Rolle spielen; lange Zeit träumt sie, beeinflusst von ihrer Familie, von einer glänzenden Heirat und ihrem gefeierten Aufstieg in die höchsten Kreise.
Sie ist vielseitig begabt, hochintelligent und unterfordert. Unterrichtsstunden organisiert sie sich selber, sie spricht fünf lebende Sprachen sowie Latein und Griechisch. Ihre Stimme ist so schön, dass sie ernsthaft erwägt, sich zur Sängerin ausbilden zu lassen. In ihrer Familie gilt sie von früh an als etwas Besonderes und wird mehr als ihr jüngerer Bruder oder ihre Cousine vergöttert. Man erwartet aber auch, dass sie die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllt und einen Platz in der guten Gesellschaft erobert.
Marie ist eine scharfe Beobachterin, erkennt früh die Nachteile ihres Frauseins und beneidet die Männer um ihre Freiheiten. Im Dezember 1880 tritt sie in den von Hubertine Auclert gegründeten Verein Droit des Femmes ein. Unter ihrem dafür gewählten Pseudonym Pauline Orell schreibt sie für die von Auclert herausgegebene Zeitschrift La Citoyenne Artikel über die Schwierigkeiten einer professionellen Ausbildung für Frauen und schonungslose Kunstkritiken auch über Werke anerkannter Maler. Glühend setzt sie sich für die Zulassung von Frauen an die staatliche École des Beaux-Arts ein. Ihre Mitschülerinnen an der privaten Académie Julian überzeugt Marie trotz ihres auffallenden, eleganten Auftretens durch ihren Eifer. Sie arbeitet oft acht bis zehn Stunden wie besessen im Atelier. Neben Porträts entstehen Genreszenen und Marie interessiert sich zunehmend für sozialkritische Themen: ihr Gemälde Le Meeting, das ein Treffen von Straßenjungen zeigt, erregt im Herbstsalon von 1884 Aufsehen.
Schon 1874 zeigten sich erste Anzeichen der Tuberkulose, die sich trotz Kuren und Hausmitteln immer mehr verschlimmerte. Geschwächt durch Lungenentzündung und Fieber stirbt Marie kurz vor ihrem 26. Geburtstag.
Verfasserin: Adriane von Hoop
Zitate
Wir sollten Hunde lieben - und nur Hunde! Männer und Katzen sind unwürdige Kreaturen.
(Marie Bashkirtseff, gefunden hier)
Links
Artcyclopedia: Maria Bashkirtseff Online. Linksammlung. (Link aufrufen)
Two views of Marie Bashkirtseff. Cornell University Making of America. (Link aufrufen)
Find A Grave Memorial: Marie Bashkirtseff (1859 - 1884). (Link aufrufen)
Internet Archive Search: Creator »Bashkirtseff, Marie, 1860-1884«. Onlineausgaben ihrer Werke zum Herunterladen. (Link aufrufen)
Internet Movie Database: Marie Bashkirtseff. (Link aufrufen)
Lazarus, Josephine: Marie Bashkirtseff. Cornell University Making of America. (Link aufrufen)
Mito, José H.: Marie Bashkirtseff. A homage. Mit einigen links, z.B. zu Le Cercle des Amis de Marie Bashkirtseff. (Link aufrufen)
Modeste: Marie Bashkirtseff. Melancholie Modeste (Blog). (Link aufrufen)
Princeton University Library – Manuscripts Divisio: Marie Bashkirtseff Collection, 1922-1937: Finding Aid. (Link aufrufen)
Project Gutenberg: Werke von Marie Bashkirtseff. Onlineausgaben von Lettres de Marie Bashkirtseff (französisch) und From Childhood to Girlhood (english). (Link aufrufen)
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Literatur & Quellen
Hinweis: Dies sind keine Literaturempfehlungen, sondern die zum Thema erschienenen Titel – ohne Wertung unsererseits.
Bashkirtseff, Marie (1983): Tagebuch der Maria Bashkirtseff. (=Journal). Gekürzte Ausgabe auf der Grundlage der Ausgabe von 1897. Aus dem Französischen von Lothar Schmidt. Herausgegeben von Gottfried M. Daiber. Frankfurt am Main. Ullstein (Ullstein-Buch : Die Frau in der Literatur, 30151). ISBN 3-548-30151-7. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Bashkirtseff, Maria (um 1900): Tagebuchblätter und Briefwechsel mit Guy de Maupassant. Aus dem Französischen übertragen und eingeleitet von Julia Virginia. Berlin. Seemann. (Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Berger, Renate (Hg.) (1987): »Und ich sehe nichts, nichts als die Malerei«. Autobiographische Texte von Künstlerinnen des 18. – 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main. Fischer-Taschenbuch-Verl. (Fischer-Taschenbücher Die Frau in der Gesellschaft, 3722). ISBN 3-596-23722-X. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Brink, Margot (1999): Ich schreibe, also werde ich. Nichtigkeitserfahrung und Selbstschöpfung in den Tagebüchern von Marie Bashkirtseff, Marie Lenéru und Catherine Pozzi. Königstein/Taunus. Helmer (Frankfurter feministische Texte : Literatur und Philosophie, 2). ISBN 3-89741-012-5. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Cosnier, Colette (1994): Marie Bashkirtseff. Ich will alles sein. Ein Leben zwischen Aristokratie und Atelier. Aus dem Französischen von Uli Aumüller. Berlin. Volk und Welt. ISBN 3-353-01008-4. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Gaze, Delia (Hg.) (1997): Dictionary of women artists. 2 Bände. London. Fitzroy Dearborn. ISBN 1-884964-21-4. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Voigt, Sabine (1997): Die Tagebücher der Marie Bashkirtseff von 1877 – 1884. Dortmund. Ed. Ebersbach. ISBN 3-931782-90-5. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Bildquellen
Rijksmuseum Easyart ЛітАкцент pagesperso-orange.fr Artnet Мария Башкирцева Галерея ARC АРТРЕН
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