Fembio Specials Black History Dinah Washington
Fembio Special: Black History
Dinah Washington
(Ruth Lee Jones [eigentlicher Name])
geboren am 29. August 1924 in Tuscaloosa, Alabama
gestorben am 14. Dezember 1963 in Detroit, Michigan
US-amerikanische Jazzsängerin
100. Geburtstag am 29. August 2024
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
»The Queen of Blues« wurde 1924 in Tuscaloosa geboren. Als sie drei Jahre alt war, zog die Familie nach Chicago, wo sie in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs. Ihr Vater war häufig abwesend, und ihre Mutter bemühte sich, als Hausangestellte für den Unterhalt der Familie zu sorgen. Sie war es auch, die ihrer Tochter den Zugang zur Musik eröffnete: In der St. Luke's Baptist Church erhielt Ruth Lee Jones musikalischen Unterricht und begann, Gospels zu singen.
Schon mit elf Jahren spielte sie Klavier und hatte, zusammen mit ihrer Mutter, Auftritte in anderen Gemeinden. Mit 15 gewinnt sie einen Wettbewerb und schließt sich ein Jahr später den Sallie Martin Singers an, mit denen sie im Süden und Mittelwesten auf Tournee geht. Ruth Lee Jones will sich aber nicht auf Gospels beschränken und entdeckt den Blues für sich. Sie ändert ihren Namen und heißt fortan Dinah Washington.
Sie ist erfolgreich, lebenslustig und exzentrisch – und immer auf der Suche nach »dem richtigen Mann«: Dinah Washington war sieben-, acht- oder neunmal verheiratet – die genaue Zahl ist nicht bekannt – und hatte zwei Söhne. Ihr Lebensstil passte nicht in das Bild der 1950er Jahre, da sie sich nicht vorschreiben ließ, wie sie zu leben hatte; dieser Lebensstil forderte aber auch seinen Tribut: Sie war offenbar tabletten- und alkoholabhängig (»Dinah hatte eine Tablette für alles und jedes«). Dinah Washington war als Sängerin nicht ausgelastet, denn sie eröffnete in Detroit ein Restaurant, gründete eine Wohlfahrtsorganisation (»The Ballantine Belles«) und eine Konzertagentur, die u. a. für Sammy Davis Jr., Muhammed Ali und Aretha Franklin arbeitete.
Musikalisch ließ die »Queen of Blues« sich nicht bevormunden und wurde so auch in der Pop-Musik erfolgreich. Dinah Washington beeinflusste sowohl Nina Simone als auch Esther Phillis, die mit Dinahs Song »What a difference a day makes« ein Comeback hatte.
So wenig ihr Lebensstil einerseits dem traditionellen Muster entsprach, so wenig konnte sie sich andererseits von einem tödlichen Schönheitsideal lösen: Über zwanzig Jahre lang schluckte sie Schlankheitstabletten und machte unzählige Diäten. Dieser Belastung konnte ihr Körper nicht standhalten. Dinah Washington starb 1963 im Alter von 39 Jahren an einer Tabletten- und Alkoholvergiftung.
Text von 1988
Verfasserin: Beate Schräpel
Links
Dinah Washington Cultural Arts Center.
Online verfügbar unter http://cac.tuscarts.org/, zuletzt geprüft am 30.11.2018.
AllMusic: Dinah Washington | Music Biography, Credits and Discography.
Online verfügbar unter http://www.allmusic.com/artist/dinah-washington-mn0000260038, zuletzt geprüft am 30.11.2018.
Cohodas, Nadine: Queen: The Life and Music of Dinah Washington.
Online verfügbar unter http://www.dinahthequeen.com/, zuletzt geprüft am 30.11.2018.
Discogs: Dinah Washington Discography.
Online verfügbar unter http://www.discogs.com/artist/Dinah+Washington, zuletzt geprüft am 30.11.2018.
Find A Grave Memorial: Dinah Washington (1924 - 1963).
Online verfügbar unter http://www.findagrave.com/cgi-bin/fg.cgi?page=gr&GRid=1074, zuletzt geprüft am 30.11.2018.
Internet Movie Database: Dinah Washington Soundtracks.
Online verfügbar unter http://www.imdb.com/name/nm0913423/, zuletzt geprüft am 30.11.2018.
Jango: Dinah Washington. Songs anhören.
Online verfügbar unter http://www.jango.com/music/Dinah+Washington?l=0, zuletzt geprüft am 30.11.2018.
Lehmer, Larry: Dinah Washington, 'Queen of the Blues,' dead at age 39 - Before Their Time.
Online verfügbar unter http://whenwordsmatter.typepad.com/before_their_time/2013/01/dinah-washington-was-looking-forward-to-christmas-after-six-weeks-out-west-singing-for-adoring-audiences-in-los-angeles-an.html, zuletzt geprüft am 30.11.2018.
Literatur & Quellen
Archer, Robyn; Simmonds, Diana (1986): A star is torn. London. Virago. ISBN 0-86068-514-4.
(Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Bogle, Donald (1980): Brown sugar. Eighty years of America's black female superstars. 1. ed. New York. Harmony Books. ISBN 0-517-53638-2.
(Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Cohodas, Nadine (2004): Queen. The life and music of Dinah Washington. 1. ed. New York. Pantheon Books. ISBN 0-375-42148-3.
(Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Dahl, Linda (1984): Stormy weather. The music and lives of a century of jazzwomen. London. Quartet. ISBN 0-7043-0057-5.
(Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Hine, Darlene Clark (Hg.) (1994): Black women in America. An historical encyclopedia. 2 Bände. Bloomington, Ind. Indiana Univ. Press. (Blacks in the diaspora)
(Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Sollten Sie RechteinhaberIn eines Bildes und mit der Verwendung auf dieser Seite nicht einverstanden sein, setzen Sie sich bitte mit Fembio in Verbindung.