Fembio Specials Frauen aus Lateinamerika Eva (Evita) Perón
Fembio Special: Frauen aus Lateinamerika
Eva (Evita) Perón
geboren am 7. Mai 1919 in Los Toldos (Provinz Buenos Aires)
gestorben am 27. Juli 1952 in Buenos Aires
argentinische Politikerin
105. Geburtstag am 7. Mai 2024
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Eva Perón war 1952 unbestreitbar die zweitmächtigste Person in Argentinien, als weltbekannte First Lady und von den ArbeiterInnen vergötterte »Evita«. Dabei hatte sie in Peróns Regierung nicht einmal ein offizielles Amt inne.
Eva war das uneheliche Kind eines Landbesitzers, der ihre Mutter mitsamt den fünf gemeinsamen Kindern im Stich ließ, als Eva drei Jahre alt war. Mit 15 ging Eva nach Buenos Aires, um Schauspielerin zu werden; sie bekam aber nur winzige Rollen. Schließlich hatte sie beim Rundfunk Erfolg. Eva lernte Perón, der nach einem Putsch der Militärs damals Arbeits-, Wohlfahrts- und Kriegsminister war, 1944 kennen. Er war fast doppelt so alt wie sie. Im Oktober 1945 wurde Perón zum Rücktritt gezwungen. Massenstreiks und -demonstrationen der ArbeiterInnen, die unter den vorausgegangenen Regierungen ignoriert oder mißbraucht worden waren, brachten ihn jedoch innerhalb weniger Tage aus dem Exil zurück. Sechs Tage später waren Eva und er verheiratet, fünf Monate später wurde Perón zum Präsidenten gewählt.
Von 1946 bis 1952 arbeitete Eva Perón mit unermüdlichem Enthusiasmus als »Eine-Frau-Propaganda-Ministerium« für den Diktator. Ihre Erfahrung als Schauspielerin, ihre einfache Herkunft und vor allem die Tatsache, daß sie eine Frau war, erwiesen sich dabei als unschätzbare Vorteile für ihn.
Eva Perón ist mein Produkt. Ich bereitete sie darauf vor, zu tun, was sie tat. Ich brauchte sie auf dem sozialen Sektor meiner Bewegung. Ihre Leistungen dort waren außergewöhnlich. Man muß in einer Frau die zwei außerordentlichen Kräfte erwecken, die die Basis ihrer Intuition sind: Sensibilität und Phantasie. Sind diese Eigenschaften entwickelt, wird eine Frau zu einem wundervollen Instrument. Natürlich muß man ihr auch etwas Wissen geben.
(Juan Domingo Perón).
Seine Macht stand und fiel mit seinem Erfolg bei den ArbeiterInnen. Für diesen Erfolg garantierte nun Eva, selbst aus der Klasse der Unterdrückten, dazu als seine Frau »ein Teil von ihm«. Ein starker Arbeits- oder Propagandaminister hätte ihm gefährlich werden können – sie aber war ja »nur eine Frau«.
Eva starb 1952 im Alter von 33 Jahren auf der Höhe ihrer Macht, an Krebs.
“Er hatte ihr diese Macht übertragen, die ihre aber war auf niemanden übertragbar, am wenigstens auf ihn. Ohne sie konnte er sich nicht länger als drei Jahre halten.
(Navarro)
(Text von 1988)
Verfasserin: Luise F. Pusch
Literatur & Quellen
Barnes, John. 1978. Evita Perón: Mythos und Macht [=Evita, First Lady]. München. Heyne TB 12/120.
Dujovne Ortiz, Alicia. 1996. Eva Perón. Übs. Shawn Fields. New York. St. Martin's Press.
Fraser, Nicholas & Marysa Navarro. 1996. Evita. New York. Norton.
Meyer, Doris. 1982 [1979]. Victoria Ocampo: Gegen den Wind und die Zeit. Eine Biographie, mit 34 Abbildungen und 15 ausgewählten Essays von Victoria Ocampo [=Victoria Ocampo: Against the Wind and the Tide]. Aus d. am. Engl. von Manfred Ohl & Hans Sartorius. Frankfurt/M. Fischer TB 2251.
Navarro, Marysa. 1977. “The Case of Eva Peron”, Signs, vol. 3.1, 229-40.
Perón, Eva. 1952. Der Sinn meines Lebens [=La razón de mi vida]. Zürich. Thomas.
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