Fembio Specials US-amerikanische Frauenrechtlerinnen / Suffragists Florence Luscomb
Fembio Special: US-amerikanische Frauenrechtlerinnen / Suffragists
Florence Luscomb
(Florence Hope Luscomb)
geboren am 6. Februar 1887 in Lowell, Massachusetts
gestorben am 27. Oktober 1985 in Watertown, Massachusetts
US-amerikanische Frauenrechtlerin und Aktivistin
135. Geburtstag am 6. Februar 2022
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Florence Luscomb, die legendäre Aktivistin, wurde sehr alt, fast 99 Jahre. Befragt nach den möglichen Gründen für ihre Unverwüstlichkeit, meinte sie: “Ich rauche nicht und bleibe in Bewegung.”
Tatsächlich war sie bis zuletzt aktiv im Kampf für soziale Gerechtigkeit, einem Kampf, an dem sie über 80 Jahre lang an allen wesentlichen Fronten ununterbrochen und unermüdlich beteiligt gewesen war.
Sie war eine Kämpferin aus Leidenschaft, Überzeugung und Berufung, das zeigt das folgende - typische - Zitat ganz deutlich: “Ich habe mich im Kampf für das Frauenstimmrecht engagiert, als es noch ein richtiger Kampf war, ein unpopulärer. Jetzt, wo der Kampf respektabel geworden ist, will ich die Arbeit (große, patriotische, lebenswichtige Arbeit, ich weiß - ) denjenigen überlassen, die nur die respektablen Dinge tun mögen. Ich werde mich dem nächsten Kampf zuwenden, einem Kampf der Zukunft, der noch nicht so angesehen ist ... ich denke, es ist der Kampf für die ArbeiterInnen.” So begründete Luscomb 1922 ihren Entschluss, die League of Women Voters (Liga der Wählerinnen) zu verlassen.
Luscomb hatte 1909 als eine der ersten Frauen an der angesehensten technischen Universität des Landes, dem MIT (Massachusetts Institute of Technology), ihren Abschluss als Architektin gemacht. Bis zu ihrem 46. Lebensjahr lebte sie mit ihrer Mutter zusammen, die sich hatte scheiden lassen, als die Tochter anderthalb Jahre alt war. Auch die wohlhabende Hannah Luscomb setzte sich aktiv für Benachteiligte ein, kämpfte für das Frauenstimmrecht und für die ArbeiterInnenklasse. Sie war wohl der wichtigste Mensch in Florences Leben: “Meine Mutter hat mich zur Radikalen erzogen” - noch die über Neunzigjährige hatte Tränen in den Augen, wenn sie von ihrer Mutter sprach. Hannah Luscomb hinterließ ihrer Tochter genug Geld, so dass sie sich ganz ihrem gemeinsamen Ziel widmen konnte: dem Kampf gegen den Krieg und für die Sache der Frauen, der Schwarzen und der ArbeiterInnen.
“Die Diskriminierung der Frauen ist bitter, aber sie ist nicht annähernd so furchtbar wie die Diskriminierung der Schwarzen. Allerdings stützt eine Diskriminierung die andere. Es ist alles derselbe Kampf.” (Florence Luscomb)
(Text von 1989)
Verfasserin: Luise F. Pusch
Zitate
“Fast alles kannst du erreichen, wenn es dir egal ist, wer den Lohn für den Einsatz bekommt.” (Florence Luscomb)
“Es gibt nichts Zarteres und Vergänglicheres als eine Schneeflocke - und nichts Gewaltigeres als eine Lawine. Wenn also jede von uns kleinen Schneeflocken ihren Teil dazutut, brechen wir jeden Widerstand.” (Florence Luscomb)
Links
http://www.harvardsquarelibrary.org/biographies/florence-hope-luscomb/
https://www.massmoments.org/moment-details/activist-florence-luscomb-born.html?
Literatur & Quellen
Cantarow, Ellen mit Susan Gushee O'Malley & Sharon Hartman Strom. 1980. Moving the Mountain: Women Working for Social Change. Old Westbury, NY. The Feminist Press.
Driscoll jr., Edgar J. 1985. “Suffragist Florence Luscomb, 98; championed Causes for 60 Years” (Nachruf). The Boston Globe, 28. Okt. 1985.
Strom, Sharon Hartman. 2001. Political Woman: Florence Luscomb and the Legacy of Radical Reform. Philadelphia, PA. Temple UP.
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