Fembio Specials FemBiografien von Adelheid Steinfeldt (1925-2014) Maria von Medici
Fembio Special: FemBiografien von Adelheid Steinfeldt (1925-2014)
Maria von Medici
geboren am 26. April 1573 in Florenz
gestorben am 3. Juli 1642 in Köln
französische Königin
450. Geburtstag am 26. April 2023
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Maria von Medici setzte sich schon zu Lebzeiten bleibende Denkmäler, indem sie durch den Wald von Paris eine schnurgerade lange Chaussee, die Champs-Elysées, schlagen und den Bau des Palais du Luxembourg beginnen ließ. 1622 beauftragte sie Rubens, einen 22 Gemälde umfassenden Zyklus, der ihr Leben und ihre Taten verherrlichen sollte, zu schaffen. Sie war die erste Frau, die solch einen monumentalen Zyklus in Auftrag gab.
Maria, die sechste ungeliebte Tochter des Großherzogs Francesco de Medici und seiner Frau Johanna von Österreich, verliert früh ihre Mutter und ist mit 14 Jahren Waise. Ihr Onkel will sie auf Frankreichs Thron sehen wie ihre Vorgängerin, Katharina von Medici. Aber König Heinrich IV. muss erst seine kinderlose Ehe mit Margarete von Valois annullieren lassen und sich von seinen Mätressen lösen. In Vorbereitung auf ihre zukünftige Aufgabe bekommt die blonde, hellhäutige, etwas üppige Maria Unterricht in Poesie, Malerei, Kupferstecherei und Musik. Sie ist als Malerin tätig, aber es bleiben nur zwei Mädchenbildnisse erhalten.
Im Dezember 1600 endlich findet die Hochzeit mit großem Prunk statt. Neun Monate später wird der Dauphin, Ludwig XIII., geboren. Ihm folgen noch drei Töchter und zwei Söhne, die mit den illegitimen Kindern von Heinrichs Mätressen im Louvre erzogen werden. Maria gerät in ein Netz von Intrigen. Am 13. Mai 1610 wird sie mit großem Pomp zur Königin gekrönt; tags darauf wird Heinrich IV. bei einer Ausfahrt ermordet.
Maria übernimmt die Regentschaft für den Dauphin, aber sie wird von habgierigen, falschen BeraterInnen, besonders von ihrer vertrauten Zofe Leonora und deren Mann Concini, hintergangen. 1617 betritt Kardinal Richelieu die politische Bühne. Er wird zunächst Marias Freund und Berater. Nach Concinis Ermordung (1617) übernimmt Ludwig XIII. die Regierung und verbannt seine Mutter nach Schloss Blois, von wo sie mit Richelieus Hilfe entfliehen kann.
Es folgen Jahre politischer Wirren in Frankreich. Richelieu vermittelt zwischen Maria und ihrem Sohn und erreicht, daß sie wieder zum Staatsrat zugelassen wird. Aber der Gegensatz zwischen Mutter und Sohn verschärft sich, Richelieu wandelt sich allmählich zu ihrem Feind. 1631 wirft Ludwig seiner Mutter Hochverrat vor, lässt sie ächten und beschlagnahmt ihren Besitz. Sie flieht nach Brüssel, Holland, England und endlich nach Köln, wo sie vereinsamt und verbittert stirbt.
(Text von 1991)
Verfasserin: Adelheid Steinfeldt
Literatur & Quellen
Barth, Reinhard. 2004. Frauen, die Geschichte machten. Darmstadt. Primus
Cleugh, James. 1977 [1975]. Die Medici: Macht und Glanz einer europäischen Familie [= The Medici: A Tale of Fifteen Generations]. Mit 300 Abbildungen. Aus d. Engl. von Ulrike von Puttkamer. München; Zürich. Piper.
Datta de Albertis, Giulia. 1980 [1941]. Maria Medici: Florentinerin auf Frankreichs Thron [= Maria de Medici]. Aus dem Italienischen von Emma Schneider. Bergisch-Gladbach. Bastei-Lübbe TB 61055.
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