Swetlana Alexijewitschs Buch über Tschernobyl
Die Geschichte lehrt uns, dass wir aus der Geschichte nichts lernen - soll Gandhi gesagt haben. Allerdings hat er selbst doch allerlei aus der zeitgenössischen Geschichte gelernt, nämlich den gewaltlosen Widerstand bei den englischen Suffragetten.
Während ich, wie wohl die meisten von uns, die Nachrichten aus Japan starr vor Entsetzen verfolge, muss ich immer wieder an Swetlana Alexijewitsch denken, die vor elf Jahren in ihrem Buch mit dem prophetischen Titel Tschernobyl: Eine Chronik der Zukunft schrieb:
Man meint, dass wir nach all den Jahren alles über Tschernobyl wüssten, dass ... niemand mehr etwas darüber hören möchte. Tatsächlich aber ist Tschernobyl nicht nur nicht vergessen – es wurde nie richtig verstanden.
Dass es nicht richtig verstanden wurde, sehen wir jetzt.
Auch jetzt reden wieder viele von Tschernobyl und der Ukraine. Aber von Weißrussland redet niemand.
Die Weißrussin Alexijewitsch schreibt: „Auf dem Gebiet von Weißrussland gibt es kein einziges Atomkraftwerk. […] Aber 23 % seines Territoriums sind radioaktiv verseucht. Zum Vergleich: In der Ukraine sind 4,8 % des Territoriums verseucht, in Russland 0,5%.“
Ich werde das Buch jetzt wieder lesen, um mehr von unserer Zukunft zu verstehen, die in Japan eingetreten ist.
Ein russischer Wissenschaftler sagte gestern im Fernsehen: „Das Schlimmste an der Katastrophe war, dass niemand der Bevölkerung reinen Wein einschenkte. Fakten wurden verschleiert, Informationen zurückgehalten. Ich beobachte jetzt in Japan genau dasselbe. Dabei hilft bei so einer Katastrophe nur eins: Transparenz.“
Solange Japan nicht mit den Tatsachen herausrückt und seine Bevölkerung im Unklaren darüber lässt, was auf sie zukommt, sollten wir alle uns informieren anhand der Geschichten, die die Überlebenden von Tschernobyl Swetlana Alexijewitsch erzählt haben. Eine zuverlässigere „Chronik der Zukunft“ gibt es nicht.
FemBiographie Swetlana Alexijewitsch
Zitate aus Tschernobyl: Eine Chronik der Zukunft
Es ist schwer, sich vor etwas zu schützen, was wir nicht kennen, was die Menschheit nicht kennt. Tschernobyl hat uns aus einer Zeit in eine andere versetzt. Vor uns steht eine neue Realität für alle. [...] Ich war unterwegs, habe mit Menschen gesprochen, habe Gespräche aufgezeichnet. Diese Menschen haben als erste gesehen, was wir nur erahnen. [...] Immer wieder schien mir, dass ich Zukunft aufzeichne... (Swetlana Alexijewitsch in ihrem Vorwort, S. 37f)
Und dann sprach noch ein bedeutender Wissenschaftler im Klub, der sagte, wir müssten das Holz waschen. Na, so was Komisches! (S. 43)
Als sie zur Welt kam...Das war kein Baby, sondern ein lebendes Bündelchen, von allen Seiten zugenäht, kein Spalt zu sehen, nur die Äuglein waren geöffnet. . Auf dem Krankenblatt steht: Mädchen, geboren mit einer vielfältigen komplexen Pathologie: Aplasie des Anus, Aplasie der Vagina, Aplasie der linken Niere...So klingt das in wissenschaftlicher Sprache, in normaler Sprache heißt das: keine Scheide, kein Popo, nur eine Niere...Ich brachte sie am zweiten Tag zur Operation, an ihrem zweiten Lebenstag. [...] Alle halbe Stunde muss der Harn mit Händen ausgedrückt werden; er dringt durch winzige Öffnungen im Bereich der Scheide. Wenn man das nicht tut, versagt die einzige Niere. Wo in der Welt gibt es noch ein Kind, dem man alle halbe Stunde den Harn mit Händen ausdrücken muss? Und wie lange kann man so etwas durchhalten? Niemand kennt die Wirkung von kleinen Strahlendosen auf Menschen, auf einen kindlichen Organismus. Nehmt meine Kleine, und sei es für Versuche...Ich will nicht, dass sie stirbt. [...] Erst jetzt, nach vier Jahren, hat man mir eine ärztliche Bescheinigung ausgestellt, die den Zusammenhang zwischen ionisierender Strahlung (in kleinen Dosen) und ihrer schrecklichen Pathologie bestätigt. (S. 103)
Gleich in den ersten Tagen nach dem Unglück verschwanden alle Bücher über radioaktive Strahlung, über Hiroshima und Nagasaki, sogar über Röntgenologie aus den Bibliotheken. Auf Anweisung von oben, hieß es. Damit keine Panik entsteht. Es kursierte sogar ein Witz: Wäre Tschernobyl bei den Papuas passiert, wäre die ganze Welt aufgeschreckt - mit Ausnahme der Papuas. (S. 105)
Später gab es eine Regel, nach der sich alle richteten: Solange es in einer Stadt oder einem Dorf Spatzen und Tauben gibt, kann dort auch der Mensch leben. Ich fuhr mal im Taxi, und der Fahrer war erstaunt darüber, dass Vögel wie blind gegen die Scheiben taumelten und herunterfielen...Fast wie Selbstmord... (S. 105)
Keiner blickte durch, das war das Schlimmste. Die Strahlenmesstechniker nannten Zahlen, die Zeitungen druckten andere. (S. 129)
Kommentieren für diesen Channel-Eintrag nicht möglich
24 Kommentare
Nächster Eintrag: Ist Japan eine Frau?
Vorheriger Eintrag: Machen wir den 8. März (Weltfrauentag) zum gesetzlichen Feiertag
20.03.2011 um 10:13 Uhr Dürr
@Florian: Schön! Da ist er wieder, der männliche Kumpanei-Reflex: Jede Kritik am Gott Mann wird sofort zurückgewiesen. Alle sind schuld, nur wir Männer nicht, und wenn’s sonst nicht geht, sind die Frauen schuld, denn schliesslich haben die uns auf die Welt gebracht. Nicht wahr?!
Im Ernst:
Zunächst: Seit Jahrtausenden gibt es in den Entscheidungsgremien keine Frauen mehr, weil Männer sie mit Gewalt ausschliessen. Da sie Kinder haben, die ernährt und grossgezogen werden müssen, sind sie den Männern ausgeliefert. Auch heute noch. Demzufolge zeugt es von ebenso wenig intellektueller Redlichkeit wie Fähigkeit, ihnen die Nutzung von Atomstrom zum Vorwurf zu machen. Zudem gibt es sog. grünen Strom erst seit ein paar Jahren.
Sodann:Das machen Männer ebensolange wie sie Frauen aus Entscheidungen ausschliessen, nämlich: Erst richten sie ein Chaos an (Kriege) und dann heulen und jammern sie, Mammi soll aufräumen und Bobo blasen (Trümmerfrauen!!). Wenn die Männer, die das machen und zugelassen haben, jetzt einmal ihren Dreck selber wegräumen (müssen), dann ist das nur das Selbstbverständlichste der Welt. Mit Heldentum hat das nichts zu tun, sondern nur mit minimalem Anstand, der für ein Zusammenleben nötig wäre. Ausserdem gehen da ja nicht die Direktoren, Geldgeber und Regierungen an die Aufräumarbeiten, sondern arme Idioten, die, so wie wir Frauen, dem müännlichen Grössenwahn auch ausgeliefert sind. Hätten sie nachgedacht (mit dem Hirn im Kopf), sich mit den “dummen” Frauen solidarisiert und gegen Atomkraftwerke protestiert, müssten sie heute nicht das Schlamassel wegräumen.
Des Weiteren: Die Alernativen zu Atomstrom? Gehen Sie einmal in ein beliebiges Kaufhaus und denken Sie sich alle Dinge weg, die man für ein Ueberleben nicht benötigt - dann sind 95 % der Regale leer! Vor rund 50 Jahren erschien der Klassiker “Die geheimen Verführer”. Dort wird beschrieben, wie Energie, Ressourcen und Lebenszeit verschwendet wird für Geld. Die Alternative, mein Herr, ist: Keine Penisverlängerungen in Form von Porsche, Ferraris oder alles über 1000 Kubik, keine Wegwerfartikel, nur Geräte, die sich reparieren lassen, keine Erdbeeren, Wein, Tomaten, Fleisch von anderen Kontinenten, usw. usf. Sie wissen das selber, wenn Sie es wissen wollten. Aber mann muss ja, sonst ist mann kein Mann, gell?!
Ausserdem: Sie haben Recht: Die Menschheit ändert sich mit Männern wie Sie es sind, wirklich nicht, weil jede Kritik am Männersystem von denjenigen Männern ganz persönlich genommen wird, die am meisten AUCH darunter leiden! Und sie leiden darunter, weil sie zu feige sind, das zu tun, was ihnen der Verstand, die Logik und jener Rest von Menschlichkeit, die die meisten ja noch haben, sagt, was zu tun wäre. Mann-sein ist eben heute auf Haben gegründet und nicht auf Mann-SEIN. Und da immer mehr - gerade auch junge - Frauen das merken und sich den Männern verweigern, sind Reaktionen von Seiten der Herren so empfindlich und mann schafft sich noch was an… statt über sich und sein Tun nachzudenken.
Und schliesslich: Ja, die Menschheit ändert sich nicht, solange das die übliche Verhaltensweise ist, wie ich sie oben karikiert habe. Kleiner Gratistipp: Die Menschheit ändert sich, weil Menschen sich ändern. Wenn SIE sich ändern, HAT die Menschheit sich schon geändert. Was ich damit meine? Das: Autobahn, ein PW auf dem Pannenstreifen. Ich halte an. Der junge Mann hat kein Benzin mehr. Er bekommt mein Reserve-Benzin. Er will mir DM 10.—geben. Ich lehne ab und gebe ihm die Aufgabe: Weitergeben, nur so wird die Welt besser! Begriffen?
lg Dürr
20.03.2011 um 00:10 Uhr Amy
Mit so einem fatalistischen Aufruf @ Florian ändert sich in der Tat nichts. Auch Frauen weltweit haben seit mehr als 20 Jahren gegen Atomkraft demonstriert und auf die Bedrohungen aufmerksam gemacht. Die Macher/Männer ändern sich vielleicht nicht, aber viele Frauen sind dazu bereit… hier geht es ebenso um ein Umdenken bzw. um einen Bewusstseinswandel - wie Anja Röhl, 1986 Gründerin des Berliner, später Bundesweiten Organisationsnetzes: Mütter und Väter gegen atomare Bedrohung e.V. KUM in ihrem Blog schreibt:
“Das Argument der Verschwendung muß eingebracht werden : Der Konsum- und Wegwerf-Kapatalismus mit seinen Kaufschlössern, Prachtstrassen, mit dem unsinnig hochgesteigerten Flugtransport, die hochtechnisierte Nahrungsindustrie, wir wissen, dort wird zu mehr als 80 % nur produziert, nicht etwa um den Hunger zu stillen, sondern um wegzuschmeißen und die Preise zu halten. Die Nahrungsverschwendung , wie auch die Verschwendung von allem, was sich in den künstlichen Bedürfnissen , an die das Kapital seine Untertanen
gewöhnt hat , zeigt, ist dem Kapitalismus immanent. In Autoindustrie, Energiewirtschaft, überall saugt das Kapital Energie wie ein Molch , würde man hier so reduzieren , wie etliche Kleinverbraucher es bei sich zuhause schon aus Geldmangel tun, bräuchte man sich keine Sorgen mehr um einen ständigen wachsenden Energiebedarf zu machen. Den Rest kann man schaffen, wenn man die gesamte Forschung aus den Kriegsprodukten rauszieht, natürlich sind dann die Alternativenergien machbar, sie müssen es sein, anders geht es nicht. Unsere Zukunft, wenn es nicht schon die Gegenwart ist: Kriege um Öl, Tsunamis durch Klimaveränderungen , Strahlenkrankheiten, Menschen- und ganze Generationenvernichtung durch Atomkraftkatastrophen .”
Wir sollten weiter Visionen haben und nicht einfach aufgeben - das ist wie eine Kapitulation vor dem Übel dieser patriarchös infizierten (Männer)Welt. Verseucht, verschmutzt, verdreckt, hoch belastet mit Pestiziden sind inzwischen Lebensmittel, auch tierische Lebensmittel aus Profitgier , Verschwendung, Überproduktionen ,kriminellen Machenschaften .. Der sogenannte Fortschritt macht uns krank - die vier häufigsten Todesursachen sind Herz/Kreislauf, Tumore, neurodegenerative Erkrankungen, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen. Wer weiss, ob nicht Strahlenerkrankungen die Liste der vier häufigsten Todesursachen zukünftige bereichern werden.
Noch etwas zu Tschernobyl: dies ist immer noch eine tickende Zeitbombe und Experten warnen , es sei nur noch eine Frage der Zeit, wenn der brüchige `Sar(g)kopharg` zusammenstürzen sollte, käme es zu einer zweiten Tschernobyl-Katastrophe. Die Stahlträger rosten, Wände haben sich geneigt und meterbreite Spalten sowie Löcher gebildet. Der Bau eines neuen S.ist zwar seit Jahren eine beschlossene Sache , dennoch verzögert sich dieser Plan. Sicher fliessen die Gelder langsam - ich glaube, auf mind. 1,6 Mrd. Euro belaufen sich die Kosten. Den grössten Teil der Finanzierung übernimmt die EU und die USA?
Aber bei den neuen Bauarbeiten muss bedacht werden, dass es mehr als 1ooo Lagerstätten gibt, in denen nach dem Unglück radioaktive Bauteile und Schutt vergraben wurden. Von der Hälfte dieser strahlenden Gräber wisse mann nicht mehr , wo sie sich befinden (Waleri Antropow, Dekontaminationsexperte, Fa. Complex)
Natürlich ist den Männern in Fukushima Respekt zu zollen - aber wer denkt eigentlich noch an die Kinder von Tschernobyl und das Grauen, was den schwangeren Frauen/Müttern heute noch erwartet, die hohe Sterblichkeitsrate unter der Bevölkerung von Weißrußland?
“Auf dem Gebiet von Weißrußland gibt es kein einziges Atomkraftwerk. Für das kleine Rußland wurde Tschernobyl zu einem nationalen Unglück. Während des Großen Vaterländischen Krieges zerstörten die deutschen Faschisten auf weißrussischem Boden 619 Dörfer mitsamt ihren Bewohnern. Nach Tschernobyl verlor das Land 485 Dörfer und Siedlungen: 70 davon sind bereits für immer dem Erdboden gleichgemacht. Im Krieg fiel jeder vierte Weißrusse, heute lebt jeder fünfte auf verseuchtem Gebiet. Das sind 2,1 Mio Menschen, davon 700.000 Kinder. Unter den Todesursachen nimmt die radioaktive Strahlung den ersten Platz ein. In manchen Gebieten ist die Sterblichkeitsrate um über 20 % höher als die Geburtenziffer.
Als Folge der ständigen Einwirkung von geringen Strahlendosen erhöht sich im Land mit jedem Jahr die Zahl der Personen mit Krebserkrankungen, geistiger Unterentwicklung, nervösen und psychischen Störungen sowie genetischen Mutationen. Brustkrebs, Kindersterblichkeit, Leukämie nehmen in der Region zu.” (Auszüge aus `Tschernobyl` v. S. Alexijewitsch)
Die Gebiete an der Ukrainischen Grenze sind aufgrund ihrer Strahlenlast 300 - 600 Jahre nicht für den Anbau von Nutzpflanzen geeignet.
Tschernobyl - Auf verseuchter Scholle:
http://www.zeit.de/2011/12/DOS-Tschernobyl?page=1
19.03.2011 um 20:52 Uhr Flo
Nunmal langsam, auch die Frauen haben jahrelang von der Atomkraft profitiert.
Wäre vielleicht nicht zuviel, den Männern Respekt zu zollen, dass sie dageblieben sind und versuchen das Schlimmste zu verhindern, auch wenn sicher ist das sie sterben werden.
Ich als Mann wüsste nicht, ob ich den Mumm dazu hätte aber vielleicht war es auch eh zu spät und sie sind so oder so tot.
Dennoch versuchen sie es.
Ich war schon immer gegen Atomkraft. Ich weiss nur nicht woher die Alternativen herkommen sollen.
Fusionskraftwerke sind ja leider noch Zukunftsmusik.
Wenn ihr so gegen die patriale Stromerzeugung seid, wieso benutzt ihr sie dann? Oder habt ihr alle “grünen” Strom? Würde auch nix ändern.
Alleine die Herstellung der Solarplatten ist so energieintensiv und mit Schadstoffen belastet, dass es auch nicht viel besser ist.
Ich habe in einem der größten Werke der Branche in Deutschland gearbeitet
Atomkraft ist Scheisse aber die Menschheit ändert sich nicht mehr.
Gebts auf ;)
Gruss
Florian
16.03.2011 um 14:37 Uhr anne
nachtrag zur info: - frauen gegen atomkraft - kämpferinnen/aktivistinnen für klimaschutz. die EMMA schreibt darüber (u.a. über rosemarie rübsamen, hanna poddig, ursula sladek).
auch der watch-salon d. journalistinnenbunds berichtet über `stromrebellen` - titel: gefahr für journalistInnen - franzosen fühlen sich weiter sicher mit akw`s.
http://www.frauengegenatom.de/
16.03.2011 um 14:24 Uhr anne
@ evelyn - die patriarchal-männliche logik zeigt sich deutlich in seinen mach(t)werken, z.b. zu `die regeln der macht`(faszinosum machtmensch). ich habe das gefühl, das männer über kein biologisches `frühwarnsystem` verfügen? jedes andere lebewesen lernt aus gefahrensituationen und versucht diesen möglichst aus dem wege zu gehen.
mehr fluch als segen scheint die übertriebene männl. risikobereitschaft zu sein, von der männer häufig mit stolz berichten - und meinen, den weiblichen menschen im vorteil bzw. überlegen zu sein.
im gegenteil vernichtungsstrategien entwickelt/e mann daraus, um auch das risiko der eigenen ausrottung zu garantieren. wie verharmlosend manche männer i.d. medien/diskussionen jetzt zum atomunglück von japan über das `restrisiko` fachsimpeln.
wie schon häufig provozierend gesagt, der (patriarchale) mann IST ein risiko, eine gefahr! und dafür ist die gesamte menschheitsgeschichte ein noch lebender beweis. und für SEINE machenschaften müssen wir auch heute alle bezahlen.
“vernichte deine feinde vollständig/alle gewalttaten müssen auf einmal begangen werden, da sie dann weniger empfunden und eher vergessen werden; wohltaten dürfen aber nur nach und nach gewährt werden, damit sie besser gewürdigt werden.” aus regeln der macht.
http://www.focus.de/finanzen/karriere/management/tid-9113/machiavelli-regeln-der-macht_aid_237256.html
16.03.2011 um 00:32 Uhr Evelyn
Der patriarchal-männlichen Logik unterwerfen sich in der Tat auch Frauen, ob sie in einem Kernkraftwerk arbeiten, in einer Waffenschmiede, die weltweit Despoten und Todesregimen Waffen verkauft, oder im CERN: Es ist immer das Gleiche -Auslöschung des eigenen weiblichen ethischen Koordinatensystems und in Dienst stellen von einer patriarchal-männliche Logik: Unterwerfung, Beherrschung und Ausbeutung bis zur allerletzten Konsequenz. Jede Ressource erleidet das. Wenn sie verbraucht ist, wird sie weggeworfen. Dass dies mit der Erde nicht funktioniert, weiß buchstäblich kein Mann auf diesem Planeten, auch keine Ökologen und Naturschützer: Wäre es anders, so hätten sie sich bei der Klimakonferenz in Kopenhagen subito geeinigt. Aber das haben sie nicht. Das haben sie nicht, weil sie nicht begreifen k ö n n e n: sie sind vollkommen abgeschnitten von den Erfahrungswelten der Frauen. Wie ist das alles möglich? Weil diejenigen, die tatsächlich die größten Verbrechen an der Menschheit begehen, am stärksten als Wolf im Schafspelz erscheinen. Lug und Trug, Täuschung und Verleugnung und wenn sie doch etwas zugeben müssen, sprechen sie in Minischeibchen, z.B. von “Restrisiko”, ... wir wissen ja, dass so ein kleines “Restchen” keinerlei Bedeutung hat. Bis zum Umfallen wird die Sprache manipulativ eingesetzt, im Dienste der eigenen Macht. Frauen gehen immer davon aus, alle Menschen wären wie sie - und diese Naivität bezahlen sie nicht selten mit dem Tode, denn der Wolf im Schafspelz ist keineswegs wie sie ud hat auch nicht vor, jemals so zu werden.
15.03.2011 um 21:37 Uhr anne
danke @ dürr - ich habe dir noch etwas info zugeschickt.
@ lena - ENERGIE-KZ , das ist ja wieder gelungen !!
die menschen scheinen sich ja richtig wohlzufühlen rund um die energie-kz`s? die meinen sich sicher, weil radioaktive strahlung nicht riecht, frau/man sieht sie, hört sie nicht - umso besser wachsen pinien, bäume, gemüse usw. - verwachsen werden bei überdosis später die nachkommen . grundsätzlich gilt: es gibt keine harmlose strahlendosis, auch wenn sie uns ein leben lang begleitet. noch heute heisst es bei uns - 25 jahre nach tschernobyl - wir sollten keine waldpilze essen, vor wild wird gewarnt! :-( usw.
und auch radioaktive strahlung macht vor keiner landesgrenzen halt.
mich würde ja mal interessieren, welche lanfristigen einflüsse haben die gesamten ober- und unterirdischen kernwaffentests auf heutige naturkatastrophen (ausgelöst z.b. durch erdbeben, tsunami). es heisst, daß diese tests die erdbebenrate auf der erde verdoppelt haben. abnormale metereologische phänomene, erdbeben und veränderungen der erdachse stehen in direkter ursache und wirkungszusammenhang mit unter- und oberirdischen atombombenversuchen. z.b. wurde nach den 1992 nevada-atombombenversuchen die mojave-wüste tage später - 2oo meilen entfernt vom atombombenversuch - von einem erdbeben der stärke 7,6 erschüttert. nordkorea hatte 2oo9 die welt mit einem unterirdischen atombombentest geschockt. in planung waren weitere! geophysiker glaubten an den zusammenhang zwischen dem erdbeben 1987 im iran anläßlich unterirdischer atombombenversuche.
der wissenschaftler whiteford vermutet, daß 70 % aller erdbeben nur wenige tage nach nuklearen versuchen geschehen. das soll angeblich auch für vulkanausbrüche gelten.
über 500 oberirdische atombombenversuche gab es angeblich - und das alles soll keine langfristigen auswirkungen auf unseren globus haben?
ein verbrechen an der menschheit - nicht nur das risiko der sog. friedlichen nutzung von kernenergie sondern all die katastrophalen abläufe aus der vergangenheit, über die heute fast keine/r mehr spricht.
heisst es nicht, der körper oder die seele vergisst nichts? das gilt doch auch für die natur/umwelt - ein großer teil an umweltschäden geschehen durch menschenhand - z.b. der raubbau an der natur…
interessante infos zu damals wie heute “die sache hat uns kalt erwischt.” (1986)
“...von kernkraftfreunden unter den wissenschaftlern wurde die behauptung aufgestellt, `im sehr kleinen dosisbereich, wie jetzt i.d. brd gemessen werde, könnten spätfolgen - also etwa die bildung von tumoren - ausgeschlossen werden…
gegen diese behauptung steht eine reihe von strahlenmedizinischen untersuchungen, die schon seit mitte der 50er jahre vor allem in den usa unternommen wurden. damals verfolgte beispielsweise der amerik. wissenschaftler hewitt das schicksal von 1694 kindern, deren mütter während der schwangerschaft röntgenologisch untersucht worden waren. hewitt fand eine verdoppelung der leukämierate bei diesen kindern, bevor sie das zehnte lebensjahr erreichten.
die studie wurde stark angefeindet - bis 1962 der mediziner .... von der harvard school of public health die gleiche fragestellung an 7.000000 kindern wiederholte, die zwischen 1947 und 1964 geboren worden waren. ergebnis: die kindersterblichkeit im kindesalter lag bei im mutterleib bestrahlten kindern um 40 % über der normalen rate. eine am national cancer institute der usa 1985 veröffentlichte studie über 32.ooo zwillinge bestätigte dieses resultat.”
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13517506.html
15.03.2011 um 18:02 Uhr Dürr
Ich frage mich, wieviele Atomkraftwerke noch gebaut würden, wenn die Direktoren solcher Konzerne (ALLE, ausnahmslos alle!) per Gesetz in unmittelbarer Nähe (1 km Umkreis) der KKWs wohnen müssten und beim kleinsten Störfall an ihr Haus gekettet werden müssten? Hierfür wäre ganz einfach ein entsprechendes Gesetz zu schaffen, ganz im Sinne der Verantwortlichkeit, die diese Herren ja jeweils verbal “auf sich nehmen”. So würden sie auch gezwungen (einmal, ausnahmsweise) auch die Folgen ihres Tuns zu übernehmen - und nicht immer nur die anderen armen Idioten. (Aehnliches und Gleiches wünsche ich mir für diejenigen, welche Bodenminen auslegen (lassen).)
lg Dürr