Fembio Specials Heilige, Kirchenfrauen, Märtyrerinnen, Mystikerinnen, Wohltäterinnen Catherine Booth
Fembio Special: Heilige, Kirchenfrauen, Märtyrerinnen, Mystikerinnen, Wohltäterinnen
Catherine Booth
(Catherine Booth, geb.Mumford)
geboren am 17. Januar 1829 in Asbourne, Derbyshire
gestorben am 4. Oktober 1890 in Clacton-on-Sea
britische Evangelistin; Mitbegründerin der Heilsarmee
195. Geburtstag am 17. Januar 2024
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Die von Catherine und William Booth gegründete Heilsarmee war die erfolgreichste religiöse Bewegung des 19. Jahrhunderts und ist heute in aller Welt aktiv. Viele ihrer Grundsätze waren revolutionär, z.B. die Gleichberechtigung der Frau in allen Angelegenheiten der Kirche und das Prinzip, die Ärmsten der Armen ohne Ansehen ihrer “Würdigkeit” erst zu ernähren, zu wärmen und gut unterzubringen, bevor sie bekehrt und als SoldatInnen für den Kampf der Heilsarmee gegen Armut, Alkohol und Trunksucht, Prostitution und alle anderen Übel dieser Welt rekrutiert wurden. Um ihrer von den etablierten Kirchen verachteten Klientel näherzukommen, suchte die Heilsarmee sie dort auf, wo sie “hausten”: in den Slums. Sie scheute sich nicht, ihre Hauptquartiere mitten unter ihnen aufzuschlagen und sich durch ihre “volksnahen” Auftritte und Rekrutierungsmethoden lächerlich zu machen. Es kam ihnen auf Resultate an, und obwohl sie oft genug tätlich angegriffen wurden, wuchs die Anzahl der SoldatInnen ständig.
Catherine lernte den gleichaltrigen Methodistenprediger William Booth 1852 kennen. 1855 heirateten sie; Catherine gebar acht Kinder, die alle überlebten – was für die damalige Zeit geradezu unerhört und umso erstaunlicher war, als die Eltern ihre Kinder zwar mit Liebe erzogen, ihnen aber den christlichen Gehorsam unbarmherzig einprügelten.
Auch Catherine war streng religiös erzogen worden – es heißt, daß sie die Bibel im Alter von zwölf Jahren bereits achtmal durchgelesen hatte, weil ihr jegliche andere Lektüre verboten war. Ihre Bibelfestigkeit war legendär und sollte der mitreißenden, charismatischen Erweckungspredigerin bei der Verbreitung ihrer revolutionären Ideen stets gut zustatten kommen. Bezüglich der Stellung der Frau verwies Catherine Booth auf den Galaterbrief (3,28): “Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann noch Frau; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus.” Die feministischen Ideen, die William schließlich mit Catherine teilte, wären ihm von selbst nie in den Kopf gekommen. Die “Armeemutter” war es auch, die den “General” davon überzeugte, daß die Prostitution kein weibliches, sondern ein männliches Laster ist.
1887 erkrankte Catherine Booth an Brustkrebs; “das Messer” lehnte sie ab, weil es Krebsleiden nur verschlimmere. Sie starb 1890 im Alter von 61 Jahren nach langen Qualen, tapfer und ungebrochen, wie sie gelebt hatte. Ihr Mann, ihre Kinder und Millionen von Heilsarmee-SoldatInnen in aller Welt setzten ihr Lebenswerk fort.
Verfasserin: Luise F. Pusch
Literatur & Quellen
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