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geboren um 497
gestorben am 29. Juni 548 in Konstantinopel
Kaiserin von Byzanz
1475. Todestag am 29. Juni 2023
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Theodora wuchs als Kind einer Schauspielerin und eines Tierwärters der Zirkusarena auf. Der Vater starb früh, die Mutter kämpfte ständig gegen drückende Armut.
Angeblich gab sich Theodora in ihrer Jugend neben der Arbeit am Theater der Prostitution hin, bevor sie von einem Liebhaber nach Alexandria mitgenommen und dort mittellos zurückgelassen wurde. Eine Christengemeinde bekehrte sie und ermöglichte ihr die Heimkehr nach Byzanz, wo sie nun als Spinnerin ihren Lebensunterhalt verdiente.
Mit 25 begegnete Theodora Justinian, dem um 15 Jahre älteren Neffen des regierenden Kaisers. Dieser bewog den Onkel zur Aufhebung eines Gesetzes, das die Ehe hochgestellter Persönlichkeiten mit “Frauen von zweifelhaftem Ruf” verbot und heiratete Theodora.
Am 1. April 527 bestieg das Paar den Thron des oströmischen Reiches. Von Beginn an trat Theodora als ebenbürtige Mitregentin auf und verbesserte in mancher Hinsicht die Lage der Frauen: Die Scheidungsgesetze wurden geändert; Frauen durften eigenen Besitz erwerben; Schauspielerinnen wurden nicht mehr geächtet. Als wolle sie ihre Herkunft kompensieren, bestand die Kaiserin auf strenger Etikette; auch liebte sie prunkvolles Auftreten.
In den christlichen Religionsstreitigkeiten der Zeit vertrat sie die Ansicht der Monophysiten, die sie vor der Verfolgung durch den andersgläubigen, immer intoleranteren Ehemann zu schützen suchte. Beim sogenannten Nika-Aufstand, einer Volksrevolte gegen Misswirtschaft und Korruption, rettete Theodora durch ihre Unnachgiebigkeit den Thron. In aussichtsloser Lage gelang ihr mit General Belisarius ein blutiger Sieg gegen die Aufständischen.
Der zeitgenössische, aber parteiische Historiker Prokopios verurteilte Thedora in seinen Anekdota als rachsüchtig, grausam und “in allen Lastern erfahren” - und prägte damit ihr Bild in der Geschichtsschreibung für lange Zeit.
Als Theodora, noch nicht 50jährig, kinderlos starb, setzte Justinian ihr ein Denkmal in Form wunderbarer Mosaiken. In der Kirche San Vitale zu Ravenna ist das HerrscherInnenpaar als Vorbild an Machtbewußtsein, Schönheit und Wohltätigkeit abgebildet.
(Text von 1997)
Verfasserin: Anna Eunike Röhrig
Links
Wikipediaeintrag: https://www.wikiwand.com/de/Theodora_I.
Veröffentlichungen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek: http://d-nb.info/gnd/11862170X
Links geprüft am 30. Mai 2023 (AN)
Literatur & Quellen
Barth, Reinhard. 2004. Frauen, die Geschichte machten. Darmstadt. Primus.
Beck, Hans G. 1986. Kaiserin Theodora und Prokop: Der Historiker und sein Opfer. München. Piper.
Bridge, Anthony. 1980. Theodora: Aufstieg und Herrschaft einer byzantinischen Kaiserin [= Theodora]. München. Callwey.
Schad, Martha. 2007. Die berühmtesten Frauen der Weltgeschichte: Von der Antike bis zum 17. Jahrhundert. Wiesbaden. Marix.
Siegel, Monique R. 1991 [1989]. Weibliche Führungskunst: Frauenkarrieren in der Geschichte. Frankfurt/M. Fischer TB.
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