Fembio Specials Black History Florence Griffith-Joyner
Fembio Special: Black History
Florence Griffith-Joyner
Commons.Wikimedia.org
geboren am 21. Dezember 1959 in Los Angeles
gestorben am 21. September 1998 in Laguna Beach, Kalifornien
US-amerikanische Leichtathletin
25. Todestag am 21. September 2023
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Wir waren betört von ihrer Geschwindigkeit, eingenommen von ihrem gesegneten Talent und gefangen von ihrem Stil“, sagte Bill Clinton zum Tod von Florence Griffith Joyner 1998.
Mit Griffith-Joyner trat Anfang der 1980er Jahre ein völlig neuer Sportlerinnentyp auf die Bildfläche. Der neue Superstar verkörperte jene Mischung von Show, Exzentrik und Spitzenleistung, die Sport zum Entertainment machte. Ihre eigenwillige Erscheinung erregte Aufsehen, die grell bemalten 16 cm langen Fingernägel, die schrillen Bodys führten zu einer modischen Revolution auf der Achterbahn. Sie war der absolute Medienliebling, und rasch gehörte sie zu den bestverdienenden SportlerInnen der Welt.
Und die Diva war schnell. 1988 rannte sie über 100 m unbegreifliche 10,49 Sekunden bei den US Trials in Indianapolis und bei den Olympischen Spielen in Seoul 1988 einen weiteren Weltrekord, 200 m in 21,34 Sekunden. Zwei Weltrekorde, an die seither keine Sportlerin herankam.
Griffith-Joyner bleibt die schnellste Frau der Welt. In Seoul feierte „Flo-Jo“ ihren größten Erfolg, sie gewann drei Goldmedaillen und eine Silbermedaille. Im Februar 1989 erklärte Griffith-Joyner ihren Rücktritt. Nicht endenwollende Doppinggerüchte mögen sie dazu veranlasst haben.
Griffith-Joyner hat ihre Karriere konsequent aufgebaut. Sie wuchs als siebtes von elf Kindern in einem Armenviertel von Los Angeles auf. Als Siebenjährige beginnt sie mit dem Lauftraining. Als Vierzehnjährige siegt sie 1973 bei den amerikanischen Jugendmeisterschaften, 1983 tritt sie zum ersten Mal international in Erscheinung, bei den Weltmeisterschaften in Helsinki belegt sie über 200 m Platz 4. Da wird sie bereits von Bob Kersee trainiert, den sie an der California State University, wo sie erfolgreich ein Psychologiestudium absolvierte, kennenlernte.
Bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1984 gewinnt sie Silber über 200 m. Von 1985 bis 1987 bestritt sie keine Wettkämpfe, trainierte hart und dominierte nach explosionsartiger Leistungssteigerung die Olympischen Spiele in Seoul. Gerüchte über manipulierte Dopingtests überstand sie unbeschadet. Sie war populär, sie war der Star der Spiele.
Nach ihrem Rücktritt versuchte sie, die 1987 Al Joyner, Olympiasieger im Dreisprung 1984, geheiratet hatte und 1990 eine Tochter zur Welt brachte, mehrere Comebacks. Das letzte scheiterte 1996. Im selben Jahr erlitt die 37-Jährige, die inzwischen Kinderbücher schrieb und seit Bill Clintons Amtsübernahme im nationalen „Council on Physical Fitness and Sports“ aktiv war, einen Herzinfarkt. Zwei Jahre später starb sie an Herzversagen, das möglicherweise eine Spätfolge der Einnahme von anabolen Steroiden und von Testosteron war.
(Text von 2002)
Verfasserin: Susanne Gretter
Links
http://www.florencegriffithjoyner.com/
https://www.olympic.org/florence-griffith-joyner
http://www.spiegel.de/thema/florence_griffith_joyner/
Linkprüfung durchgeführt am 18. September 2018 (AN)
Literatur & Quellen
Bachner, Frank. 1998. “Florence Griffith-Joyner. Schnell wie der Tod”. In: Tagesspiegel 23.9.1998.
Probst, Ernst. 2001. Superfrauen: Sport.
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