Brauchen wir den Unterstrich? Feministische Linguistik und Queer Theory, Teil 1
Seit einiger Zeit benutzen manche SchreiberInnen, die sich um sprachliche Gerechtigkeit bemühen, nicht mehr das große I, auch Binnen-I genannt, sondern den Unterstrich, auch Gender_Gap genannt. Statt „SchreiberInnen“, „KollegInnen“ also „Schreiber_innen“, „Kolleg_innen“, undsofort. (Mehr dazu hier)
Die Schreibweise mit dem Unterstrich entstand im Diskurs der Queer Theory; sie wurde vorgeschlagen von Steffen Kitty Herrmann in dem Artikel „Performing the Gap - Queere Gestalten und geschlechtliche Aneignung“, nachzulesen hier.
Ich werde oft gefragt, was ich von dem Unterstrich halte. Hier eine meiner Antworten aus dem Jahr 2008, Quelle: dieStandard
Luise F. Pusch, Verfasserin mehrerer Klassiker rund um geschlechtergerechte Sprache […] findet den Unterstrich zwar interessant, zeigt sich gegenüber dieStandard.at aber nicht ganz überzeugt. "Er erinnert ja sehr an den Aufbau von Email-Adressen. Besser als der Schrägstrich (Leser/innen) ist er allemal, aber nicht so gut wie das große I in der Mitte, das auf schlaue Weise eine feminine Lesart suggeriert, die trotzdem auch für Männer akzeptabel sein sollte, da sie sich ja von der rein femininen Form 'Leserinnen' graphisch deutlich unterscheidet." Die Idee des Unterstriches, als Leerstelle Raum für Menschen zu schaffen, die sich geschlechtsmäßig nicht festlegen wollen oder können, findet sie im Ansatz gut, "die Lösung scheint mir jedoch nicht überzeugend." Pusch spricht sich hingegen für ein konsequentes Hinarbeiten auf neutrale Formen aus, ähnlich dem "the" im Englischen. Sie plädiert für "eine rigorose Abschaffung der im Kern diskriminierenden Ableitungen 'nebensächlicher' Formen aus den 'Hauptformen'. Alle Geschlechter einschließlich der nicht Festgelegten haben Anspruch auf die Grundform und sollten nicht mit irgendwelchen Wurmfortsatzbildungen in Ecken abgeschoben werden", so Pusch.
Die Sprache ist für die Menschen da, und sie können mit ihr machen, was sie wollen. Sie können alsdann versuchen, andere Menschen von ihren Ideen zu überzeugen. Die Idee des Unterstrichs hat anscheinend schon viele Menschen überzeugt; jedenfalls begegne ich dieser Schreibweise immer öfter. Befreundete Germanistinnen aus den USA fragen an: Weißt Du, was es mit diesem Unterstrich auf sich hat?“ In „Feminismus schreiben lernen“ (Brandes & Apsel 2011) wurde der Unterstrich weiterentwickelt zu einem „dynamischen Unterstrich“: Um Lese- und Denkgewohnheiten zu irritieren, lassen die Autorinnen den Unterstrich nun auftauchen, wo sie wollen. Das sieht dann so aus: Doze_ntinnen, Ver_Ant_W_Ortungen, Freun_dykes/innen, Ver_Suche, Geschichte_N.
Es tut sich was in Sachen gerechte Sprache. Anscheinend wird sie immer gerechter. Besser gesagt: Das ist die Absicht der Anhänger_innen des Unterstrichs.
Als Veteranin des Kampfes für eine gerechte Sprache glaube ich allerdings nicht, dass der Unterstrich das beste Mittel zur Erreichung des Ziels sprachlicher Gerechtigkeit ist. Ich glaube auch nicht, dass die Wörter immer weiter zerstückelt werden müssen, damit sich zwischen den Bruchstücken neue Räume für die bis dato unterdrückten Kategorien auftun können. Sprache funktioniert nicht so.
Im heutigen ersten Teil meiner Stellungnahme möchte ich erläutern, warum andere Lösungen besser geeignet sind, die „geschlechtlich nicht Festgelegten“ sprachlich sichtbar zu machen. Im zweiten Teil werde ich nächste Woche an dieser Stelle aufschreiben, warum die von der Queer Theory inspirierte Technik, Wörter aufzubrechen, um Freiräume für Unterdrückte zu schaffen, eher zu Unverständlichkeit und Leseverdruß als zum Ziel führt. Wie gesagt: Sprache funktioniert anders, als Queer-TheoretikerInnen sich das vorstellen. „Die altbewährten feministischen Strategien tun es auch. Allerdings wurden diese nicht von Männern entworfen oder abgesegnet und genießen deshalb kein akademisches Ansehen. Aber darauf kommt es ja letztlich auch nicht an, oder?“ (Selbstzitat aus "Homophobische Diskurse, Dekonstruktion, Queer Theory: Eine feministisch–linguistische Kritik", in: Pusch, Luise F. 1999. Die Frau ist nicht der Rede wert: Aufsätze, Reden und Glossen. Frankfurt/M. Suhrkamp TB 2921. S. 68-86)
Kritik des Unterstrichs: Der Unterstrich macht aus einem umfassenden (generischen) Femininum bzw. aus der Abkürzung für die Doppelform (LeserInnen, zu sprechen als Leserinnen und Leser) ein Gebilde aus Maskulinum plus Unterstrich plus Femininum-Suffix.
Menschen, die sich dem weiblichen oder männlichen Geschlecht nicht zurechnen können oder wollen, sollen sich durch den Unterstrich repräsentiert sehen, Frauen durch das Suffix. Als Frau finde ich es mehr als unbefriedigend, mich nach 30 Jahren Einsatz für eine gerechte Sprache auf ein Suffix reduziert zu sehen. Das ist eigentlich noch schlimmer als Mitgemeintsein. Und als Transsexuelle, Intersexuelle oder Transgenderperson würde ich den mir als Platz zugewiesenen Unterstrich vermutlich ebenso als entwürdigend einordnen.
Mit anderen Worten: Die Absicht ist edel und verständlich, die Ausführung macht die Sache aber noch schlimmer als vorher.
Was eigentlich gebraucht wird, ist eine Desexualisierung der Personenbezeichnungen, ähnlich wie wir sie im Englischen und in anderen Sprachen ohne grammatisches Genus vorfinden. Nicht umsonst fragen die US-amerikanischen Germanistinnen, was es mit dem Unterstrich nun auf sich habe. Sie kennen das Problem in ihrer Sprache nur bei den Pronomina und plädieren infolgedessen für Neutralisierung statt weitere Differenzierung, d.h. für geschlechtsneutrale Pronomina: ze, hir. Mehr dazu hier.
Steffen Kitty Herrmanns Vorschlag basiert auf linguistisch falschen Voraussetzungen. Herrmann schreibt: „Um die Illusion zweier sauber geschiedener Geschlechter aufrecht zu erhalten, kennt unsere Sprache nur die zwei Artikel "sie" und "er", sowie die zwei darauf bezogenen Wortendungen, zumeist das weibliche "...in" und das männliche „…er“.
„Sie" und „er“ sind keine Artikel, sondern Pronomina. Außerdem kennt die deutsche Sprache nicht nur zwei, sondern drei Artikel: die, der und das. „-in“ ist zwar eine weibliche Endung, aber „-er“ ist keine männliche Endung. Wenn dem so wäre, hätten wir Wortpaare wie Arbeiter und Arbeitin, Schuster und Schustin. Was stattdessen im Deutschen vorliegt, ist eine Palette maskuliner Personenbezeichnungen, von denen viele mittels der Endung -er aus Verben abgeleitet sind. Aber diese Endung tragen auch viele Gerätenamen. Neben dem Schornsteinfeger haben wir den Büchsenöffner und den Staubsauger. Und viele maskuline Personenbezeichnungen enden nicht auf -er, z.B. Student, Anwalt, Arzt. Was aber alle maskulinen Personenbezeichnungen auszeichnet, soweit sie nicht substantivierte Adjektive oder Partizipien sind (der Geistliche, der Abgeordnete), ist die Möglichkeit der Movierung (Ableitung eines Femininums) durch Anhängung von -in: Arzt > Ärztin, Schornsteinfeger > Schornsteinfegerin. Ebenfalls ordnet die Männergrammatik an, dass nur Maskulina für gemischtgeschlechtliche Gruppen und für hypothetische Personen verwendet werden können. Beispiel: Ein guter Arzt lässt seine Patienten nicht im Stich. Das Femininum hingegen kann nie für beide Geschlechter stehen.
Das ist also eine völlig andere Problematik als die Unsichtbarkeit der Intersexuellen, Transsexuellen und TransgenderPersonen. Frauen sind in der Männersprache nicht unsichtbar, sondern untergeordnet. Wie Eva aus Adams Rippe wird die weibliche Bezeichnung aus der männlichen abgeleitet. Ein einziges Maskulinum bringt automatisch Tausende von Feminina zum Verschwinden. Soll die Transgender und Genderqueer Community grammatisch im deutschen Sprachsystem sichtbar gemacht werden, bräuchte es eine weitere Endung. Sollte das Gesamtsystem gerecht sein, bräuchte es überdies eine eigene Endung für das Maskulinum, ähnlich wie es Matthias Behlert vorgeschlagen hat. Wir hätten dann etwa Freundin (Frau), Freundis (Mann) und Freundil (Intersexuelle, Transsexuelle, Transgender), Plural Freundinne, Freundisse, Freundille. Wenn das Geschlecht (welches auch immer) keine Rolle spielen soll, entfällt die Endung: Beispiel: Fragen Sie ihre Freund, Arzt oder Apotheker.
Warum „ihre Arzt“? Weil in dem entpatrifizierten Deutsch nach Behlert das Genus abgeschafft ist; es gibt nur noch einen Artikel, und zwar „die“.
Eine alternative Lösung wäre die Abschaffung der Endung -in plus Aktivierung des Neutrums (ne-utrum = keins von beiden): Bsp.: Die, der, das Neugeborene. Schon vor 31 Jahren habe ich vorgeschlagen, das Neutrum zu aktivieren für all jene Mitteilungszusammenhänge, in denen das Geschlecht keine Rolle spielt. Beispiel: Gesucht wird ein Professor, das sich in feministischer Theorie auskennt. Das Neutrum könnte außerdem die Funktion des Unterstrichs übernehmen - falls es jenen gefällt, die jetzt auf dem Unterstrich Platz finden sollen.
Soweit meine feministisch-linguistische Beurteilung des Unterstrichs. Nächste Woche folgen einige kritische Bemerkungen über den Kampf der Genderforschung und der Queer Theory gegen binäre Kategorien, die angeblich den Zwischenstufen keinen Platz lassen. Wenn wir die aristotelische Kategorienlehre hinter uns lassen, was die Linguistik längst getan hat, gibt es für diese düstere Diagnose keinen Anlass.
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Anmerkung der FemBio-Redaktion zur Kommentarfunktion am 26.10.2011: Übermäßig aggressive Äußerungen, besonders Diffamierungen von Personen und Gruppen, werden redigiert oder ganz gelöscht. Bisherige Äußerungen dieser Art wurden geschlossen. Dadurch mag die Diskussion bisweilen etwas löcherig wirken, aber da müssen wir durch.
59 Kommentare
Nächster Eintrag: Sind Lesben Frauen? Feministische Linguistik und Queer Theory, Teil 2
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24.10.2011 um 09:43 Uhr lfp
@Anna-Sarah:
Lena Vandrey ist eine große Künstlerin, aber was sie da geschrieben hat, ist nur ihre Meinung und nicht etwa Kunst. Lena liebt die Provokation. Ich teile ihre Meinung nicht, wollte sie aber auch nicht zensieren. Wenn Sie sich mit ihrem großartigen Werk oder mit Lena Vandrey persönlich auseinandersetzen wollen, finden Sie hier alle nötigen Informationen: http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/lena-vandrey/
23.10.2011 um 22:30 Uhr Anna-Sarah
Liebe Frau Pusch,
ohne inhaltlich in die Diskussion hier einsteigen zu wollen, und bei allem Respekt, oder besser gesagt, ehrlich gesagt ist es auch ganz viel Bewunderung: Als ich Ihre Antwort an kiturak bezüglich des obigen Kommentars von Lena Vandrey gelesen habe, ist mir ganz schön gruselig zumute geworden. Mir obliegt es an dieser Stelle nicht, den künstlerischen Wert ihres Werks an sich zu beurteilen, aber es ist unbestritten, dass Passagen wie diese hier:
“In der Queer-Sprache funktioniert ein weiblicher Kastrat mit Loch und das wird unterstrichen. Der Trans-Machismus und Trans-Masochismus hat gute Tage vor sich. Die Frauen in dieser Sparte sind extrem Kapo-bedingt, Schnurrbart und Sodomie. Vielleicht könnte die feministische Linguistik diese sächliche Sache ein wenig auf den Arm nehmen und dann…fallen lassen. “
um es relativ neutral und zurückhaltend zu formulieren, verletzen (können). Mit dem Argument “Das ist Kunst, und wenn es dich stört, hast du’s entweder nicht verstanden oder keine Ahnung” wird seit Menschengedenken Kritik an sexistischen, homophoben, rassistischen und allerhand weiteren schlimmen Handlungen abgebügelt und die Betroffenen solcher gewaltförmigen Diskriminierungen noch weiter marginalisiert und beschuldigt (mensch denke nur an den Umgang mit bestimmten feministischen Perspektiven auf Werke von beispielsweise Helmut Newton oder Quentin Tarantino ...). Gerade an einem Ort wie diesem Forum hier finde ich das unerträglich. Durch kommentarloses Für-sich-Stehenlassen und sogar (durch den Hinweis auf die “große Künstlerin”) Unterstützen solcher Aussagen wie der oben genannten, seien sie künstlerisch, satirisch, buchstäblich oder wie auch immer gemeint, und das auch noch angesichts eines Hinweises wie dem von kiturak, bezieht mensch, man, frau Position und verhindert, dass Betreffende und Betroffene sich hier in einem angenehmen Diskussionsklima an der inhaltlichen Auseinandersetzung beteiligen können. Ich hatte bisher nicht erwartet, dass derartige Ausschlüsse hier gewünscht seien. Wenn doch, wäre es möglicherweise hilfreich, das zumindest in der Netiquette oder anderswo kenntlich zu machen.
23.10.2011 um 17:33 Uhr Cassandra
@Dürr
“Transsexuelle und Intersexuelle wissen selber, welchem Geschlecht sie sich angehörig fühlen. Fühlen sie sich männlich, kommen sie nicht zu kurz, und fühlen sie sich weiblich, dürfte es wohl nicht ihr primäres Lebensproblem sein, ob sie nun mit Unter-, Quer- oder ohne-Strich mit dem Binnen-I angesprochen werden.”
“Hauptsache, sie werden als Mensch, als den sie sich fühlen, respektiert.”
Aehm, bitte mal den zweiten Satz sinnvoll auf den ersten zitierten Absatz anwenden.
Sonst bekomme ich noch das Gefühl, dass so Aussagen wie:
“Genauso wie es mir vollkommen wurscht ist, ob eine Person hetero-, homo-, trans- oder sonst-was-sexuell ist: ich rede vor allem und in erster Linie mit einer PERSON, einem INDIVIDUUM, einem MENSCHEN.”
genauso aussageunkräftig(sic!) sind, wie sie beim lesen rüberkommen. :(
23.10.2011 um 15:44 Uhr Dürr
Ohne Linguistin zu sein, meine ich, dass Sprache doch der Verständigung dient, dienen sollte. So habe ich jedenfalls Sprache bis heute verstanden. Zudem sind Menschen m.E. nicht nur Geschlecht(-steile), sondern auch noch Person und Individuum - selbstverständlich geprägt durch ihr Geschlecht und den dazugehörenden Folgen der Sozialisierung. Genauso wie es mir vollkommen wurscht ist, ob eine Person hetero-, homo-, trans- oder sonst-was-sexuell ist: ich rede vor allem und in erster Linie mit einer PERSON, einem INDIVIDUUM, einem MENSCHEN.
Die sprachliche Diskriminierung der Frauen ist aber ein gesellschaftlicher Schandfleck, der eliminiert gehört. Und - egal ob eine Person sich dem einen oder anderen Geschlecht zugehörig fühlt - kann es nicht angehen, dass die eine Hälfte der Menschen einfach “nicht der Rede wert” sind. Der Widerstand von männlicher Seite gegen die Sicht- und Hörbarmachung der weiblichen Menschen ist enorm, ja geradezu hysterisch. Umso schlimmer ist es, wenn sich nun LinguistInnen in Grabenk(r)ämpfen verzetteln. Transsexuelle und Intersexuelle wissen selber, welchem Geschlecht sie sich angehörig fühlen. Fühlen sie sich männlich, kommen sie nicht zu kurz, und fühlen sie sich weiblich, dürfte es wohl nicht ihr primäres Lebensproblem sein, ob sie nun mit Unter-, Quer- oder ohne-Strich mit dem Binnen-I angesprochen werden. Hauptsache, sie werden als Mensch, als den sie sich fühlen, respektiert.
Ich erlaube mir, hier einen bösen Verdacht zu äussern: So wie Eva Hermann - eine Buch-Karriere-Frau (im Auftrag von irgendwelchen Männern im Austausch gegen einen weiteren Karrieresprung?) - für eine Konter-Emanzipation plädierte, so scheinen mir diese Einbrüche in eine fast schon etablierte Schreibweise (Binnen-I) - eher aus der Maskulisten-Ecke zu kommen, die frau am besten ignoriert und/oder karikiert…
Dürr
23.10.2011 um 15:10 Uhr lfp
@kiturak:
Weiter oben schreiben Sie: “ist aber für mich eine sichtbare Leerstelle sinnvoller als eine vorbestimmte Form, da dieses Nicht Wiederfinden sehr vielfältig ist, und festgelegte Formen gern festgelegte Definitionen nach sich ziehen”.
Darüber, ob “festgelegte Formen festgelegte Definitionen nach sich ziehen” werde ich im zweiten Teil meiner Untersuchung “Feministische Linguistik und Queer Theory” schreiben. Sprache funktioniert nicht so, wie ich schon sagte. Sprachliche Begriffe sind von Natur eher verschwommen - da findet so allerlei Platz.
Dann wieder schreiben Sie über die Leerstelle: “Da bekomm ich aber gar kein Wort und bestehe nur noch aus meinem (Nicht-)Geschlecht.”
Mal beanspruchen Sie die Leerstelle an genau dem Platz, der Ihnen gefällt, wodurch Frauen leider auf ein Suffix reduziert werden. Dann wieder genügt Ihnen die Leerstelle nicht, weil Sie dann “kein Wort bekommen”.
Ich verstehe Ihre Argumentation nicht.
Bleiben wir also alle bei unserer jeweiligen Lieblings-Schreibweise.
Und: Danke für Ihre freundlichen Worte zu meinen Büchern.
Und: Lena Vandrey ist eine große Künstlerin und ein Kapitel für sich.
23.10.2011 um 14:25 Uhr anne
ja, das wäre gerecht, sollte bei der belassung des unterstrichs ... die form `lehrerinnen_lehrer, ärzte_ärztinnen” gewählt werden.
als empathietraining dagegen wähle ich gerne das umfassende femininum. wer sich (mehr) als weibliches wesen angesprochen fühlt, findet sich dort ausgezeichnet wieder. und sie ist noch nicht einmal sprachlich und optisch männer ausmerzend: “er ist ingenieurin, sie ist ingenieurin, beide sind ingenieurinnen” (zit. lfp)
so werden im umfassenden femininum auch keine männer ausgemerzt. sie bleiben sichtbar. und wer sich (mehr) dem männlichen geschlecht zugeordnet fühlt, findet sich dort erwähnt. transgender, intersexuelle müssten sich doch auch dort heimisch fühlen können? denn jedeR mensch hat weibliche und männliche anteile in sich. ein sog. `leerstrich/unterstrich` dagegen zeigt mir gar kein geschlecht, wirkt eher geschlechtslos - und das gibt es nicht…
wenn schon die queer-theory angesprochen wird, möchte ich bei dieser gelegenheit gerne an das buch von sheila jeffreys “lesben in der queer-politik: ohne zukunft” erinnern, das jetzt in deutsch erschienen ist….
http://lillemorsfrauenliteratur.blogspot.com/2011/09/lesen-macht-klug-und-schoen-469-sheila.html
23.10.2011 um 14:17 Uhr kiturak
@lfp:
Wenn Sie sich entschließen, hate speech wie die von Lena Vandrey zu veröffentlichen, schaffen Sie allerdings für die, die es angeht, hier keine zumutbaren Voraussetzungen für die Debatte.
23.10.2011 um 13:35 Uhr Lena Vandrey
Trans-Macho-Type:
Queer wie Quatsch, Löcher in Wörtern, unterstrichen durch ein leidiges Gähnen.Sächlich, als SACHLICH, müsste ersteinmal erforschen können, wozu es denn da ist und wessen Partei es nimmt. Die Trans-Macho-Sexualität vereinnahmt Lesben und beraubt sie ihrer Identität, als Attentat auf die FB, inbegriffen denn doch die LB. Übersetzbar auf keinen Fall für DAS Professor.
Chromosome kann man/weib nicht operieren, die Stimme nicht, den Schritt nicht. Es handelt sich hier um einen Stimmen-Schritt-Schnitt der ärgerlichsten Weise. Wenn es queer-wahr ist, dass alle Welt durch die Heterosexualität unterdrückt ist, so mag die Unterdrückung unserer Vergewaltiger und Mörder mich nicht zu erschüttern, und das Sächliche neutralisiert nicht, es infantilisiert. Es ist Raubbau an der Sache der Frauen. Halten wir uns doch an unsere groBen Texte: Keine Zukunft für Lesben in der Queer-Bewegung (Jutta Oesterle-Schwerin).
In der Queer-Sprache funktioniert ein weiblicher Kastrat mit Loch und das wird unterstrichen. Der Trans-Machismus und Trans-Masochismus hat gute Tage vor sich. Die Frauen in dieser Sparte sind extrem Kapo-bedingt, Schnurrbart und Sodomie. Vielleicht könnte die feministische Linguistik diese sächliche Sache ein wenig auf den Arm nehmen und dann…fallen lassen. Das würde sich DAS Dichter LV. wünschen, abgesehen davon, dass die meisten (Frauen)Leute gar nicht schreiben können. Lernen wir doch lieber chinesisch!
Unter diesen Auspizien gesehen, gibt es kein Problem mehr für die kleingeschriebene “frau”. Das Neutrum “man” passt wieder zum Menschen. Wie schön denn doch!