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geboren am 24. Dezember 1943 in Helsinki
finnische Juristin und Politikerin (erste finnische Präsidentin)
80. Geburtstag am 24. Dezember 2023
Biografie
Tarja Halonen ist seit dem 1. März 2000 erstes weibliches Staatsoberhaupt Finnlands. Im Januar 2006 wurde sie für eine zweite Amtszeit bis 2012 wiedergewählt. In Finnland, das als erstes europäisches Land 1906 das aktive und passive Wahlrecht für Frauen einführte, wird das Staatsoberhaupt direkt vom Volk gewählt.
Die „rote Tarja“, wie sie auch ihrer Haarfarbe wegen genannt wird, ist bei den Finnen aufgrund ihrer Bürgernähe, ihrer erfolgreichen Europapolitik und ihrer Zurückhaltung gegenüber der Nato sehr populär. Die alleinerziehende Mutter einer Tochter ist bekannt für ihr unprätentiöses Auftreten und einen pragmatischen Führungsstil, der sich weniger auf Repräsentation denn auf Fachkompetenz gründet.
Halonen ist als Tochter eines Bauarbeiters und einer Heimpflegerin im Helsinkier Arbeiterviertel Kallio aufgewachsen. Während ihres Jurastudiums setzt sie sich für die Rechte von Minderheiten und sozial Schwachen ein und engagiert sich für die Gleichstellung von Homosexuellen. Nach ihrem Examen wurde sie Justitiarin der größten finnischen Gewerkschaft SAK und trat 1971 in die Sozialdemokratische Partei Finnlands (SDP) ein. Halonen war Abgeordnete im Stadtrat von Helsinki und gehörte mehr als zwanzig Jahre lang dem finnischen Parlament an. Unter den sozialdemokratischen Regierungen leitete sie seit 1987 verschiedene Ministerien, wurde 1990 erste finnische Justizministerin und war von 1995 bis 2000 als erste finnische Außenministerin mitverantwortlich für den Beitritt Finnlands zur EU.
Die Staatspräsidentin in ihrem Amtssitz in Helsinki, 2003. Foto: Bettina Flitner (www.bettinaflitner.de)
Die wichtigste Aufgabe ihrer Amtszeit sieht Halonen in der „Stärkung des nordeuropäischen Wohlfahrtsstaates“, den sie als Erfolgsmodell auch für Europa sieht: „Unser Wirtschaftswachstum ist immer auch ökologisch und sozial vertretbar gewesen. Das zeigt, dass eine freie Marktwirtschaft mit hohem Wettbewerb einerseits und soziale Gerechtigkeit andererseits sich nicht gegenseitig ausschließen müssen.“
Im Vordergrund ihrer Europapolitik steht für Halonen die EU-Erweiterung im Rahmen der „nordischen Dimension“ (Ostseeanrainer-Staaten) und damit auch eine engere Partnerschaft mit Russland.
Foto: Bettina Flitner (www.bettinaflitner.de)
„Ich glaube, dass unsere EU-Partner von den Erfahrungen Finnlands profitieren können“, sagt Tarja Halonen selbstbewusst und meint damit auch Finnlands vorbildliches Bildungssystem.
Im Zusammenhang mit der finnischen EU Ratspräsidentschaft 2006 profilierte Tarja Halonen sich als umsichtige und integrative Europapolitikerin, deren Ziel es ist, „die EU zu ermutigen zunehmend mit einer Stimme zu sprechen.“
(Text von 2007)
Links
Halonen, Tarja. 1999. Rede von Ministerin Tarja Halonen im Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten des Europäischen Parlaments am 31.08.1999 in Brüssel. www.presidentti.fi/halonen/Public
Halonen, Tarja. 2006. „Conditions and perspectives in an united Europe“. Rede auf dem Karlspreis-Europa-Forum 2006 in Aachen am 24.05.2006. www.finnland.de
Interview von Euronews mit Tarja Halonen. 2006. „Russland teilt unsere europäischen Werte“, September 2006 /
Löffler, Siegfried. 2006. “Finnland bleibt in Frauenhand”, Das Parlament, Nr. 07 2006, 13.02.2006 / www.bundestag.de
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