Fembio Specials Black History Cathy Freeman
Fembio Special: Black History
Cathy Freeman
(Catherine Astrid Salome Freeman)
geboren am 16. Februar 1973 in Mackay, Queensland
australische Leichtathletin
50. Geburtstag am 16. Februar 2023
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Es kam einer politischen Sensation gleich: die 27jährige Cathy Freeman, Abkömmling australischer UreinwohnerInnen, der Aborigines, sollte 2000 bei den Olympischen Spielen in Sydney das Olympische Feuer entzünden und Symbol werden für die Aussöhnung der AustralierInnen mit den UreinwohnerInnen, die jahrhundertelang unterdrückt worden waren. Cathys Großmutter, Alice Sibley, beispielsweise gehörte zur »Stolen Generation«, zu den Kindern, die, getrennt von ihren Eltern, in von Weißen eingerichteten Erziehungsheimen (Missions) oder bei weißen Pflegeeltern aufwachsen sollten. Auf diese Weise, so sah es der Plan der Regierung vor, sollten Aborigines sozusagen zu Weißen gemacht werden. Auch Freemans Eltern sind in solchen Erziehungsheimen groß geworden.
Aufgewachsen ist Catherine Astrid Salome Freeman in den Outbacks von Queensland. Als Cathy fünf Jahre alt ist, verlässt der Vater die Familie. Ihre Mutter arbeitet als Putzfrau in der Schule am Ort, um ihre fünf Kinder durchzubringen. Aber dann stellt sie ihren Kindern den »neuen Dad« vor, Bruce Barber. »Lauf, lauf, wenn du willst«, ermuntert er die kleine Cathy. Sie ist elf Jahre alt, als sie Meisterin von Queensland über 100 m und 200 m wird und im Hochsprung bei den Leichtathletikmeisterschaften in Melbourne einen nationalen Rekord aufstellt. Sie ist 15, als sie ihren Lehrerinnen auf die Frage nach ihrem Berufswunsch antwortet: Olympiasiegerin.
Zu dieser Zeit fällt sie einem 30jährigen Sportreporter auf, Nick Bideau. Mit ihm zieht sie nach Melbourne. Er wird ihr Manager, Koch, Trainingspartner, Co-Trainer und Liebhaber. Das »winning team« (erst 1997 trennt sie sich von Bideau) arbeitet systematisch am Aufbau von Freemans Karriere. Ihr internationales Debüt erfolgt 1990, bei den Commonwealth Games, im selben Jahr wird sie die »Young Australian of the Year«. 1994 gewinnt sie bei den Commonwealth Games in Kanada zwei Gold- und eine Silbermedaille, 1996 bei der Olympiade in Atlanta Silber auf 400 m. Zwischen 1996 und 1998 blieb sie in 22 Finals über 400 m ungeschlagen. 1997 erringt sie über 400 m den Weltmeisterschaftstitel in Athen und 1999 in Sevilla noch einmal. Die »Australierin des Jahres 1998« war nun die erfolgreichste australische Sportlerin aller Zeiten.
Nach ihren Siegen war Cathy Freeman ihre Ehrenrunden immer wieder mit zwei Fahnen gelaufen, der australischen und der rot-gelb-schwarzen Fahne der Aborigines. Diese politische Demonstration führte immer wieder zu Unmut und ein Interview, in dem sie sich im Juli 2000 in London zur Situation der Aborigines äußerte, fast zu einer Regierungskrise. Vor ihrem historischen Lauf am 25. September 2000 sagte sie: »Ich habe nicht trainiert, um politisch aufzutreten, sondern um die schnellsten 400 Meter meines Lebens zu laufen.« Das ist der Goldmedaillengewinnerin von Sydney gelungen. Sie hat sich freigelaufen. »Cos I'm free« lautet die Tätowierung auf ihrem rechten Oberarm.
(Text von 2003)
Verfasserin: Susanne Gretter
Links
Cathy Freeman. Offizielle Webseite.
Online verfügbar unter http://www.cathyfreeman.com.au/, zuletzt geprüft am 26.01.2023.
Community Spirit Foundation (vorher: Cathy Freeman Foundation).
Online verfügbar unter https://www.communityspiritfoundation.org.au/, zuletzt geprüft am 26.01.2023.
Was macht eigentlich …: …Cathy Freeman? Stern.de, 4. Mai 2008 (2008).
Online verfügbar unter http://www.stern.de/lifestyle/leute/was-macht-eigentlich-cathy-freeman-618832.html, zuletzt geprüft am 26.01.2023.
Australian Athletics: Historical Results – Cathy Freeman.
Online verfügbar unter http://www.athletics.com.au/history/athletes/athlete32.htm, zuletzt geprüft am 26.01.2023.
FanMail.biz: Cathy Freeman ★. Kontaktdaten.
Online verfügbar unter http://de.fanmail.biz/94166.html, zuletzt geprüft am 26.01.2023.
IAAF: Athlete profile for Cathy Freeman.
Online verfügbar unter https://www.worldathletics.org/athletes/australia/cathy-freeman-14272094, zuletzt geprüft am 26.01.2023.
Internet Movie Database: Cathy Freeman (II). Filme.
Online verfügbar unter http://www.imdb.de/name/nm1737629/, zuletzt geprüft am 26.01.2023.
Neumeyer, Ingo (2009): Cathy Freeman. Planet Wissen. WDR / SWR / BR-alpha.
Online verfügbar unter http://www.planet-wissen.de/laender_leute/australien/aborigines/cathy_freeman.jsp, zuletzt geprüft am 26.01.2023.
olympic.org: Cathy FREEMAN | Olympic Athlete | Atlanta 1996, Barcelona 1992, Sydney 2000.
Online verfügbar unter http://www.olympic.org/cathy-freeman, zuletzt geprüft am 26.01.2023.
Strobl, Bastian: Olympic Moments: Cathy Freeman in Sydney 2000: Zwischen Himmel und Hölle. spox.com, 22.07.2012.
Online verfügbar unter http://www.spox.com/de/sport/olympia/sommerspiele-2012/1207/Artikel/olympic-moments-cathy-freeman-sydney-2000-400-meter-gold-medaille-aborigines-australien.html, zuletzt geprüft am 26.01.2023.
Literatur & Quellen
Dolan, Beth (1997): Cathy Freeman. Port Melbourne Vic. Australia. Heinemann Library. (Young achievers) ISBN 1863918612. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Freeman, Cathy (2007): Born to run. My story. 1. Aufl. Camberwell, Victoria. Puffin Books; Penguin Books. ISBN 978-0-14-330238-4. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Quellen
Brinkbäumer, Klaus: Die heilige Hexe. In: DER SPIEGEL 37/2000.
McGregor, Adrian; Keddie, Asher (1998): Cathy Freeman. A journey just begun. South Yarra. Random House Australia. ISBN 1740510542. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
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