Fembio Specials Black History Hattie McDaniel
Fembio Special: Black History
Hattie McDaniel
geboren am 10. Juni 1895 in Wichita, Kansas
gestorben am 26. Oktober 1952 in Woodland Hills, California
US-amerikanische Schauspielerin
70. Todestag am 26. Oktober 2022
Biografie • Zitate • Literatur & Quellen
Biografie
Hattie McDaniel, die erste Afro-Amerikanerin, die einen Oscar bekam, erntete nicht nur Bewunderung, sondern erlebte auch starke Anfeindungen. In einer Branche, die schwarzen SchauspielerInnen nur stereotype Rollen bot, wurde McDaniel auf die korpulente, laute, lustige Mammi festgelegt. Jahrelang war sie wegen dieser Rollen in scharfe Konflikte mit der NAACP verwickelt - der führenden Organisation für die Rechte der Schwarzen in den USA.
Hattie wurde 1895 in eine musikalisch begabte Prediger-Familie geboren. Sie verließ vorzeitig die High School, um in der Tourneetruppe ihres Vaters als Sängerin-Schauspielerin aufzutreten.
1931 kam sie nach Hollywood. Sie spielte zunächst kleine Rollen, meistens Hausangestellte; ihr dramatisches und komisches Talent fand aber bald Anerkennung. Trotzdem musste Hattie gelegentlich als Dienstmädchen arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. 1939 spielte sie ihre berühmte Mammi in Vom Winde verweht und bekam den Oscar für die beste Nebenrolle. Alle darauf folgenden Rollen wiederholten dieses Muster. Außergewöhnlich war ihre Gestaltung der Minerva Clay in einem Film von 1941, In this our Life. Sie spielte die Mutter eines jungen Afroamerikaners, der unschuldig wegen Mordes angeklagt war. Ab 1947 ließen ihre Film-Engagements nach, und Hattie gestaltete die Titelrolle in der beliebten Radioserie Beulah. Sie spielte auch einige Folgen der Fernsehfassung, musste aber wegen Krankheit aufhören. Am 26. Oktober 1952 starb Hattie McDaniel mit 57 Jahren an Brustkrebs.
Auf der Leinwand wurde McDaniel auf das wenig schmeichelhafte Hollywoodbild von Afroamerikanerinnen festgelegt, aber in ihrem persönlichen Leben setzte sie sich auf vielen Gebieten für Verbesserungen ein, z.B. indem sie sich weigerte, in ihren Filmen das Wort Nigger zu benutzen. McDaniel unterstützte viele aufstrebende schwarze EntertainerInnen. Während des 2. Weltkriegs trat sie vor schwarzen Truppen und gemischten Versammlungen auf.
Trotz ihrer Bemühungen, durch Unterhaltung oder soziales Engagement Freude in das Leben anderer zu bringen, fand McDaniel ihr eigenes Leben zunehmend freudlos, hauptsächlich wegen der ständigen Auseinandersetzungen mit der NAACP.
(Text von 1994)
Verfasserin: Katherine E. Horsley
Zitate
Ihren KritikerInnen soll sie entgegnet haben: “Es ist besser, für siebentausend Dollar die Woche das Dienstmädchen zu spielen, als für sieben Dollar die Woche eins zu sein.”
Literatur & Quellen
Als, Hilton. 2005. “The roles of Hattie McDaniel”, The New Yorker 2005.09.26, 148-151.
Bogle, Donald. 1980. Brown Sugar: Eighty Years of America's Black Female Superstars. New York. Harmony.
Hine, Darlene Clark. Hg. 1994 [1993]. Black Women in America: An Historical Encyclopedia. Mit-Hg. Elsa Barkley Brown & Rosalynn Terborg-Penn. Bloomington, IN; Indianapolis, IN. Indiana UP.
Jackson, Carlton. 1989. Hattie: The Life of Hattie McDaniel. New York. Madison.
Notable American Women: The Modern Period. 1980. Hg. Barbara Sicherman, Carol Hurd Green, Irene Kantrov & Harriet Walker. Cambridge, MA; London. The Belknap Press of Harvard UP.
Vinson, James, Christopher Lyon & Greg S. Faller. Hg. 1986. The International Dictionary of Films and Filmmakers. Bd. 3: Actors and Actresses. London. St. James Press.
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