Laut & Luise
Hillary und die Weisen Frauen von New Hampshire
Vor knapp einem Jahr schrieb ich meine erste Glosse über Hillary und Barack und die Schein-Alternative zwischen “Change” (Barack) und “Experience” (Hillary). Hillary steht sicher für beides - bei Obama bin ich mir weniger sicher.
Obama wird - besonders von den Weißen - gefeiert als einer, der den Rassenkonflikt durch Verhalten und Herkunft transzendieren kann: Seine Mutter eine weiße Amerikanerin, sein Vater ein Schwarzer aus Kenia.
Wie aber sollte Hillary den Geschlechterkonflikt transzendieren? Sie versucht es, indem sie ihn so selten wie möglich erwähnt (und dadurch enttäuscht sie…
Der Duft von Männern - nicht gefragt
Vor kurzem bekam ich eine Mail von Petra Öllinger, die den Literatur-Blog Duftender Doppelpunkt betreibt. Sie bat mich um Verlinkung auf die Kategorie “Frauen und Literatur”. Wer hätte gedacht, daß ihre freundliche Anfrage weiteren Gesprächsstoff zum unerschöpflichen Thema "Macker in der IT-Branche" liefern würde!
Ich benutze für meine Mails das Programm Gmail von Google; es hat den Vorteil, daß ich meine Mail von überall abrufen kann. Ein Nachteil ist, daß Google-Roboter alle meine Mails lesen und sie in der rechten Spalte mit Anzeigen garnieren, die sie für passend…
Heidi und Klara im Heu
(zum 180. Geburtstag Johanna Spyris am 12. Juni 2007)
Johanna Spyri – Heidi
Vor einiger Zeit habe ich - nach vielen Jahrzehnten - noch einmal beide Heidi-Bände gelesen, Heidis Lehr- und Wanderjahre und Heidi kann brauchen, was es gelernt hat. Und ich muß sagen, auch ich konnte brauchen, was ich inzwischen gelernt hatte und kam zu überraschenden Einsichten, die ich dem Publikum nicht vorenthalten möchte.
Im ersten Band erfahren wir, wie das fünfjährige Waisenkind Heidi zu seinem menschenscheuen Großvater auf die Alm kommt und ihn um- und umkrempelt; wie es Freundschaft schließt mit dem…
Titelei
Passend zu Ostern kommt heute ein Ei bzw. eine Titelei.
Mit Titeln hatten wir es hier ja schön öfter. Die "Frau Bundeskanzlerin" geht uns, nach nur kurzer Einarbeitungszeit, inzwischen allen locker von den Lippen. Nicht so die "Frau Doktorin" oder "Frau Professorin". Eine Freundin schrieb mir neulich empört, die Bahn hätte aus ihrer "Dr.in" auf der Bahncard einen "Dr. Ing." gemacht. Ebenso empört meldete eine andere Freundin, ihr Word-Rechtschreibprogramm hätte das Wort "Linkshänderin" nicht akzeptiert und stattdessen "Linkschänderin" angeboten. Da sage noch einer, wir…
Edo und seine männliche Endung
Am 20. Oktober 2006 berichtet Edo Reents in der FAZ mit milder Ironie über das "Festspiel der deutschen Sprache" auf der Rudolstädter Heidecksburg, das die Kammersängerin Edda Moser organisiert hatte. Er lobt Edda Moser, die zur Begrüßung sagte, man habe sich versammelt „im Gedenken an einen kranken Freund“, und diesen Freund wolle man gesund pflegen.
Was Edo an Edda so angenehm auffiel, war folgendes: "... ein guter Anfang, weil Frauen normalerweise eher bei der Hand sind mit diesen albernen Femininum-Endungen - denn dieser Freund war und ist natürlich die deutsche Sprache, die man vor…