geboren am 7. Oktober 1801 in Freudenthal/Schlesien
gestorben am 29. Dezember 1830 in Wien
österreichische Volksschauspielerin
220. Geburtstag am 7. Oktober 2021
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Therese Krones stand schon als Kind auf der Bühne. Ihr Vater hatte mit seiner Familie eine kleine Theatergruppe gegründet, die durch die Länder der Monarchie zog und ihre Dienste an diversen Bühnen und Theatern anbot.
Als Achtjährige stand die Krones zum ersten Mal im Wiener Theater in der Leopoldstadt auf der Bühne und war als Darstellerin von Kinderrollen sehr gefragt. Als Achtzehnjährige trennte sie sich von ihrer Familie und nahm Engagements in Eisenstadt, Wiener Neustadt, Ödenburg, Agram und Graz an. 1821 bekam sie ein festes Engagement am Theater in der Leopoldstadt, Wiens berühmtester Vorstadtbühne. Hier war sie die geschätzte Kollegin von Ferdinand Raimund, der nicht nur als Stückeschreiber fungierte, sondern auch gemeinsam mit der Krones auf der Bühne stand. Die Krones soll ein geniales Schauspieltalent gewesen sein, sie war sehr temperamentvoll, improvisierte aus dem Stand, war frech und witzig, charmant und äußerst wandlungsfähig. Bald galt sie als die “lustigste Person von Wien”, und alle wollten vor allem ihre Darstellung der “Jugend” in Ferdinand Raimunds Stück Der Bauer als Millionär sehen: Sie trug als “Jugend” weiße Kniebundhosen, eine rosarote Weste, die am Kragen mit Rosen garniert war, dazu einen grünen Frack und einen Hut mit einer Rosenschleife. Häufig wurde sie als “Jugend” abgebildet, diese Rolle galt als Inbegriff ihres Künstlerinnentums. Sogar Franz Grillparzer war von Therese Krones begeistert und widmete ihr ein paar bewundernde Zeilen in seinem Tagebuch.
Eine leidenschaftliche Romanze mit Ferdinand Raimund wurde der Krones angedichtet; tatsächlich hatte sie viele Affairen mit anderen Männern. Besonders die Beziehung zu einem Mann, der sich als falscher polnischer Graf, Mörder und Betrüger entpuppte, war skandalumwittert. Er wurde bei einem nächtlichen Souper vor den entsetzten Augen der Krones von der Polizei abgeführt. Dieser Vorfall hätte sie bald um die Gunst des indignierten Wiener Publikums gebracht, doch sie verstand es, sich wieder in die Herzen der Wiener und Wienerinnen zu spielen.
Therese Krones war selbst literarisch tätig. Sie schrieb sich Stücke auf den Leib und brachte sie zur Aufführung. Diese Theaterstücke sind in Vergessenheit geraten.
Die lebenslustige, vergnügungs- und verschwendungssüchtige Schauspielerin, der größte Star des Wiener Vorstadttheaters, starb in jungen Jahren an einer schweren Krankheit.
Verfasserin: Sibylle Duda
Literatur & Quellen
Pirchan, Emil. 1942. Therese Krones: Die Theaterkönigin Altwiens. Wien. Wallishausser.
Therese Krones zum 150. Todestag : 6. November 1980 bis 11. Jänner 1981. Zusammenstellung und Text Wilhelm Deutschmann unter Mitarbeit von Edith Marktl und Reingard Witzmann. Wien. Eigenverlag der Museen der Stadt Wien, [1980?]
Wagner, Renate. 1995. Heimat bist du großer Töchter: Weitere Portraits. Wien. Edition S. Verlag der Östr. Staatsdruckerei.
Sollten Sie RechteinhaberIn eines Bildes und mit der Verwendung auf dieser Seite nicht einverstanden sein, setzen Sie sich bitte mit Fembio in Verbindung.