Fembio Specials Black History Marian Anderson
Fembio Special: Black History
Marian Anderson
geboren am 27. Februar 1897 in Philadelphia, Pennsylvania
gestorben 8. April 1993, Portland, Oregon
US-amerikanische Sängerin
30. Todestag am 8. April 2023
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
1955, gegen Ende ihrer langen Laufbahn, sang Marian Anderson als erste Afro-Amerikanerin an der New Yorker Met. Längst war sie international anerkannt; die Welt liebte und verehrte nicht nur die Kunst dieser großen Sängerin, sondern auch ihre Wärme, Grazie und Würde.
Wie Anderson in ihrer Autobiographie My Lord, What a Morning berichtet, waren Religion und Familie bestimmende Faktoren ihres Leben. Sie erinnert sich an eine Kindheit voller Liebe und Freude. Ihre Familie war arm; Marians Vater starb, als sie 10 war, und ihre Mutter arbeitete als Putzfrau und Wäscherin, um sich und ihre drei Töchter durchzubringen.
Die Union Baptist Church in Philadelphia verhalf Marian zu ihrem Start als Sängerin im Chor und unterstützte sie während der frühen Phase ihrer Karriere. Ihre ersten Schritte als Solistin tat sie auf Einladung anderer Kirchen und kirchlicher Gruppen, die sie in ihrer Kirche gehört hatten.
Als Künstlerin strebte Anderson unermüdlich nach Vervollkommnung, denn sie hatte – vorwiegend aus finanziellen und rassischen Gründen – niemals eine formale musikalische Ausbildung bekommen.
Der Rassismus in den USA spielte leider in ihrem Leben überhaupt eine große Rolle. Auf ihren vielen Tourneen durch die Vereinigten Staaten verweigerten ihr viele Hotels und Restaurants den Zutritt.
Auch der bekannteste Auftritt Marian Andersons hatte den Rassismus zum Anlaß: Als die »Töchter der amerikanischen Revolution« (DAR) es ablehnten, Marian als schwarze Sängerin in der Constitution Hall in Washington, D.C., auftreten zu lassen, trat Eleanor Roosevelt unter Protest aus der Organisation aus. Etwas später, am Ostersonntag 1939, sang Anderson auf Einladung des Innenministers auf den Stufen des Lincoln Memorial vor 75.000 Menschen.
Obwohl Anderson sehr unter dem Rassismus litt, mochte sie doch nicht als Aktivistin dagegen auftreten. Sie zog es vor, ihr Publikum durch das Beispiel ihres Lebens und ihrer Kunst zu bilden und aufzuklären. So wurde sie zum großen Vorbild für afroamerikanische MusikerInnen. Nie hat sie die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für ihr Volk und ihr Land aufgegeben.
(Text von 1996)
Verfasserin: Katherine E Horsley
Zitate
Ich kann nicht genug betonen, wie wichtig die Rolle des Publikums bei einem Konzert ist … Natürlich singt man für alle, aber da ist vielleicht ein Mensch darunter, der anders ist als die anderen neunundneunzig. Dieser Mensch, das spürst du, möchte in die Gemeinschaft zurückgebracht werden und du kannst mithelfen, ihn zurückzubringen. Und so musst du, während du singst, tief von dem was du tust überzeugt sein, damit der Mensch, für den du singst, überzeugt wird.
Jede SängerIn hat ihre eigene Methode, ein Lied zu lernen. Ich höre gern zuerst die Melodie, um etwas von der Musik mitzubekommen, bevor ich ernsthaft anfange, an den Wörtern zu arbeiten. Dann lese ich das Gedicht ohne die Musik, ich möchte wissen, wovon es handelt. Ich möchte etwas über die Art wissen, wie das Lied geschrieben wurde. Ich versuche mich mit allem anzufüllen, was sich darauf bezieht. Wenn ich die Worte und die Musik zusammensetze, versuche ich tief in die Stimmung einzudringen. Wenn ich mich konzentriere, und wenn in dem Lied nichts steckt, was unerwartete Schwierigkeiten erzeugt, ist die Aufgabe nicht schwer.
Über die Diskriminierung durch die Daughters of the American Revolution (DAR): »Vor allem wollte ich nichts über die D.A.R. sagen. Wie ich bereits erklärt habe, fühlte ich mich nicht für den Nahkampf geschaffen.«
Links
Marian Anderson – Offizielle Webseite (nicht erreichbar gewesen am 25.03.2018, AN)
Literatur & Quellen
Anderson, Marian. 1992 [1956]. My Lord, what a Morning: An Autobiography. Madison, WI. The University of Wisconsin Press.
Patterson, Charles. 1988. Marian Anderson. New York. Franklin Watts.
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