Fembio Specials Berühmte Schweizerinnen Anna Elisabeth Kelly
Fembio Special: Berühmte Schweizerinnen
Anna Elisabeth Kelly
geboren am 10. April 1825 in St. Gallen
gestorben am 1. Mai 1890 in St. Gallen
Schweizer Landschaftsmalerin
130. Todestag am 1. Mai 2020
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Anna Elisabeth Kelly, heute fast vergessen, zu ihrer Zeit aber eine bekannte und anerkannte Landschaftsmalerin, wuchs als zweite von drei Töchtern eines Fabrikantenehepaars in St. Gallen auf. Alle Kelly-Töchter bekamen eine gute Ausbildung, auch in Musik und Malerei. Vater Kelly liebte es, seine Töchter auf weite Wanderungen mitzunehmen, an den Bodensee, ins Rheintal, an den Zürichsee - ein „Härtetraining“, das der zukünftigen Landschaftsmalerin sehr zugute kommen sollte.
1853 nahm Kelly Unterricht bei dem angesehenen Landschaftsmaler Steffan. Sie arbeiteten entweder im Freien oder in seinem Münchner Atelier. Damals war das Reisen in den Bergen weit beschwerlicher als heute, zumal für eine Malerin mit kompletter Ausrüstung. Anna Elisabeth Kelly ließ sich dadurch nicht abschrecken; schon ein Jahr nach Beginn des Studiums konnte sie der Schweizerischen Nationalen Ausstellung eine Sumpflandschaft einsenden. Kurz darauf setzte sie ihr Studium bei dem Landschafter Schirmer in Karlsruhe fort, der unter anderen Thoma und Böcklin zu seinen Studenten zählte. Anders als sie blieb Kelly zeitlebens bei der reinen Landschaftsmalerei.
Nur gelegentlich setzte sie „kleine Figuren zur Unterstreichung der Stimmung, zur Unterbrechung der waagrechten Linien bei Seebildern oder als belebende Farbflecken in das viele, zu reich nuancierte Grün unserer ostschweizerischen Landschaft“. Die Kunsthistorikerin D.F. Rittmeyer fährt fort:
diese ernste, tüchtige Malerin, der alles Kleinliche, Falsche, Gezierte zuwider war,
sei von ihren Malerkollegen mit großer Achtung behandelt worden und habe keine einzige ungenügende oder unbefriedigende Arbeit hinterlassen. Kellys Meinung dazu: „Critiken betreffend weiß ich nicht viel. In St. Galler Blättern sind sie etwas parteiisch, da es meine Vaterstadt ist.“ Das Kunstmuseum St. Gallen besitzt viele ihrer Arbeiten.
(Text von 1999)
Verfasserin: Luise F. Pusch
Links
Anna Elisabeth Kelly. in: SIK-ISEA. Biographisches Onlinelexikon zur Kunst in der Schweiz. Online verfügbar http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx?id=4025615&lng=de (29.11.2018)
Literatur & Quellen
Kühne, Regina. «Einst anerkannt und heute fast vergessen. Anna Elisabeth Kelly». In: Blütenweiss bis rabenschwarz: St. Galler Frauen - 200 Porträts. S. 235f. Widmer, Marina. (Hg.). 2003. Zürich. Limmat Verlag.
Neureiter, Manfred. 2018. Lexikon der Exlibriskünstler. Berlin. Pro Business.
Rittmeyer, Dora Fanny. 1942. St. Galler Jahrbuch 1942. “Landschaftsmalerin Anna Elisabeth Kelly”. St. Gallen. Tschudy.
Rittmeyer, Dora Fanny. 1947. [= Nachdruck von Rittmeyer 1942, enthält Nachträge]. Landschaftsmalerin Anna Elisabeth Kelly. St. Gallen. H. Tschudy.
Schmidt-Liebich, Jochen. 2005 (5. Auflage). Lexikon der Künstlerinnen 1700-1900: Deutschland, Österreich, Schweiz. München. Saur Verlag. S. 236f.
Studer, Daniel. Lexikonartikel über die St.Galler Künstlerinnen und Künstler August Bösch, Martha Cunz, Anna Elisabeth Kelly, Köbi Lämmler und Wilhelm Meier, in: Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft. 1998. Lexikon der Schweizer Kunst. Zürich. Neue Züricher Zeitung NZZ.
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