Fembio Specials Künstlerinnen - Eine Ausstellung von Almut Nitzsche Angelika Kauffmann
Fembio Special: Künstlerinnen - Eine Ausstellung von Almut Nitzsche
Angelika Kauffmann
(Marie Anna Angelica Catharina Kauffmann; Angelica Kauffmann; Angélique Kauffmann; Angelica Kauffman; Maria Angelica Kauffmann Zucchi; Angelica Zucchi; Anna Maria Angelika Catharina Kauffmann )
geboren am 30. Oktober 1741 in Chur
gestorben am 5. November 1807 in Rom
europäische Malerin aus Vorarlberg (Österreich)
215. Todestag am 5. November 2022
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Angelika Kauffmann ist eine der erfolgreichsten Künstlerinnen der Geschichte. Ihr Einfluss auf zeitgenössische und nachfolgende Künstlerinnen, ihr materieller Erfolg und nicht zuletzt ihre Werke waren außergewöhnlich.
Als Kind geht sie mit ihrem Vater, einem Bregenzer Maler, auf Wanderschaft durch Italien und lernt von ihm die Basis des Handwerks. Sie wächst ihm künstlerisch im Nu über den Kopf und erhält schon sehr früh Porträtaufträge, denn das Porträtieren war die Domäne der Künstlerinnen.
In Rom trifft sie J. J. Winckelmann, unter dessen Einfluss sie den Klassizismus und damit eine ganz andere Themenwelt kennen lernt. Ihr Talent ist groß und wird bewundert, und mit 13 Jahren wird sie in die renommierte Accademia di San Luca aufgenommen.
1766 siedelt sie um nach London, wo ihre klassizistischen Themen den Nerv der Zeit und den Geschmack des Publikums treffen. Auch hier ist sie außerordentlich erfolgreich, „the whole world is angelicamad”, sagt ein Zeitgenosse. Sie wird in die neugegründete Royal Academy of Art gewählt als eine von zwei Frauen für die nächsten 200 Jahre. Tatsächlich ist auch heute noch die Kauffmann-Rezeption in England am größten.
Aber 1781 verlässt sie London und geht mit ihrem Ehemann Antonio Zucchi wieder zurück nach Rom, wo sie bis zu ihrem Tod ein geselliges, der Kunst und den Künstlerinnen gewidmetes Leben führt. Zu ihrem engsten Freundeskreis zählt Goethe, durch den die Nachwelt Angelika als „lieb und gut” kennen lernt. Allerdings klingt in seinen Zeugnissen auch die Schattenseite ihres Lebens an:
„Sie ist nicht glücklich wie sie es zu sein verdiente, bei dem wirklich großen Talent und bei dem Vermögen, das sich täglich mehrt. Sie ist müde, auf den Kauf zu malen, und doch findet ihr alter Gatte es gar zu schön, daß so schweres Geld für oft leichte Arbeit einkommt.”
Sie stirbt 1807 als mehrfache Millionärin und wird mit ungeheurem Pomp in Rom begraben.
(Text von 1990)
Verfasserin: Christiane Schreiter
Zitate
Ich fand sie, ganz abgesehen von ihrem Talent, sehr interessant durch ihren Geist und ihr Wissen. (Elisabeth-Louise Vigee-Lebrun)
Sie hat ein unglaubliches und als Weib wirklich ungeheures Talent. (Goethe)
Links
Angelika-Kauffmann-Museum Schwarzenberg. Biografie, Literatur, Gemälde, Veranstaltungshinweise.
Deseyve, Yvette: Künstler in Rom – Angelika Kauffmann. Über Kauffmann und Goethe in Rom, mit vielen Zitaten, Links und Literaturhinweisen. Das Goethezeitportal.
Hammer, Klaus von: Auf der Spur einer Suchfigur. Gabrielle Alioth hat einen etwas verwirrenden Roman über die Malerin Angelika Kauffmann geschrieben. Buchbesprechung. literaturkritik.de.
Katalog der Deutschen Nationalbibliothek: Kauffmann, Angelica, 1741-1807.
kunstaspekte: Angelica Kauffmann.
Münch, Ingrid: Kauffmann, Angelika. Biografie, Werkliste, Literatur. Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon.
Namen der Kunst: Angelica Kauffmann. Biografie, Werke, Literatur, Kunstmarkt/Service.
Regestausgabe Briefe an Goethe. Zucchi (genannt Kauffmann), Maria Anna Angelika. 1. November 1788.
Schulmerich, Claudia: Mehr Rokoko als Revolution. Angelika Kauffmann im Vorarlberger Landesmuseum. Weltexpress.
Spindler, Sabine: Kosmopolitin und Malerstar der Goethezeit. Bregenz und Schwarzenberg feiern mit einer Doppelausstellung Angelika Kauffmann zu ihrem 200ten Todestag. kunstmarkt.com.
Vorarlberger Landesmuseum: Sonderausstellung Angelika Kauffmann 14. Juni bis 5. November 2007.
Wikimedia Commons: Angelika Kauffmann.
Wikipedia: Angelika Kauffmann.
Die Malerin Angelika Kauffmann. Video. 6:05 min. Aspekte (3. August 2007). ZDFmediathek.
Letzte Linkprüfung durchgeführt am 21.06.2008 11:27:59 (AN)
Literatur & Quellen
Quellen
Freundlich, Elisabeth (1981): Sie wußten, was sie wollten. Lebensbilder bedeutender Frauen aus 3 Jahrhunderten. Freiburg im Breisgau. Herder (Herderbücherei, 893).
Greer, Germaine (1979): Das unterdrückte Talent. Die Rolle der Frauen in der bildenden Kunst. (=The obstacle race: The fortunes of women painters and their work). Aus dem Engl. von Rainer Redies und Ingrid Krüger. Berlin. Ullstein, 1980.
Helbok, Claudia; Kauffmann, Angelika (1968): Miss Angel. Angelika Kauffmann. Eine Biographie. Wien. Rosenbaum.
Mayer, Dorothy Moulton (1972): Angelica Kauffmann, R. A., 1741-1807. Gerrards Cross. Smythe.
Obermeier, Siegfried (1987): Die Muse von Rom. Angelika Kauffmann und ihre Zeit. Frankfurt am Main. Oberon.
Smidt-Dörrenberg, Irmgard (1968): Angelika Kauffmann, Goethes Freundin in Rom. Ein Lebensbild nach ihren Briefen und nach Berichten ihrer Zeitgenossen. Wien. Bergland-Verlag.
Thurnher, Eugen (1966): Angelika Kauffmann und die deutsche Dichtung. Bregenz. Ruß (Vorarlberger Schrifttum, 10).
Weiterführende Literatur
Alioth, Gabrielle (2007): Der prüfende Blick. Roman über Angelica Kauffmann. München. Nagel und Kimche.
Baumgärtel, Bettina (Hg.) (1998): Angelika Kauffmann [Retrospektive]. Eine Dichterin mit dem Pinsel. Ausstellungskatalog. Ostfildern-Ruit. Hatje.
Baumgärtel, Bettina (1990): Angelika Kauffmann (1741 - 1807). Bedingungen weiblicher Kreativität in der Malerei des 18. Jahrhunderts. Weinheim, Basel. Beltz (Ergebnisse der Frauenforschung, 20).
Baumgärtel, Bettina (1992): „… und hat als Weib unglaubliches Talent”. Angelika Kauffmann (1741-1807), Marie Ellenrieder (1791-1863). Ausstellungskatalog. Konstanz. Rosgartenmuseum.
Föhl, Thomas; Roeder, Horst (1996): Angelika Kauffmann, Julia, die Gattin des Pompeius, fällt in Ohnmacht - Cornelia, die Mutter der Gracchen. Aufsatzsammlung. Hrsg. von der Kulturstiftung der Länder in Verbindung mit den Kunstsammlungen zu Weimar. Berlin. Kulturstiftung der Länder (Patrimonia, 90).
Hammer, Sabine (1987): Angelica Kauffman. Bildband. Vaduz. Haas.
Kauffmann, Angelika (1999): Briefe einer Malerin. Ausgewählt, kommentiert und mit einer Einleitung von Waltraud Meierhofer. Mainz. Dieterich (Excerpta classica, 17).
Kauffmann, Angelica (2001): „Mir träumte vor ein paar Nächten, ich hätte Briefe von Ihnen empfangen”. Gesammelte Briefe in den Originalsprachen. Herausgegeben von Waltraud Maierhofer. Lengwil. Libelle.
Kauffmann, Angelica (2001): Angelika Kauffmann. Eine Dichterin mit dem Pinsel. Ein Lebensbild aus ihren Briefen und Berichten berühmter Zeitgenossen. Vorgelesen von Gisela und Gert Westphal. Hamburg. Universal Music. 2 Audio-CDs.
Kovalevski, Bärbel (Hg.) (1999): Zwischen Ideal und Wirklichkeit. Künstlerinnen der Goethe-Zeit zwischen 1750 und 1850. Ausstellungskatalog. Ostfildern-Ruit. Hatje.
Lammel, Gisold (1987): Kauffmann. Dresden. Verlag der Kunst (Maler und Werk).
Maierhofer, Waltraud (1997): Angelika Kauffmann. Reinbek bei Hamburg. Rowohlt-Taschenbuch-Verl. (Rowohlts Monographien, 50554).
Natter, Tobias G.; Häusle, Magdalena (2007): Angelika Kauffmann. Ein Weib von ungeheurem Talent. Ausstellungskatalog. Ostfildern. Hatje Cantz.
Naumann, Ursula (2007): Geträumtes Glück. Angelica Kauffmann und Goethe. Frankfurt am Main, Leipzig. Insel.
Obermeier, Siegfried (1998): Angelika Kauffmann. „Ein Weib mit ungeheurem Talent”. (früherer Titel: Die Muse von Rom). München. Econ-und-List-Taschenbuch-Verl.
Rebmann, Jutta (1994): Angelika Kauffmann. Gefeierte Malerin im Europa des 18. Jahrhunderts. Biographischer Roman. Mühlacker, Irdning/Steiermark. Stieglitz-Verl.
Rosenthal, Angela (1996): Angelika Kauffmann. Bildnismalerei im 18. Jahrhundert. Berlin. Reimer.
Sandner, Oscar (1968): Angelika Kauffmann und ihre Zeitgenossen. Ausstellungskatalog. Bregenz. Ruß.
Sandner, Oscar (1992): Hommage an Angelika Kauffmann. Ausstellungskatalog. Milano. Mazzotta.
Sandner, Oscar (1998): Angelika Kauffmann und Rom. (=Angelika Kauffmann e Roma). Ausstellungskatalog. Roma. Ed. De Luca.
Stutzer, Beat (Hg.) (2003): Sternstunden. Von Angelika Kauffmann bis Hans Danuser. Ankäufe Schenkungen und Deposita 1990 - 2002. Chur. Bündner Kunstmuseum.
Swozilek, Helmut (Hg.) (1999): Memorie istoriche di Maria Angelica Kauffmann Zucchi riguardanti l'arte della pittura da lei professata scritte da G.C.Z.(Giuseppe Carlo Zucchi) Venezia MDCCLXXXVIII. Biographie. Faksimile der Ausgabe Venezia 1788 mit deutschem und italienischem Text. Herausgegeben, transkribiert, übertragen und kommentiert von Helmut Swozilek. Bregenz. Eigenverl. des Vorarlberger Landesmuseums (Schriften des Vorarlberger Landesmuseums Reihe B, Kunstgeschichte und Denkmalpflege, 2).
Tuchscherer, Thilo (1998): Verrückt nach Angelika. Porzellan und anderes Kunsthandwerk nach Angelika Kauffmann. Ausstellungskatalog. Düsseldorf. Hetjens-Museum.
Weller, Simona (1999): Die zehnte Muse. Das Leben der Angelika Kauffmann. Roman. (=Ritratto di Angelica). Aus dem Ital. von Christel Galliani. München. Goldmann (btb, 72583).
Ziegler, Hans (2001): Reich und berühmt. Die heimlichen Millionen der großen Dichter, Denker und Erfinder. Frankfurt am Main. Ueberreuter (Ueberreuter Wirtschaft).
Quellennachweis der Gemälde
The Yorck Project: 40.000 Meisterwerke. Teil 1: Malerei, S. 10537ff. (c) 2007 The Yorck Project
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