Fembio Specials Philosophinnen Catharine Sawbridge Macauley
Fembio Special: Philosophinnen
Catharine Sawbridge Macauley
geboren am 2. April 1731 in Wye (Kent)
gestorben am 22. Juni 1791 in Binfield (Berkshire)
englische Historikerin, Philosophin, Feministin und Pädagogin
230. Todestag am 22. Juni 2021
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Catharine Macauley, laut Mary Wollstonecraft “die begabteste Frau, die dieses Land bis jetzt hervorgebracht hat”, war unter den Philosophinnen und Philosophen der Aufklärung die einzige Feministin. Sie war auch die erste Person in England, die ein umfangreiches, auf gründlichem Quellenstudium basierendes historisches Werk verfasste (die achtbändige History of England, 1763-83).
1760 heiratete sie den Arzt George Macauley und gebar eine Tochter. 1763 erschien der erste Band ihrer Geschichte Englands und war sofort ein großer Erfolg. 1766 starb ihr Mann und hinterließ sie als wohlhabende Witwe. Macauley arbeitete weiter an ihrer Geschichte Englands und unterhielt einen radikalen Salon. Sie setzte sich für die rebellierenden amerikanischen Kolonien ein und wurde bei Besuchen in Paris in republikanischen Kreisen mit großen Ehren empfangen.
1774 zog sie mit einem älteren Verehrer nach Bath. Als sie 12 Jahre nach dem Tod ihres 15 Jahre älteren Mannes einen 26 Jahre jüngeren Mann heiratete, brach ein Sturm der Entrüstung los; es scheint Macauley allerdings wenig gestört zu haben. 1784 reiste sie mit ihrem jugendlichen Gatten nach Amerika und war u.a. bei George Washington und Abigail und John Adams zu Gast und schloss Freundinschaft mit Mercy Otis Warren, der Historikerin der amerikanischen Revolution.
Macauleys feministisches Vermächtnis Letters on Education (1790) behandelt viele der Probleme, die uns noch heute auf den Nägeln brennen. Beispielsweise votiert sie dafür, dass Mädchen und Jungen dieselbe Erziehung bekommen - aber nicht unbedingt diejenige, die bis dahin die Knaben bekamen: Es sei besser und ungefährlicher für Mädchen und Knaben “sich der unschuldigen Beschäftigung des Knöpfemachens zu widmen, als tagelang ein harmloses Tier zu jagen, zum Schaden ihrer Gutartigkeit ...”
(Text von 1990)
Verfasserin: Luise F. Pusch
Literatur & Quellen
Ferguson, Moira. Hg. 1985. First Feminists: British Women Writers 1578-1799. Bloomington, IN. Indiana UP.
Kerber, Linda K. 1986 [1980]. Women of the Republic: Intellect and Ideology in Revolutionary America. New York; London. Norton.
Spender, Dale. 1982. Women of Ideas (and What Men Have Done to Them): From Aphra Behn to Adrienne Rich. London; Boston; Melbourne. Ark PB.
Todd, Janet. Hg. 1989. British Women Writers. New York. Continuum.
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