Der Büchnerpreis der Deutschen Akademie für Männersprache und Männerdichtung
Schreiben Männer hierzulande wirklich neunmal besser als Frauen? In England samt ehemaligen Kolonien schreiben sie anscheinend nur doppelt so gut wie Frauen: Sie bekamen seit 1969 "nur" doppelt so häufig den Man Booker Preis (15:30). In den USA schreiben Männer seit Bestehen des Pulitzerpreises für Fiction (1948) nur knapp zweieinhalbmal besser als Frauen (17:41). In Frankreich seit Bestehen des Prix Goncourt (1903) dafür sogar elfmal besser (9:99). Ob das an der Gleichsetzung von "égalité" mit "fraternité" liegt? Wie auch immer, Französinnen haben es in Sachen männlicher Anmaßung nicht nur mit DSK zu tun.
Dieser Tage lasen wir in der Presse, dass der Büchnerpreis - wichtigster Preis für deutschsprachige Literatur - an F. C. Delius geht. Freut mich für ihn, ich mag ihn schon seines Namens wegen, war meine ehrwürdige Urgroßmutter doch eine Delius aus Bielefeld. Aber eigentlich war ja Ilse Aichinger endlich mal dran, schließlich wird sie im November 90, allzu viel Zeit bleibt da nicht mehr. Ihr Mann, Günter Eich, bekam den Preis schon vor 52 Jahren, 1959, mit 52 Jahren. Also nun mal los, meine Herren, worauf warten Sie denn noch? Delius ist erst 68, er schätzt Aichingers Werk und hätte ihr bestimmt gern den Vortritt gelassen.
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt, die den Preis jährlich vergibt, lässt in den Jurys kaum mal eine Frau zu (überzeugen Sie sich selbst) und hat infolgedessen in den vergangenen 60 Jahren kaum mal eine Frau ausgezeichnet. Nur sieben an der Zahl fand sie des Büchnerpreises würdig:
1955 Marie Luise Kaschnitz mit 54
folgen 9 Jahre Männerpreise
1964 Ingeborg Bachmann mit 38
folgen 16 Jahre Männerpreise
1980 Christa Wolf mit 51
folgen 16 Jahre Männerpreise
Mitte der neunziger Jahre scheint die Frauenbewegung auch in der Darmstadter Akademie angekommen zu sein (ähnlich wie seit 1991 in der Stockholmer Nobel-Akademie, die zwischen 1991 und 2009 genau so viele Frauen auszeichnete wie in den 90 Jahren davor, nämlich sechs, macht zusammen zwölf). 1996 erhält Sarah Kirsch den Büchnerpreis mit 61 Jahren, und von da an werden die Pausen kürzer:
1998 Elfriede Jelinek mit 52
2001 Friederike Mayröcker mit 77; ihr Gefährte Ernst Jandl bekam den Preis schon 17 Jahre vor ihr mit 59 Jahren.
2005 Brigitte Kronauer mit 65.
Aber nun scheint es nach dem kurzen Frauenfrühling schon wieder männlich-herbstlich zu werden. Seit 2005 kein einziger Büchnerpreis mehr für eine Frau, nichtmal an Nobelpreisträgerin Herta Müller! Böswillig verpasst hat die Akademie auch Hilde Domin; sie starb 2006 mit 96 Jahren, da wäre vorher ja wohl genug Zeit gewesen.
Die beiden neben Kafka berühmtesten deutschsprachigen Schriftsteller, Thomas Mann und Bert Brecht, bekamen den Büchnerpreis nicht. Sie starben vielleicht zu früh; die „geistige Führungsschicht“ Deutschlands schmollte in den fünfziger Jahren noch gegen die Emigranten. Aber die drei männlichen deutschsprachigen Nachkriegs-Nobelpreisträger für Literatur, Böll, Canetti und Grass, sind selbstverständlich auch Büchnerpreisträger. Von den drei Nobelpreisträgerinnen, Nelly Sachs, Elfriede Jelinek und Herta Müller, bekam nur Jelinek den Büchnerpreis.
Drewitz und (unverzeihlich!) Haushofer haben sie verpasst, desgleichen Fleißer und Reinig. Das ist nicht schön von ihnen. Sie könnten einen Teil der Schande abwaschen, indem sie Ilse Aichinger und Gabriele Wohmann ehren, solange sie noch unter uns sind. Wohmann wird nächstes Jahr 80 und hätte den Preis längst bekommen müssen. Gebürtige Darmstädterin, Mitglied der Akademie und wohnhaft in Darmstadt, muss sie Jahr um Jahr erdulden, dass der Preis vor ihren Augen an andere verliehen wird. Frau darf gespannt sein und sollte die Akademie schon mal vorsorglich mit Pro-Wohmann- und Pro-Aichinger-Emails eindecken (hier die Adresse), mit Spruchbändern vor der Akademie aufmarschieren und in Sprechchören skandieren: „Wir wollen Aichinger, wir wollen Wohmann, wir wollen Frauen!"
Der Büchnerpreis ist die Eintrittskarte für ein besseres Schriftstellerleben: Weitere lukrative Preise, höhere Auflagen, mehr Einladungen zu Lesungen mit höheren Honoraren, Gastprofessuren, Auslandsstipendien, undsoweiter. Schriftstellerinnen gebührt auch ein Stück von diesem Kuchen, und zwar genau jene Hälfte, die die Männer bisher brüderlich unter sich aufteilten. Leserinnen und Leser würden auch profitieren von einer weniger männerlastigen Literaturlandschaft.
Da unser angesehenster und höchstdotierter Literaturpreis ein Männerpreis ist, obwohl er zur Hälfte von weiblichen Steuergeldern finanziert wird, sollten wir nicht nur eine geschlechtergerechte Besetzung der Jury, sondern überdies die Preisvergabe nach dem Reißverschlussprinzip fordern. Rückwirkend! Bei insgesamt bisher 60 verliehenen Preisen hätten 30 an Frauen gehen müssen, es waren aber nur 7, die restlichen 53 gingen an Männer. Fehlen also noch 46 Frauen, bevor wieder ein Mann dran ist. Zunächst mal kommen Ilse Aichinger, Ruth Rehmann, Angelika Schrobsdorff und Gabriele Wohmann, dann Herta Müller, Monika Maron, Ulla Hahn, Marlene Streeruwitz, Julia Franck, Waltraud Anna Mitgutsch, Kathrin Schmidt, Terézia Mora, Katja Lange-Müller, Birgit Vanderbeke, Sigrid Damm. Postume Preise sollten gehen an die ErbInnen von Nelly Sachs, Irmgard Keun, Marieluise Fleißer, Ingeborg Drewitz, Brigitte Reimann, Maxie Wander, Irmtraud Morgner, Anja Lundholm, Caroline Muhr, Christa Reinig, Marlen Haushofer, Christine Lavant, Christine Busta, Angelika Mechtel, Libuse Monikova. Undsoweiter, wir kriegen die Liste im Handumdrehen voll.
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10 Kommentare
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05.06.2011 um 04:34 Uhr Miriam
Hallo Anne,
Frauen zahlen leider nur etwa 25% des Einkommensteueraufkommens und entnehmen dem Sozialsystem weitaus mehr, als sie selbst einzahlen.
Deswegen ist es ungeschickt, damit zu argumentieren, wie es Luise tut, zumal wir diese Verquickung von Zahlen und Bestimmen als Unrecht ablehnen!
Es ist eine männliche Theorie, dass derjenige, der zahlt, auch alles bestimmt, die feministische Herangehensweise für eine bessere Welt muss eine andere sein.
04.06.2011 um 21:41 Uhr anne
willkommen in der realität:
frauen stellen ca. 45 % (2005) der erwerbstätigen, tendenz steigend. sie erwirtschaften einen grossen teil des bruttosozialprodukts - ohne frauenerwerbsarbeit wäre die sozialversicherung kaum leistungsfähig und das steueraufkommen wesentlich geringer, und frauen leisten nach wie vor den hauptteil unbezahlter familien- und fürsorgearbeit. zugenommen hat vor allem und ansteigend die erwerbstätigkeit von müttern mit (kleinen) kindern, so daß heute mehr als 60 % (2007 = 64 %) aller frauen erwerbstätig sind . (quelle: frauenerwerbsarbeit)
was die pflegearbeit betrifft, da sind ca. 73 % der fälle frauen die hauptpflegepersonen - z.t. sind diese erwerbstätig und müssen versuchen, erwerbsarbeit und pflege zu vereinbaren.
und immer mehr frauen versorgen mit ihrem einkommen die gesamte familie (dgb) und werden häufig nur als zuverdienerinnen wahrgenommen. lt. hans-böckler-stiftung ernähren immer mehr frauen mit ihrem einkommen die familie.
zusätzlich werden sie durch das steuerrecht benachteiligt durch die kombination der steuerklassen III/V. für frauen hat diese kombination auch noch den erheblichen psych. nachteil, dass von ihrem bruttogehalt netto nur wenig übrig bleibt.
hinzu kommt in vielen fällen die ungleiche bezahlung.
http://no1-officeavenue.com/index.php?id=23&tx;_felogin_pi1[forgot]=1&tx;_officeavenue_pi1[pointer]=0&tx;_officeavenue_pi1[mode]=1&tx;_officeavenue_pi1[showUid]=93
weiteres zur info: aus “lesegewohnheiten zum weltfrauentag: frauenliteratur - auf keinen fall?
von kris anderson”
“nach branchen-schätzungen wird ca. 60 % der englischsprachigen literatur von frauen geschrieben. im jahr 2005 berichtete hingegen der brit. guardian, dass vier von fünf männern angaben,
der letzte roman, den sie gelesen hätten, wurde von einem mann geschrieben, während frauen geneigt sind, gleichermaßen bücher von männern und frauen zu lesen. viele männer konnten sich nicht einmal daran erinnern, wann sie zuletzt ein buch von einer autorin gelesen hatten.
eine informelle umfrage, die gemacht wurde, lässt vermuten, dass dieses ungleichgewicht selbst unter gebildeten, fortschrittlichen kosmopoliten besteht.
literaturpreise erzählen eine ähnliche geschichte:
in den letzten 20 jahren war der prozentsatz der männl. preisträger durchweg deutlich höher als der der frauen. 65 % beim pulitzer-preis für belletristik , 70 % beim man-booker-preis und beim nobel-preis, 80 % beim büchner-preis und sage und schreibe 85 % beim prix goncourt.
in den letzten 10 jahren hat nur eine frau den kafka-preis gewonnen und nur drei frauen den neustadt-preis.
bei preisen für poesie, drama, sachliteratur, drama und journalismus ist die diskrepanz zwischen den geschlechtern noch grösser.
diese zahlen besagen keinesfalls, dass frauen daran scheitern, literarische meisterwerke zu produzieren. sondern es liegt z.t. an den marketing-entscheidungen der verlage , die die bücher von frauen oft der gut verkäuflichen, aber belächelten “chick-lit” - zuordnen. indem sie ihnen schokoladenschachtel-covers und bedenkliche klappentexte verpassen, auf denen es von typischen klischees wimmelt (lebensbejahend, berührend, bittersüß, warmherzig).
zum anderen liegt es an den bestehenden ungleichheiten in der presselandschaft :
die meisten etablierten schriftsteller, redakteure und andere stilprägende personen sind immer noch männer.
ein kürzlich veröffentlichter bericht über frauen im journalismus offenbarte, dass 74 % der journalisten in britischen zeitungen männer sind, und dass in 8 der 10 wichtigsten zeitungen fast doppelt so viel männliche wie weibliche redakteure sitzen.
zum teil ist auch die kulturkritik daran schuld:
die ergebnisse der vida-studie für 2010 zeigen auf, dass quer durch die einflussreichsten englischsprachigen kunst-, politik- und kulturzeitungen und -zeitschriften frauen weniger als einem viertel der rezensionen in feuilletons und besprechungen mitwirken.
ausserdem ist es 75 %weniger wahrscheinlich, dass ihre eigenen bücher rezensiert und besprochen werden, als bei ihren männlichen kollegen.
trotz annäherungen in richtung gleichberechtigung haben frauen in der literatur noch einen weiten weg vor sich. wenn weibliches literarisches schaffen weniger presse bekommt, dann wird es weniger gelesen, erhält weniger preise, wird seltener besprochen und es ist somit weniger wahrscheinlich, dass es teil des kanons der großen literatur wird.
liebe frauen, mischt diese selbstbeweihräuchernde männerdomäne gehörig auf. ...”
und in deutschland sieht es nicht anders aus.
wie wichtig und überfällig, das ende der 90%igen männerquote herbeizuführen ...
04.06.2011 um 08:05 Uhr lfp
@ Miriam:
Genau! Fort mit der 90-Prozent-Männerquote!
04.06.2011 um 07:25 Uhr Miriam
“Da unser angesehenster und höchstdotierter Literaturpreis ein Männerpreis ist, obwohl er zur Hälfte von weiblichen Steuergeldern finanziert wird”
Wo hast du das her, dass 50% der Steuergelder von Frauen stammen?
Ist ja bei Weitem nicht so, aber nehmen wir an, es wäre so. Warum wäre es an dieser Stelle wichtig, wo wir doch das male bread winner Prinzip ablehnen, nachdem der Mann die Macht inne hält, wenn er, wie meist, den wesentlichen Teil des Familieneinkommens erzielt?
Ich finde, solche Preise sollten unabhängig vom Geschlecht vergeben werden. Preisträger und Preisträgerinnen sollten nicht nach Quote eingeteilt werden.
03.06.2011 um 18:36 Uhr Lena Vandrey
Feministische Preise oder Preise für Feministinnen.
Es gibt “einen” feministischen Preis, nämlich den JournalistInnen-Preis der “Emma”. Das groBe Block-I bedeutet die Mehrzahl BEIDER Geschlechter, also bekommen auch Männer diesen Preis. Gewiss zu Recht, denn deren Investigationen sind wichtig für Frauen, und anscheinend auch für Feministinnen, was hin und wieder bezweifelt werden kann, weil ein männlicher Feminist der Feministin den Preis wegnimmt.
Selbstverständlich hätten wir gerne eine Frauen-Akademie mit dafür ausgebildeten Professorinnen. Warum gibt es sie nicht? Hatten wir nicht in Frankfurt vormals eine Frauen-Schule? Wo ist sie?
Die Beschäftigung mit dem eigenen Geschlecht und dessen Genie wäre angesagt, nur WER soll das bezahlen? Und WIE? Und WO? Und ob das dann allenfalls alles astrein feministisch wäre, daran ist auch zu zweifeln.
Zu erwähnen wäre auch das “Frauen-Museum” Bonn mit seinem “Gabriele-Münter-Preis”, eine Art von Ghetto-Veranstaltung, die KEINE maBgebliche Feministin jemals interessiert hat.
Woran die Dinge heute sind: wir möchten alle Blog-Kommentatorinnen auffordern, sich im “Spiegel” das Interview der Pornografin Catherine Millet anzuschauen und nach Blick und Lektüre vielleicht umzudenken. Wer hat das Geld? Wer hat die Orte? Wer hat die Macht? ist die Frage.
Das Leben der Frauen ist nicht nur auf Blog-mit-Lob vorhanden, es ist auf der StraBe am allergemeinsten mit aller Verkennung aller weiblichen Begabungen, inbegriffen von den Trägerinnen selbst.
Ran an die Kandare! müsste es heiBen, und kein Schmeicheln, um sich besser zu fühlen.
Die Situation ist tragisch.
Falls feministisch identisch wäre mit Kultur, FleiB, Kunst, Lesen und Denken - wäre die Welt gerettet. Doch daran zweifeln Millionen von Frauen zu Recht. Was tun?
Nachdenken über den Verlust der feministischen Instrumentalik, den Verlust der Errungenschaften, der Gemeinsamkeiten, und Schlüsse ziehen für einen neuen Aufbruch. Nicht mit Kult, sondern mit Kritik! Und mit der Selbst-Ironie als Gewissens-Stab in der Hand. Wäre das nicht eine Idee?
Lena Vandrey.
03.06.2011 um 10:50 Uhr anne
gute idee - wir brauchen auch dringend preise von feministischer seite - preise, die die namen von feministinnen tragen. frauen, die sich für eine bessere, menschliche welt und für den feminismus einsetz/t/en.
z.b. luise f. pusch - preis für sprache, feministische frauenbiografien, feministische linguistik etc. schließlich wollen wir das patriarchat und auch die männersprache deutsch hinterfragen und hinter uns lassen. und feminismus bedeutet revolution…
die einzige feministische preisverleihung geschah ausgerechnet auf dem sektor der porNOgrafie, ein
verlängerter arm der herrkömmlichen sexindustrie… nein danke!
“als langjährige gleichstellungsbeauftragte stelle ich fest, solange frauen auf die zustimmung männlicher entscheider angewiesen sind, sie daran interessiert sein werden, sich deren zustimmung zu sichern. solange das so ist, werden sie sich mit männern identifizieren, gegen ihr eigenes geschlecht.” (auszug aus “meine feministische wahrheit” Wir Frauen)
02.06.2011 um 19:14 Uhr Gudrun Nositschka
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verteilt die Preisgelder aus unserem Steueraufkommen in einem demokratischen Staatswesen. Folglich ist es wichtig zu fordern, die Jury gleichermaßen mit Männern und Frauen zu besetzen. Damit würde die Wahrscheinlichkeit steigen, dass der Büchner-Preis seine patriarchale Dominanz verlöre. Und wir Frauen sollten es schaffen, uns über Ehrungen von Autorinnen einer solchen Jury zu freuen. Ich schlage ungeniert Luise Pusch vor, deren Betrachtungen und Glossen zur deutschen Sprache mich immer wieder erfreuen und stärken.
31.05.2011 um 13:36 Uhr Lena Vandrey
Noch einmal zum Büchner-Preis :
Einmal schreibt Luise sehr richtig über die Lesbophobie, darüber hinaus Frauenverachtung, bei Bachmann und Wohmann; die Lesbophobie als die reinste und erste Gynophobie sowieso, und jetzt müsste die Wohmann Preise bekommen ?? Dafür ? Und Frauen, also Feministinnen, also auch Lesben, sollen auf die StraBe gehen und diese Preise verlangen für Autorinnen, welche sie immermalwieder geschmäht haben?
Abgesehen davon, dass die meisten dieser Namen und Werke den etwaigen Militantinnen unbekannt und gleichgültig sind, warum gibt es denn keine Preise von feministischer Seite ? Prospektiven, Forschungen ? Dieses halbe Matriarchat ist ganz genauso wie das ganze Patriarchat mit Toten zugange und äuBerst zweideutig in seinen Annahmen, eine ziemlich wacklige Zitadelle.
Wer patriachalische Preise fordert, ordnet sich unter. Nicht auf die StraBe als gefährlich und lächerlich obendrein, sondern die begüterten Frauen zu bitten, ihr Portemonnaie zu öffnen ! 80% der Literaten und Künstler sind männlich.
90% des Publikums ist weiblich.
Ein Novum zu schaffen, wäre die Sache der Jugend.
WO ist sie ?
Kultur ist etwas anderes, als still da zu sitzen und über schöne Dinge nachzudenken und über Gerechtigkeit. DIE gibt es in diesen Sparten nicht !
Eine weibliche Aggressivität ist zu fordern, keine Statistik über weibliches Schachmatt !
Die trojanische Stute in die Gefielde vermögender Frauen hineinzubringen, das wäre ein Ziel. Vermögend auf JEDE ART, nicht nur materiell gesehen.
Simone de Beauvoir schrieb sehr Hässliches über Lesben, rührte keinen Finger für UNSEREINS und ist trotzdem die groBe Leitkuh der Alt-
Feministinnen, welche den Personen-Kult wohl nötig haben.
Die Tragödie ist halt diese : Anti-Faschisten müssen sich immer um Faschisten kümmern.
Und Feministinnen immer um Männer.
Manchesmal kann’s einer davon doch übel werden !
Lena Vandrey.