Fembio Specials Frauenbeziehungen Katharine Hepburn
Fembio Special: Frauenbeziehungen
Katharine Hepburn
geboren am 12. Mai 1907 in Hartford, Connecticut
gestorben am 29. Juni 2003 in Fenwick, Old Saybrook, Connecticut
US-amerikanische Schauspielerin
20. Todestag am 29. Juni 2023
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Katharine Hepburn hat von allen amerikanischen Filmschauspielerinnen die längste Karriere (50 Jahre) und die meisten Oscars (4) aufzuweisen. Sogar bei den Oscarnominierungen lag sie mit 12 lange an der Spitze und wurde erst 2003 von Meryl Streep (13) überrundet.
Die Länge ihrer Karriere verdankt die schlaksige Schauspielerin wohl der Tatsache, daß sie von Anfang an nicht so sehr als Schönheit, sondern als Charakter eingesetzt wurde; ab 1950 spielte sie überwiegend und mit Gusto verschrobene alte Jungfern wie die prüde Missionarin Rose Sayer in African Queen (als der Film gedreht wurde, war sie 42), während die Liebesgöttinnen Hollywoods, wie Greta Garbo und Rita Hayworth, sich spätestens ab 40 zurückzogen, um nicht zu sagen: verstecken mußten.
Hepburn wuchs in Hartford, Connecticut als zweites von fünf Geschwistern auf. Ihr älterer Bruder Tom starb unter rätselhaften Umständen im Alter von 16 Jahren. Katharines Eltern waren sehr fortschrittlich; der Vater war ein angesehener Arzt, die Mutter eine engagierte Frauenrechtlerin, die sich für das Stimmrecht und die Geburtenkontrolle einsetzte. Die Sommer verbrachte die Familie auf dem Landsitz Fenwick in Old Saybrook, Connecticut, direkt am Meer. Dorthin kehrte Katharine Hepburn immer wieder zurück, so auch am Ende ihrer langen Karriere, und dort starb sie im Juni 2003 mit 96 Jahren.
Katharine Hepburn galt als rebellisch und selbstbewußt bis arrogant, weil sie früh ihre professionellen und finanziellen Bedingungen stellte – und durchsetzte. Sie spielte die geistreichen, emanzipierten Heldinnen der Filmkomödien der 30er und 40er Jahre so hinreißend und überzeugend, weil zwischen der Rolle und ihrer Persönlichkeit kein großer Unterschied bestand. Da sie sehr sportlich war und gern bequeme Kleidung trug, vorzugsweise lange Hosen (was damals gar nicht ladylike war), galt sie zudem als burschikos, um nicht zu sagen “männlich”.
Obwohl sie eine jahrzehntelange herzzerreißende Liebesgeschichte mit ihrem bevorzugten Filmpartner Spencer Tracy vorweisen konnte, gab es zeitlebens Gerüchte, sie sei lesbisch oder zumindest bisexuell. Nach ihrem Tod erschienen zwei “Enthüllungs”-Biografien (Parish und Porter), die Hepburns Bisexualität zum einzigen Thema haben. Sachlich und einfühlsam berichtet hingegen William J. Mann über Hepburns Frauenbeziehungen. Im wesentlichen geht es um zwei Frauen, denen auch Hepburn selbst in ihrer Autobiographie breiten Raum widmet: Erstens ihre langjährige Gefährtin, die American-Express-Erbin Laura Harding, die unverheiratet blieb:
“Wieviel Kraft hat sie mir gegeben. Ihr verdanke ich meinen Sinn für Feinheiten. Ich fand sie hinreißend, und sie überzeugte mich, daß ich es sei.”
Zweitens Phyllis Wilbourn, die Gefährtin ihrer zweiten Lebenshälfte:
“Immer da, vierundzwanzig Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Für alle Zeiten.”
Verfasserin: Luise F. Pusch
Zitate
Sie zog wieder alle Register ihrer Darstellungskunst, on A bis B.
(Dorothy Parker über Katharine Hepburn).
Links
- The Internet Movie Database: Katharine Hepburn.
- The League of American Theatres and Internet Broadway Database: Katharine Hepburn Credits on Broadway.
- Wikipedia: Katharine Hepburn.
Links geprüft und korrigiert am 30. Juni 2023 (AN)
Literatur & Quellen
Berg, A. Scott; Pfleiderer, Reiner; Kann, Andrea (2003): Katharine Hepburn - ein Jahrhundertleben. München: Blessing Karl Verlag.
Bergan, Ronald; Rullkötter, Bernd (1996): Katharine Hepburn. Eine Bildbiographie. München: Heyne.
Duncan, Paul (Hg.) (2007): Katharine Hepburn. Movie ICONS. Köln: TASCHEN.
Freedland, Michael (1993): Katharine Hepburn. Eine Biographie. München: Droemer Knaur.
Hepburn, Katharine (1987): African Queen oder Wie ich mit Bogart, Bacall und Huston nach Afrika fuhr und beinahe den Verstand verlor. München: Heyne.
Hepburn, Katharine (2004): “Ich”. Geschichten meines Lebens. München: Heyne.
Leaming, Barbara (1998): Katharine Hepburn. Legende und Wahrheit. München: Heyne.
Marill, Alvin H. (1992): Katharine Hepburn. Ihre Filme - ihr Leben. München: Heyne.
Prechtel, Adrian (2007): Katharine Hepburn. München: Langen/Müller.
Thain, Andrea (1993): Katharine Hepburn. Eine Biographie. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
Zumkeller, Cornelia (1993): Tracy & Hepburn. Eine Liebesgeschichte.München: Heyne.
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