Vergewaltigung als Erlebnis?
Luise F. Pusch
25.02.2017
10 Kommentare
Mithu Sanyal und Marie Albrecht, Autorinnen des taz-Artikels „Du Opfer“, kritisieren das Wort „Opfer“ (wie in „Vergewaltigungs-Opfer“):
„Opfer“ ist keineswegs ein wertfreier Begriff, sondern bringt eine ganze Busladung von Vorstellungen mit. Wie die, dass Opfer wehrlos, passiv und ausgeliefert sind – und zwar komplett. Bloß sind Menschen, denen etwas angetan wurde, ja immer noch sie selbst. Vielleicht haben sie sich in der Situation ausgeliefert gefühlt, vielleicht haben sie sich auch erfolgreich gewehrt, vielleicht … Doch macht ein Begriff wie "Opfer" alle gleichsam zu … Opfern eben.…