Antonio Vivaldi
Antonio Vivaldi Juditha triumphans. Oratorium Oralia Dominguez, Mezzosopran Emilia Cundari, Sopran, u.a. Orchestra da camera dell’Angelicum di Milano Leitung: Alberto Zedda
Label: SARX ANGELICUM 1998
Mein Kommentar:
Die ultimative feministische Oper ist Juditha Triumphans von Vivaldi, komponiert für das Waisenhaus für Mädchen in Venedig, an dem er fast vierzig Jahre unterrichtete. Daß sie wegen der lateinischen Sprache als Oratorium eingestuft wird, tut ihrem Operncharakter keinen Abbruch. Judith, die Heldin des alten Testaments, schlägt dem feindlichen General Holofernes den Kopf ab und rettet dadurch ihr Land. Die Handlung ist also schon mal schwer in Ordnung. Hinzu kommt, daß alle Rollen von Frauen gesungen werden und daß Juditha und ihre Dienerin Abra einander innigst zugetan sind, die Heldinnentat gemeinsam planen und durchziehen und ihren tiefen Gefühlen füreinander in langen überirdisch schönen Arien Ausdruck verleihen -- dagegen wirkt Don Josés Blumenarie geradezu blaß. Neben Händels Alcina (mit Joan Sutherland in der Titelrolle) war dies schon immer meine Lieblingsoper. Es gibt inzwischen mehrere Aufnahmen, aber die mit Dominguez und Cundari aus den sechziger Jahren bleibt unübertroffen.
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