Fembio Special: Berühmte Komponistinnen
Björk Guðmundsdóttir
(Björk Guðmundsdóttir)
geboren am 21. November 1965 in Reykjavík
isländische Sängerin und Schauspielerin
55. Geburtstag am 21. November 2020
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen • Bildquellen
Biografie
»Ich bin ganz wild aufgewachsen, und ich glaube, besser aufwachsen kann man nicht. Und wenn ich ein gutes Essen oder Disziplin brauchte, ging ich einfach zu meinen Großeltern«, erinnert sich Björk an ihre unkonventionelle Kindheit.
Björks Mutter und Großmutter waren Malerinnen, ihr Vater ein Gewerkschaftsführer, der Stiefvater Rockgitarrist. 1977 veröffentlichte Björk, die seit ihrem fünften Lebensjahr Klavier-und Flötenunterricht bekam, unter dem Titel »Björk« mit Musikerfreunden ihrer Mutter ihr erstes Album: isländische Folklore, Cover-Versionen von den Beatles und Stevie Wonder – und eine Eigenkomposition. Fünftausendmal verkaufte sich die Platte, und die elfjährige Björk Guðmundsdóttir war ein Star.
Zwei Jahre später rasierte sie sich die Augenbrauen ab, und »dann war ich in einer Punkband, und die hatte ihre Erfolge, als ich gerade mal vierzehn war. Allein mit meinen Punkauftritten habe ich mehr Geld verdient als meine Mom.« Aus der isländischen Punkband Kukl, der sie sich später anschloss, »ein bunter Haufen von Autoren und Künstlern, kultig, experimentell, anarchistisch«, gingen 1986 die »Sugarcubes« hervor. Mit ihrem Mix aus Rock, Dance und Pop erschien Island zum ersten Mal auf der musikalischen Landkarte. Und Björks Persönlichkeit, ihr ausgefallener Kleidungsstil und der ihr ganz eigene Gesang setzten einen kräftigen Akzent in der Musikszene.
1992, nach vier Alben und erfolgreichen Welttourneen, löste sich die Gruppe auf. 1993, Björk lebt inzwischen mit ihrem 1986 geborenen Sohn in London, erscheint ihr erstes Soloalbum, Debüt, es verkauft sich 3,5millionenmal. Songs wie »Venus as a Boy« und »Violently Happy« wurden Hits der Dance Music.
Weitere Alben folgen, 1995 POST, 19% Telegram und 1997 Homogenic. »Etwas Derartiges hatte ich noch nie gehört«, sagte die bekannte amerikanische Musikkritikerin Evelyn McDonnell bei Erscheinen. »Die Emotion darin fast antik und zutiefst menschlich – die Stimme, die sie trägt, scheint von einer ›alten Seele‹ zu kommen ... Es war Musik, die sich ebenso wenig kategorisieren ließ wie die Zusammensetzung ihrer Musiker quer durch Generationen und Nationen.«
»Ich halte meine Musik für Weltmusik«, konterte Björk. »Aber ich wäre nicht ehrlich, wenn ich verschweigen würde, dass ich ein ironisches Verhältnis dazu habe.« Ironie und Experiment – ein Lebensmotto. »Wenn je das Wort ›Sirene‹ auf eine Popsängerin zutraf, dann auf Björk«, schrieb Die Zeit nach Erscheinen von Vespertine (2001).
Ihr »Sirenengesang« ist auch auf den 2000 erschienenen Selmasongs zu hören, der Filmmusik zu Lars van Triers Film Dancer in the Dark, in dem Björk die Hauptrolle spielte. Ihr herzzerreißender Auftritt als erblindende Selma, die alles dafür tun will, dass ihrem Kind dasselbe Schicksal erspart bleibt, ist unvergesslich. Ohne Make-up, mit fettigem Haar, unreiner Haut und einer klobigen schwarzen Brille: »Ich schätze, ich konnte das nur hinkriegen, weil ich mich in dieses Mädchen verliebt hatte.« So sehr, dass es zwischen dem Regisseur und ihr schließlich zum Streit kam und Björk dem Set einige Zeit fernblieb. »Björk wollte einfach nicht erhängt werden«, erklärte Lars von Trier.
Text von 2005
Zitate
I’ve always had as many powerful, creative ladies in my life as I have men, and you could probably describe some of those relationships as romantic. I think everyone’s bisexual to some degree or another; it’s just a question of whether or not you choose to recognise it and embrace it. Personally, I think choosing between men and women is like choosing between cake and ice cream. You’d be daft not to try both when there are so many different flavours.
(Diva magazine, October 2004)
I don't like records that are the same from beginning to end, that are too styled and slick. Everything is so designed and airbrushed and Botoxed, it makes us think, ›Oh, everybody's perfect except me. Everything's smooth except me.‹ But nothing is smooth.
(Newsweek, September 6 2004)
It's interesting for me to bring up a girl. You go to the toy store and the female characters there — Cinderella, the lady in Beauty and the Beast — their major task is to find Prince Charming. And I'm like, wait a minute — it's 2005! We've fought so hard to have a say, and not just live through our partners, and yet you're still seeing two-year-old girls with this message pushed at them that the only important thing is to find this amazing dress so that the guy will want you. It's something my mum pointed out to me when I was little — so much that I almost threw up — but she's right.
(The Observer, March 13 2005)
(Alle Zitate: Wikiquote)
Links
The Official Björk Website. Online verfügbar unter http://bjork.com/, abgerufen am 09.10.2015.
Facebook: Björk. Online verfügbar unter https://www.facebook.com/bjork, abgerufen am 09.10.2015.
Twitter: björk (@bjork). Online verfügbar unter https://twitter.com/bjork/, abgerufen am 09.10.2015.
Youtube: Björk. Leider können in Deutschland zwar Interviews u.ä. angesehen werden, jedoch nur wenige der Musikvideos. Online verfügbar unter https://www.youtube.com/user/bjorkdotcom, abgerufen am 09.10.2015.
Visibility. Online verfügbar unter http://femalepressure.tumblr.com/, abgerufen am 09.10.2015.
Deutsche Nationalbibliothek: Guðmundsdóttir, Björk. Publikationen. Online verfügbar unter https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=119525054, abgerufen am 09.10.2015.
Discogs: Björk Discography. Online verfügbar unter http://www.discogs.com/artist/1373-Bj%C3%B6rk, abgerufen am 09.10.2015.
Internet Movie Database: Björk. Filmografie. Online verfügbar unter http://www.imdb.com/name/nm0001951/, abgerufen am 09.10.2015.
laut.de: Björk. Porträt, News, Alben, Interviews, Videos. Online verfügbar unter http://www.laut.de/Bjoerk, abgerufen am 09.10.2015.
tape.tv: Björk - offizielle Musikvideos und Tapes. Online verfügbar unter https://www.tape.tv/bjork, abgerufen am 09.10.2015.
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Letzte Linkprüfung durchgeführt am 09.10.2015 (AN)
Literatur & Quellen
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Biesenbach, Klaus und Björk (Hg.) (2015): Björk: archives. Vollständige Retrospektive, enthält »A World of Wonders« im Schuber, 5 Bücher und ein gefaltetes Poster mit den Covern von Björks Alben und Singles als Sammelbriefmarken. Ausstellungsbegleitband. München. Schirmer Mosel. ISBN 978-3-8296-0695-0. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
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McDonnell, Evelyn (2002): Björk. Dt. Erstausg. mit exklusivem Björk-Interview. Freiburg. Orange Press. ISBN 393608601X. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Nielsen, Per Reinholdt; Schmid, Hermann (2009): BjörkMusik. (=BjörkMusic) 1. Aufl. Berlin. Parthas-Verl. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
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St. Michael, Mick (1996): Björk. An illustrated biography. London [u.a.]. Omnibus Press; Exclusive distributor, Music Sales Corp. ISBN 071195819X. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche) Werke
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Bildquellen
Susanne Gretter
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