Selbsthilfe
Delethalisierung im Alltag
Die anglo-amerikanische Flugzeug- und Autoindustrie hat uns ein neues Wort beschert: to delethalize "to make nonlethal" „nicht/weniger tödlich machen“.
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Auf Deutsch delethalisieren oder deletalisieren. Aber auf Deutsch gibt es das Wort noch nicht. Google meldet: Fehlanzeige.
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Aber es wird es bald geben, da bin ich mir sicher.
Die Flugzeugindustrie arbeitet mit Hochdruck daran, die Sitzbezüge weiter zu delethalisieren, also weniger brennbar zu machen.
Die Autoindustrie ist dabei, die Innenräume der Autos allseitig mit Airbags auszustaffieren und somit…
Frikadellen und Würstchen oder Laborfleisch und Cybersex
Ersatzkaffee, Kunsthonig, Süßstoff, Laborfleisch, Cybersex … all diese Dinge sind nicht das Wahre, sondern mehr oder weniger geglückte Kopien, bloße Annäherungen an „the real thing“.
In den letzten Wochen hörten wir besonders viel über Laborfleisch und Cybersex. Das Laborfleisch soll helfen, den Hunger in der Welt zu bekämpfen. Vielen wurde schon bei dem Gedanken schlecht, erst recht dann beim Anblick und bei der Verkostung der künstlichen Frikadellen. Andere sehen Positives in dem Versuch, nicht mehr so viele Tiere zu „produzieren“ zu dem einzigen Zweck, sie abzuschlachten. Ich finde…
Die Entjunkerung
Aus Wir machen uns unsere Sprache selber: Ein Feminar. Siebenundfünfzigste Lektion.
Heute früh, ich lag noch im Halbschlaf, fiel mir Martin Luther ein. Wegen seiner Bibelübersetzung. Wir hatten nämlich vor ein paar Tagen mal wieder den „Letter to Dr. Laura [Schlessinger]“ zugeschickt bekommen, der seit dem Jahr 2000 im Internet kursiert. Darin stellt ein „Fan“ der homophobischen Laura Schlessinger, die wie viele ihresgleichen mit der Bibel argumentiert, eine Reihe interessanter Fragen, ebenfalls gestützt auf die Bibel. Zum Beispiel möchte er (oder sie), im Einklang mit der Bibel (Exodus…
Brauchen wir den Unterstrich? Feministische Linguistik und Queer Theory, Teil 1
Seit einiger Zeit benutzen manche SchreiberInnen, die sich um sprachliche Gerechtigkeit bemühen, nicht mehr das große I, auch Binnen-I genannt, sondern den Unterstrich, auch Gender_Gap genannt. Statt „SchreiberInnen“, „KollegInnen“ also „Schreiber_innen“, „Kolleg_innen“, undsofort. (Mehr dazu hier)
Die Schreibweise mit dem Unterstrich entstand im Diskurs der Queer Theory; sie wurde vorgeschlagen von Steffen Kitty Herrmann in dem Artikel „Performing the Gap - Queere Gestalten und geschlechtliche Aneignung“, nachzulesen hier.
Ich werde oft gefragt, was ich von dem Unterstrich halte. Hier…
Wie Mutter Natur uns hilft, Männer erfolgreich zu vergrämen
Vor ein paar Tagen präsentierte Google Mail mir in der rechten Spalte eine Anzeige, die ich nicht nur wahrnahm, sondern sogar im Gedächtnis behielt. Sie lautete: „Taubenabwehr / Vergrämung“. Ich klickte nicht, aber ich bekam die „Vergrämung“ nicht aus dem Kopf, forschte schließlich im Internet und erfuhr, dass es ein Ausdruck der Jägersprache ist. Er bezeichnet laut Wikipedia
das dauerhafte Vertreiben (Verscheuchen) oder Fernhalten von Wild – entweder unfreiwillig (z. B. durch Lärmen oder weiße Kleidung im Revier) oder als gewollte, möglichst nichttödliche Methode, um Wildtiere zu…