mannhaft
“Pankraz, der Schmoller” oder Schmollende Männer einst und jetzt
Vorgestern Nacht hörte ich mir, schlafgestört wegen Jetlag, Gottfried Kellers Novelle „Pankraz der Schmoller“ an, vorzüglich gelesen von Reiner Unglaub. Der Text weckte in mir zahlreiche Assoziationen zur aktuellen politischen Lage und faszinierte mich so sehr, dass ich ihn mir tagsüber, in etwas wacherem Zustand, gleich noch einmal angehört habe.
Zeit der Handlung: erste Hälfte des 19. Jahrhunderts, Ort: eine Kleinstadt in der Schweiz. Der 14jährige Pankraz lebt mit seiner 12jährigen Schwester Estherchen bei seiner Mutter, einer armen Witwe: „Der Sohn war ein unansehnlicher Knabe von…
Wikipedia oder Wikiblödia?
Wie ich aus der Emma erfuhr, wollen deutsche Wikipedia-Mitarbeiter mittels einer Mitgliederbefragung, die noch bis zum 14. Februar läuft, den Gebrauch des generischen Maskulinums endgültig festschreiben (nachzulesen hier. Vgl. auch den Kommentar von Anatol Stefanowitsch).
Die Begründungen für diesen Mannipulationsversuch sind so hanebüchen, dass ich hier nicht mehr darauf eingehen möchte. Ich habe mir gegen dieselbe verbissene Unbelehrbarkeit in den vergangenen 35 Jahren die Finger schon mehr als wundgeschrieben. Für diejenigen, die sich in das Thema einlesen wollen, empfehle ich meine…
Der Duft von Männern - nicht gefragt
Vor kurzem bekam ich eine Mail von Petra Öllinger, die den Literatur-Blog Duftender Doppelpunkt betreibt. Sie bat mich um Verlinkung auf die Kategorie “Frauen und Literatur”. Wer hätte gedacht, daß ihre freundliche Anfrage weiteren Gesprächsstoff zum unerschöpflichen Thema "Macker in der IT-Branche" liefern würde!
Ich benutze für meine Mails das Programm Gmail von Google; es hat den Vorteil, daß ich meine Mail von überall abrufen kann. Ein Nachteil ist, daß Google-Roboter alle meine Mails lesen und sie in der rechten Spalte mit Anzeigen garnieren, die sie für passend…
Sag mir, wo die Frauen sind - wo sind sie geblieben?
Wo die Frauen sind? Bei FemBio. Hier werden keine Frauen ausgeblendet, weil sie nicht ins Bild passen.
Im Mai feierten wir den 100. Geburtstag zweier großer US-Amerikanerinnen, Katharine Hepburn und Rachel Carson. Im Juni wäre Katharine Graham (“Mrs Watergate”) 90 geworden. Natürlich wurden und werden sie alle auf FemBio ausführlich gewürdigt.
Auch in der Männerpresse erschienen Porträts. Freundinnen haben mir schon des öfteren dieStandard.at, die feministische Ablegerin der österreichischen Tageszeitung Der Standard ans Herz gelegt. Dort fand ich die Porträts, um die es im folgenden…
Edo und seine männliche Endung
Am 20. Oktober 2006 berichtet Edo Reents in der FAZ mit milder Ironie über das "Festspiel der deutschen Sprache" auf der Rudolstädter Heidecksburg, das die Kammersängerin Edda Moser organisiert hatte. Er lobt Edda Moser, die zur Begrüßung sagte, man habe sich versammelt „im Gedenken an einen kranken Freund“, und diesen Freund wolle man gesund pflegen.
Was Edo an Edda so angenehm auffiel, war folgendes: "... ein guter Anfang, weil Frauen normalerweise eher bei der Hand sind mit diesen albernen Femininum-Endungen - denn dieser Freund war und ist natürlich die deutsche Sprache, die man vor…