Etymologie
Die Epigone oder: Frauen in der Kunst
Aus Wir machen uns unsere Sprache selber: Ein Feminar. Achtundfünfzigste Lektion.
In ihrer Kurzbiografie zum 150. Geburtstag von Camille Claudel für den Kalender „Berühmte Frauen 2014“ schreibt Andrea Schweers:
Den lobenden Kunstkritikern galt sie als begabte Schülerin des großen Bildhauers, den Gegnern Rodins als nicht ernst zu nehmende Epigone.
Ich stutzte. „Die Epigone“ - das gefiel mir, ich fand es natürlich sehr passend, aber so richtig korrektes Deutsch war es wohl nicht? Sagen wir nicht ausschließlich „der Epigone“?
Der Duden bestätigt diese Vermutung mit folgendem…
Mother-Blaming - Rabenmütter, Schwiegermonster und Stiefmütterchen
Ich ging im Walde so für mich hin, da kam mir das Stiefmütterchen in den Sinn. Das Wetter war so frühlingshaft, und Stiefmütterchen sind doch „die ersten Frühlingsboten“. Sehen tat ich allerdings keine. Sie kamen mir nur in den Sinn.
Frauenbild
Die liebliche Frühlingsbotin heißt „Stiefmütterchen“, weil „die Blüte aussieht wie ein böses, eben stiefmütterliches Gesicht“. Oder weil die Blütenblätter ungerecht auf die Kelchblätter verteilt sind. Das oberste Blütenblatt sitzt auf zwei Kelchblättern, es wird Stiefmutter genannt. Die beiden Blätter unter ihr, die Töchter, sitzen auf je einem…
Der Papst im Altweibersommer
Was für einen fraulichen Altweibersommer haben wir dies Jahr! Oder würde „altweiblich“ besser passen? Meine 86jährige Nachbarin rief mir im Treppenhaus zu: „Herrliches Wetter heute! Diese schöne klare Luft! Ich war draußen, Sonne tanken.“ Also meinetwegen auch „herrlich“. Ich sagte zu ihr: „Ja, schöner Altweibersommer, das passt zu uns!“ Darauf sie: „Aber Sie sind doch noch so jung!“ Ich lachte und ging dann auch nach draußen, Altweibersonne tanken.
Warum heißt eine der schönsten Zeiten im Jahr „Altweibersommer“ - als wären alte Weiber in unserer Kultur nicht das Allerletzte? Dazu…