Fembio Specials Black History Harriet Tubman
Fembio Special: Black History
Harriet Tubman
(Araminta Ross [Geburtsname]; Minty [Kosename])
geboren um 1820 auf einer Plantage in Dorchester County, Maryland
gestorben am 10. März 1913 in Auburn, New York
US-amerikanische Freiheitskämpferin
105. Todestag am 10. März 2018
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen • Bildquellen
Biografie
Wie bei vielen Sklaven und Sklavinnen ist Harriet Tubmans Geburtsdatum nicht genau bekannt. Sie wurde auf einer Plantage in Maryland geboren und musste als Kindermädchen, Köchin, Feldarbeiterin und Hausmädchen arbeiten. Ihrem Vater half sie bei Holzfällarbeiten, wodurch sie ihre physische Ausdauer gewann, die ihr bei ihren gefährlichen Unternehmungen zugute kommen sollte. Während ihrer Kindheit wurde sie einmal von einem Aufseher so schwer misshandelt, dass sie lebenslang unter Phasen extremer Müdigkeit zu leiden hatte.
Um 1844 heiratete sie John Tubman. Als nach dem Tod ihres Besitzers 1849 das Gerücht umging, dass die SklavInnen verkauft werden sollten, flüchtete Harriet Tubman nach Philadelphia. Von dort aus unternahm sie dann wagemutige Reisen nach Maryland, um Verwandte, deren Familien und andere SklavInnen aus der Sklaverei zu befreien, indem sie sie auf geheimen Wegen in den Norden schmuggelte. 19 Mal unternahm sie diese lebensgefährliche, ermüdende Tour, rettete dabei etwa 300 Personen, ohne je »einen einzigen Passagier zu verlieren«.
Sie arbeitete mit mehreren Anti-Sklaverei-Organisationen zusammen und war derart erfolgreich, dass Sklavenhalter aus Maryland 40 000 $ für ihre Festnahme aussetzen. Zehn Jahre war sie auf diese Art tätig und arbeitete mit John Brown zusammen, der 1858 militärisch gegen die Sklaverei vorging. Er nannte sie dann auch später »General Tubman«.
Nach Ausbruch des Bürgerkrieges meldete sich Harriet Tubman freiwillig und wurde zur Verbindungsfrau, die Kontakt zu Sklaven hinter den feindlichen Linien der Konföderierten hielt. Drei Jahre lang reiste sie so durch Süd-Carolina und arbeitete außerdem als Krankenschwester.
Nach Ende des Krieges kehrte sie nach Auburn, New York, zurück, wo sie ein kleines Stück Land billig gekauft hatte. Dort pflegte sie ihre alten Eltern und errichtete ein Heim für Waisen und hilfsbedürftige alte Menschen (The Harriet Tubman Home for Indigent Aged Negroes); außerdem setzte sie sich für Schulen und das Wahlrecht für Schwarze ein.
1869 heiratete sie Nelson Davis. In dieses Jahr fiel auch die Veröffentlichung von Sarah Bradfords »Harriet Tubman: The Moses of Her People«, wodurch Harriet Tubman praktisch über Nacht im ganzen Land bekannt wurde. Sie nutzte das öffentliche Interesse, um von der Regierung nachträgliche Bezahlung für die Kriegsdienste zu fordern, die Afroamerikaner während des Sezessionskriegs geleistet hatten, musste aber fast dreißig Jahre warten, bis sie vom Staat für ihren Einsatz »belohnt« wurde. 93jährig starb sie in Auburn an einer Lungenentzündung.
Text von 1988
Verfasserin: Beate Schräpel
Links
Harriet Tubman: Online Resourcess (Virtual Programs & Services, Library of Congress). Linksammlung.
Online verfügbar unter http://www.loc.gov/rr/program/bib/tubman/index.html, zuletzt geprüft am 01.03.2018.
Harriet Tubman (2012).
Online verfügbar unter http://www.harriettubman.com/index.html, zuletzt geprüft am 01.03.2018.
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Online verfügbar unter http://www.gutenberg.org/ebooks/9999, zuletzt geprüft am 01.03.2018.
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Online verfügbar unter http://www.harriettubmanbiography.com/, zuletzt geprüft am 01.03.2018.
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Online verfügbar unter http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/kalenderblatt/1709-harriet-tubman-sklaverei-100.html, zuletzt geprüft am 01.03.2018.
United States History: Harriet Tubman.
Online verfügbar unter http://www.u-s-history.com/pages/h484.html, zuletzt geprüft am 01.03.2018.
Wikipedia: Harriet Tubman. Umfangreiche Biografie mit vielen Quellenangaben.
Online verfügbar unter https://www.wikiwand.com/de/Harriet_Tubman, zuletzt geprüft am 01.03.2018.
Literatur & Quellen
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Bildquellen
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