Freudsche Fehlleistungen
In diesem Monat wird allenthalben des 150. Geburtstages von Sigmund Freud am 6. Mai gedacht. So wollen denn auch wir nicht zurückstehen und an zwei besonders merk-würdige Freudsche Fehlleistungen erinnern. Folgende Erkenntnis überkam den Jahrhundertdenker im Jahre 1933:
Man meint, daß die Frauen zu den Entdeckungen und Erfindungen wenig Beiträge geleistet haben, aber vielleicht haben sie doch eine Technik erfunden, die des Flechtens und Webens. Wenn dem so ist, so wäre man versucht, das unbewußte Motiv dieser Leistung zu erraten. Die Natur selbst hätte das Vorbild für diese Nachahmung gegeben, indem sie mit der Geschlechtsreife die Genitalbehaarung wachsen ließ, die das Genitale verhüllt. Der Schritt, der dann noch zu tun war, bestand darin, die Fasern aneinander haften zu machen, die am Körper in der Haut staken und nur miteinander verfilzt waren. (aus "Die Weiblichkeit", zitiert nach Freud-Studienausgabe Bd. 1: Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse und Neue Folge. Frankfurt/M. Fischer, 3. Aufl. 1978, S. 562)
Damit nicht genug, mußte er auch noch folgende Altersweisheit zum besten geben (ebd., S. 565):
Vergessen Sie aber nicht, daß wir das Weib nur insofern beschrieben haben, als sein Wesen durch seine Sexualfunktion bestimmt wird. Dieser Einfluß geht freilich sehr weit, aber wir behalten im Auge, daß die einzelne Frau auch sonst ein menschliches Wesen sein mag.
Das ist doch sehr beruhigend! - Den Hinweis auf diese Schwachstellen verdanke ich Sibylle Duda.
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