Fembio Specials Berühmte Lyrikerinnen Louise Bogan
Fembio Special: Berühmte Lyrikerinnen
Louise Bogan
(Louise Alexander Bogan)
geboren am 11. August 1897 in Livermore Falls, Maine
gestorben am 4. Februar 1970 in New York City
US-amerikanische Lyrikerin und Literaturkritikerin
55. Todestag am 4. Februar 2025
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
“Wenn man mit Louise zusammen war, ... bekam alles einen schrägen Charme, sogar Katastrophen”, schrieb Bogans Freundin May Sarton. Sarton wünschte sich mehr als Freundschaft, aber Bogan lehnte ab und entschuldigte sich damit, sie hätte einen psychischen Knacks wegen ihrer Mutter, der ihr die Intimität mit einer Frau unmöglich mache.
Louise Bogan wuchs in Neuengland in einfachen Verhältnissen auf. Manchmal gab es Schlägereien in der Familie, bei denen die Mutter meistens obsiegte. Gelegentlich setzte sich die Mutter für unbestimmte Zeit mit Liebhabern ab. Sie sorgte aber auch dafür, daß ihre einzige Tochter eine gute Schulbildung bekam. Lernbegierig, hochbegabt, verschlang die junge Louise die zeitgenössische Literatur; besonders studierte sie Lyrikzeitschriften: “Damals begann der lebensrettende Prozeß,” schreibt sie. “Mit 18 hatte ich mein Handwerk im wesentlichen gelernt.”
Ab dem 20. Lebensjahr veröffentlichte sie Gedichte in renommierten Lyrikzeitschriften. Der Literat Edmund Wilson riet ihr zur Literaturkritik, und so schrieb sie von 1931 bis 1969 zweimal jährlich für den New Yorker Sammelrezensionen unter dem Titel “The Season’s Verse”. W.H. Auden hielt sie für die bedeutendste Lyrik-Expertin in den USA. Sie hatte auch eine enge Beziehung zur deutschen Literatur: Ein großes Vorbild war für sie Rilke, und sie übersetzte Goethes Wahlverwandtschaften und Werther ins Englische.
Ihre zwei Ehen und andere Männerbeziehungen scheiterten, während ihr Ruhm als Literatin und Lyrikerin stetig zunahm. Ab den 1940er Jahren war sie als Autorin bekannt und etabliert, es hagelte Ehrungen, und ihre Lesungen waren landesweit gefragt.
In den 1930er und 1960er Jahren litt Bogan unter Depressionen und verbrachte längere Zeit in Kliniken. Sie war eine Perfektionistin; ihr Werk ist relativ schmal, aber ihre Gedichte gehören zu den bedeutendsten der modernen amerikanischen Lyrik und stoßen in letzter Zeit besonders in der feministischen Literaturwissenschaft auf wachsendes Interesse.
Verfasserin: Luise F. Pusch
Literatur & Quellen
Bogan, Louise. 1968. The Blue Estuaries: Poems 1923-1968. New York. Farrar, Straus & Giroux.
Bogan, Louise. 1970. A Poet's Alphabet: Reflections on the Literary Art and Vocation. Hg. Robert Phelps & Ruth Limmer. New York. McGraw–Hill.
Bogan, Louise. 1973. What the Woman Lived: Selected Letters of Louise Bogan, 1920-1970. Hg. Ruth Limmer. New York. Harcourt Brace Jovanovich.
Bowles, Gloria. 1987. Louise Bogan's Aesthetic of Limitation. Bloomington. Indiana UP.
Collins, Martha. Hg. 1984. Critical Essays on Louise Bogan. Boston. Hall.
Dodd, Elizabeth Caroline. 1992. The Veiled Mirror and the Woman Poet: H.D., Louise Bogan, Elizabeth Bishop, and Louise Glück. Columbia. University of Missouri Press
Frank, Elizabeth P. 1985. Louise Bogan: A Portrait. New York. Knopf.
Knox, Claire E.1990. Louise Bogan: A Reference Source. Metuchen, N.J.Scarecrow Press
Modern American Women Writers. Hg. Elaine Showalter, Lea Baechler & A. Walton Litz. New York 1991. Charles Scribner's Sons.
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