»Laut & Luise« Feministische Sprachkritik
Feministische Sprachkritik
“Studenten” und andere Enten: Ein Plädoyer für “Studierende”
Heute, am 5. November 2016, bringt die FAZ mal wieder einen Artikel über gerechte Sprache. Sie nennt diese allerdings „sogenanntes Gender-Deutsch“:
Professx trifft Student*innen
Politisch korrekt oder unsäglich? Sogenanntes Gender-Deutsch treibt Befürworter und Gegner auf die Barrikaden. Der Ton an den Unis wird rauher.
Der Artikel bringt inhaltlich kaum Neues, bemüht sich aber wenigstens um Ausgewogenheit. Das unterscheidet ihn positiv von früheren gehässigen Verlautbarungen des Blattes zum Thema und liegt vermutlich daran, dass der Artikel von einer Frau, Josefine Janert, verfasst…
Bläblä
Zwei ganze Seiten (124-5) widmet der Spiegel dieser Woche (13/2014) dem Thema geschlechtergerechte Sprache. Am Schluss werde ich als „Grande Dame der feministischen Linguistik“ vorgestellt, die angeblich folgendes Programm verfolgt:
Erst will sie die Männer mit dem generischen Femininum („Herr Ärztin“) so lange nerven, bis die ein Bewusstsein fürs Problem bekommen. Im nächsten Schritt soll die weibliche Endung -in ganz abgeschafft, und alle Personen sollen ins Neutrum gesetzt werden. Es hieße dann für alle: das Kanzler, das Professor. Was für Aussichten. Endlich wäre über allen…
Wikipedia oder Wikiblödia?
Wie ich aus der Emma erfuhr, wollen deutsche Wikipedia-Mitarbeiter mittels einer Mitgliederbefragung, die noch bis zum 14. Februar läuft, den Gebrauch des generischen Maskulinums endgültig festschreiben (nachzulesen hier. Vgl. auch den Kommentar von Anatol Stefanowitsch).
Die Begründungen für diesen Mannipulationsversuch sind so hanebüchen, dass ich hier nicht mehr darauf eingehen möchte. Ich habe mir gegen dieselbe verbissene Unbelehrbarkeit in den vergangenen 35 Jahren die Finger schon mehr als wundgeschrieben. Für diejenigen, die sich in das Thema einlesen wollen, empfehle ich meine…
Die Fernseherin und ihr Fernseher
Ich bin eine bekennende Fernseherin. Die meisten Menschen, denen ich es frischweg oder mehr nebenbei bekenne, sehen mich verwundert an oder sprechen es sogar aus: „Das darf doch wohl nicht wahr sein!“
Doch, es darf. In meiner Jugend, die mich geprägt hat wie sie uns alle prägt, war das Fernsehen etwa eine so große Sache wie heute Facebook oder die Social Media überhaupt. Meine allein erziehende Mutter (früher hieß das noch „geschieden mit drei Kindern“) konnte sich weder ein Radio noch gar einen Fernseher leisten, und so mietete ich mir denn selbst einen, wenn sie mit meinen Geschwistern…
Hera und ihre neuen Verwandten
Aus Wir machen uns unsere Sprache selber: Ein Feminar. Dreiundfünfzigste Lektion.
Für Donnerstag war ich wieder mal von den Frauen der feministisch-matriarchalen Akademie Alma Mater zu einer Lesung eingeladen. Die anschließende Diskussion war lebhaft wie immer mit diesen leidenschaftlichen Wortschöpferinnen. Nehmen wir gleich das Wort Schöpferin. Gertrudis gefiel es nicht; sie bestand darauf, sie habe ihre Kinder nicht geschöpft, sondern geboren.
„Schöpferin“ gehört aber zu „schaffen“, nicht zu „schöpfen“. Zwar sagen viele, sie hätten ein Werk geschöpft - es sollte aber heißen, sie…