geboren am 22. Februar 1959 in Bonn
gestorben am 14. Juli 2019 in Bielefeld
deutsche Autorin, Redakteurin, Sonderschulpädagogin
5. Todestag am 14. Juli 2024
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Nicht, was wir erleben, sondern wie wir empfinden,
was wir erleben, macht unser Schicksal aus.
(Marie von Ebner-Eschenbach)
Sibylle Prins hat sich als Autorin, Fortbildnerin, Referentin und Rezensentin einen Namen gemacht. Sie war Expertin für eigene Psychosen und für die anderer. Ihre poetische Begabung zeigt sich insbesondere in ihren Gedichten. Darüber hinaus war sie stets auch ein politisch interessierter Mensch.
Sie wird am 22. Februar 1959 in Bonn geboren. Die Familie lebt dann jedoch bis zu ihrem zwölften Lebensjahr in den Niederlanden. Die Mutter trennt sich von Sibylles leiblichem Vater noch vor deren Geburt und schlägt sich mit dem Kind alleine durch. Als Sibylle fast zwei Jahre alt ist, heiratet die Mutter einen niederländischen Fotografen. Diese neue Verbindung ihrer Mutter beschert Sibylle drei Brüder und eine Schwester. Die Schwester sechs Jahre jünger als sie, zwei der Brüder im Alter zwischen ihr und der Schwester, der jüngste Bruder ein Nachzügler, vierzehn Jahre jünger als sie. Mit ihrem Stiefvater versteht sie sich sehr gut. Er stirbt 1994. Das Familienleben ist außerordentlich bewegt. In den Niederlanden zieht die Familie viermal um, was mit entsprechenden Kontaktabbrüchen für die Kinder verbunden ist. Existenzsorgen machen den Eltern zu schaffen. Ihre Familie beschreibt Sibylle Prins als hoch emotional, herausfordernd bis überfordernd, andererseits als interessant und voller Abenteuer. Geistige Anregungen, für die sie sehr aufgeschlossen ist, bekommt sie insbesondere von der Mutter. Später in Bielefeld arbeitet die Mutter als freie Journalistin bei verschiedenen Zeitungsredaktionen, der Stiefvater als Altenpfleger. Für die Geschwister muss Sibylle bereits früh sehr viel Verantwortung übernehmen. Als Elfjährige macht ihr das bisweilen Angst.
Was wenn den Eltern etwas zustoßen sollte und sie alleine bleibt mit den vier Geschwistern?
1978 macht sie in Bielefeld Abitur und danach ein freiwilliges soziales Jahr (diakonisches Jahr) in einem Kinderheim in Cuxhaven. Von 1979 bis 1984 studiert sie in Paderborn (Lehramt Sek I) und Dortmund (Sonderpädagogik). Mit diversen Studentenjobs verdient sie sich Geld.
Die Zeit in Dortmund beschreibt sie vertrauten Personen gegenüber als ihre glücklichste Zeit. Sie wohnt dort im dicksten Ruhrgebiet in einer Bruchbude ohne Bad, ohne warmes Wasser, mit einer Gemeinschafts-Toilette im Flur. Den Tag, an dem sie sich für diese „Wohnung“ entscheidet, beschreibt sie folgendermaßen:
Zum ersten Mal hatte ich nach einer langen trüben und als eng empfundenen Zeit wieder ein Gefühl von Freiheit, von Zukunft, von ungeahnten Möglichkeiten, die auf mich warteten. … Ich kam hinein, und der Raum fühlte sich gut an, richtig für mich.
Das Zusammenleben mit den teils sehr originellen NachbarInnen, die sich aus ehemaligen Obdachlosen, alt eingesessenen Arbeiterfamilien und StudentInnen zusammensetzen, beschreibt sie in liebevoller Weise. Hinter der sie anfangs befremdenden groben, teils mit Fluch-und Fäkalwörtern gespickten Sprache entdeckt sie bald Menschen, die sich warmherzig und solidarisch verhalten. Und vor allem genießt sie die Atmosphäre gegenseitiger Hilfsbereitschaft. Alle sind arm. Manche verbessern ihre Lage durch kleine Diebstähle; zum Genuss der Beute wird dann bisweilen großzügig eingeladen. Die skurrile Wohnung, die Straße neben einem verwilderten ehemaligen Industriegelände, die unterschiedlichen Menschen, dies alles regt ihre Kreativität an. Sie beginnt, Gedichte zu schreiben und nimmt das mehrere Jahre unterbrochene Tagebuchschreiben wieder auf.
„Zu meinem Gefühl, dass ich da einen ganz besonderen Platz gefunden hatte, gehörten natürlich auch ganz wesentlich meine anderen Beziehungen und Freundschaften, die Uni und meine diversen Jobs. Nach den vielen Umzügen in meiner Kindheit und Jugend fühlte ich mich erstmals an einem Ort verwurzelt und beheimatet. Mein Entschluss, die Stadt dann zu verlassen und meine Lebenssituation grundsätzlich zu verändern, fühlte sich so an, als wolle ich mich selbst mutwillig aus einem Paradies vertreiben. Aber, so dachte ich, das sei notwendig, um ›Erfahrungen zu sammeln‹. Dass ich diesen Erfahrungen nicht gewachsen sein könnte, kam mir nicht in den Sinn. Ich hatte auch aus dem Blick verloren, dass der Rest der Welt gar nicht nach den Regeln und Grundsätzen funktionierte, die ich die letzten Jahre gelebt hatte. ….. Jedenfalls hat diese Zeit mich mehr für mein Erwachsenenleben geprägt als alles andere. Vor allem diese Erkenntnis: dass man nicht nach dem äußeren Anschein gehen darf. Darunter kann alles ganz anders aussehen.
Das Merkwürdigste ist aber, dass ich später so gut wie nie jemandem über diese Zeit erzählt habe. Dabei hätte das so Vieles erklärt. Warum nur diese Verschwiegenheit? Vielleicht weil Paradiese ein Geheimnis sind.
Tatsächlich spielt das Paradies-Thema in ihrem späteren Leben eine große Rolle, allerdings in einer Heftigkeit und Intensität, auf die sie nicht vorbereitet ist.
Die nicht eingeplante Wendung: Psychose-Erfahrung und Neuorientierung
Wenn du dort gelandet bist,
wo du nie hin wolltest
erkunde die Gegend.
(Sibylle Prins)
Während des Referendariats für das Lehramt an Sonderschulen zwischen 1985 und 1987 in Osnabrück durchlebt sie eine erste schizophren-psychotische Episode. Auf die Frage, was das Wort „Schizophrenie“ für sie bedeutet, gibt sie einmal folgende Antwort:
Für mich bedeutet „Schizophrenie“ das Erleben einer anderen Art von Wirklichkeit. Während eines psychotischen – also schizophrenen – Schubes habe ich das Gefühl, dass sich hinter der normalen Wirklichkeit eine andere Dimension auftut. Diese neue Dimension ist dann eindrücklicher und realer für mich als die alltägliche Wirklichkeit. In dieser neuen Realität höre ich Stimmen, die andere Menschen nicht hören. Es gibt dort keine Zufälle, sondern alles hängt mit allem zusammen. Jede Kleinigkeit und Nebensächlichkeit hat eine tiefere und symbolische Bedeutung. Radio- und Fernsehsendungen, Werbeplakate usw. scheinen verschlüsselte, für mich bestimmte Botschaften zu enthalten. Ich habe dabei auch das Gefühl, eine besondere Aufgabe im Weltgeschehen zu haben. Niemand kann mir das dann ausreden. Während ich in diesem Zustand das Gefühl habe, völlig logisch und richtig zu handeln, findet meine Umwelt mein Verhalten konfus, unverständlich oder sogar störend. Viele Menschen haben während ihrer Psychosen ganz bedrohliche und beängstigende Erlebnisse, bei mir ist das zum Glück weniger der Fall, meine sogenannten „Wahninhalte“ sind eher positiv. Die Kehrseite: nach der akuten Psychose erlebe ich dann oft das genaue Gegenteil. Da rutsche ich in eine manchmal jahrelange, schwere depressive Phase, habe ein Gefühl der Sinnlosigkeit, bin sehr antriebslos, kleinste Verrichtungen kosten unendlich viel Mühe. Dann fühle ich mich erst wirklich krank. Beide Aspekte, die akute Psychose und die Zeit des Darniederliegens können die Biografie massiv beeinflussen. [1]
Mit dieser ersten Psychose nimmt ihr Leben eine von ihr nicht eingeplante Wendung. Nach einer kurzen Zeit der Arbeitslosigkeit entschließt sie sich 1988, eine AB-Maßnahme zu machen, erkrankt dann jedoch an einer weiteren Psychose. Schweren Herzens muss sie ihre bisherigen beruflichen Pläne, als Förderschullehrerin mit Kindern zu arbeiten aufgeben. Sie beginnt eine Umschulung zur Industriekauffrau. Von 1990 bis 2002 arbeitet sie als Verwaltungsangestellte beim Evangelischen Kirchenkreis und absolviert in dieser Zeit mehrere Verwaltungslehrgänge – eine Aufgabe, der sie dank ihrer Intelligenz zwar gewachsen ist, die sie aber letztlich nicht ausfüllt.
Ehrenamtliche Arbeit in der Selbst-Hilfe und neue Berufsplanung
Tröstlicher als der Überschwang
ist die Nüchternheit.
(Sibylle Prins)
Ab 1991 engagiert sie sich in der Selbsthilfe Psychiatrie-Erfahrener und ist Mitbegründerin des Bielefelder Psychose-Seminars. 1993 ist sie maßgeblich an der Gründung des Vereins Psychiatrie-Erfahrener Bielefeld e.V. (VPE) beteiligt, dessen Vorsitzende sie schließlich von 1999 bis Ende 2013 ist.
In dieser Funktion wird sie in Bielefeld bald zur wichtigsten Ansprechperson sowohl für andere Psychiatrie-Erfahrene als auch für die psychiatrischen Profis. Im Rahmen des VPE gelingt es ihr, die unterschiedlichsten Charaktere einzubinden und bei Konflikten bewundernswürdig integrativ vorzugehen. Das allerdings kostet sie oft viel Kraft. Ihre Ausbildung zur Sonderschullehrerin kommt ihr nunmehr für die Arbeit im VPE zu gute. Bereits während dieser Zeit wird sie oft als Vortragsrednerin für diverse psychiatrische Themen angefragt. Außerdem ist sie mehrere Jahre Co-Moderatorin des Psychose-Seminars Bielefeld und arbeitet in psychiatriepolitischen Gremien mit. Sieben Jahre lang ist sie Mitglied der staatlichen Besuchskommission nach dem Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten (PsychKG) NRW.
Parallel zu all diesen Aktivitäten schreibt sie Kurzgeschichten, Glossen, Gedichte, bleibt damit jedoch noch weitgehend unbekannt.
In einem Vortrag mit dem Titel „Gedanken zum Gesundwerden“ zitiert sie Friedrich Nietzsche:
Gesundheit ist, wenn meine Krankheit mich nicht am Wesentlichen hindert“ und fährt folgendermaßen fort: „Dieses Zitat gibt m. E. Zweierlei her: zum einen, dass trotz einer bestehenden, manifesten, festgestellten Krankheit gleichzeitig auch viel Gesundheit vorhanden und wirksam sein kann. Zum Zweiten, dass es wichtig ist, nach dem Wozu von Gesundheit zu fragen. Denn an das Nietzsche-Zitat schließt sich sofort die Frage an: was ist denn für mich das Wesentliche, woran ich durch meine Krankheit nicht gehindert werden will? Ist es die Arbeitsfähigkeit, die Liebesfähigkeit, die Genussfähigkeit? Ist es Spiritualität, das Verlangen nach einem zufriedenen Leben, das Verlangen nach Sinn in meinem Leben? Gesundheit als Selbstzweck, ohne Wozu, ist …zu wenig. Ich finde, nach diesem Wozu der Gesundheit wird im psychiatrischen Bereich oft wenig gefragt.“
Eine dritte Psychose beschert ihr zwischen 1993 und 1994 nochmals einen siebenmonatigen Klinikaufenthalt.
Ach so krank
Mit einem klaren “Hatschi“
grüßt mich der Wald
gegenüber meinem Fenster
eine Wolke fiebert vorüber
der Arzt stellt
eine leichte Verbitterung fest
verordnet mir
absolute innere Ruhe
fünf Tropfen Poesie dreimal täglich
ein Döschen Seelenbalsam
auf Schwielen und Falten aufzutragen
der liebe Gott schickt mir
einen sanften Pflegeengel
nach Monaten endlich
erhole ich mich
kann wieder
Schokolade essen
Im Zeitraum zwischen 1996 und 2000 besucht sie Lehrgänge für den mittleren und gehobenen Verwaltungsdienst und schließt diese erfolgreich ab. Dies gelingt ihr trotz der ausgeprägten langen depressiven Phasen nach den Psychosen. Ihre Kenntnisse im Bereich Verwaltung erweisen sich nicht nur für ihre berufliche, sondern auch für ihre ehrenamtliche Arbeit im VPE als sehr hilfreich.
Du kannst Wellen nicht aufhalten,...
...aber Du kannst lernen zu surfen.
(Joseph Goldstein)
Ab 2000 gewinnt ihr Leben neue Farben und neuen Schwung. Fritz Bremer, Leiter des Paranus-Verlags Neumünster, und der Lektor Hartwig Hansen entdecken sie als Autorin, nachdem sie einige Gedichte und Kurzgeschichten unter dem Pseudonym Charlotte Koning eingesandt hatte. Diese werden in der Zeitschrift Brückenschlag (Zeitschrift für Sozialpsychiatrie-Literatur-Kunst) des Paranus-Verlags veröffentlicht. Fritz Bremer:
Wir hatten sofort das Gefühl, dass hier eine Autorin aufgetaucht ist, die gefördert werden muss, die eine interessante und wichtige Stimme werden könnte.
2001 veröffentlicht der Paranus-Verlag ihr erstes Buch unter ihrem Klarnamen. Titel: „Gut, dass wir mal darüber sprechen“ - Wortmeldungen einer Psychiatrieerfahrenen. Zu diesem Zeitpunkt hat sie sich noch nicht ganz daran gewöhnt, dass die Herausgabe eines Buches nicht einer größenwahnsinnigen Idee, sondern ganz real ihrem Schreibtalent entsprungen ist. Nicht von ungefähr stellt sie ihrem Buch ein Motto von Luigi Malerba voran.
Ein größenwahnsinniges Huhn hatte den Entschluss gefasst, eine Abhandlung zu schreiben. „ Worüber?“, fragen seine Mithühner. „Über alles“, antwortete das größenwahnsinnige Huhn. Seine Mithühner zeigten sich skeptisch und gaben ihm zu bedenken, alles sei vielleicht doch ein bisschen zu viel. Das größenwahnsinnige Huhn korrigierte daraufhin sein Vorhaben und sagte, es würde eine Abhandlung über fast alles schreiben.
(Luigi Malerba)
Die intensive Arbeit an dem Buch, die Freude, dass ein Traum wahr wird, der ständige Zweifel, ob sie vielleicht doch einem Größenwahn erliegen könnte - all das ist zu viel für ihr Innenleben und so wird sie prompt 2001 nach Abschluss der Arbeit an dem Buch von einer vierten Psychose erwischt. Eine fünfte Psychose nutzt sie schließlich zum Absprung in die Rente.
Ihre Psychosen sieht sie nicht nur negativ. Sie kann ihnen auch etwas Gutes abgewinnen. Den Krankheitsbegriff bejaht sie nur zum Teil. Bei allen ihren Aktivitäten muss sie nicht nur auf Zeiten der Niedergeschlagenheit und Lähmung – zum Teil auch bedingt durch die antipsychotisch wirkenden Medikamente -, sondern auch auf verschiedene andere Störungen Rücksicht nehmen. Insbesondere nach Anstrengungen kann es z. B. passieren, dass sie Worte oder Gesprächsthemen plastisch, dreidimensional vor sich sieht oder sich auf unangenehme Weise beobachtet fühlt. Über all das kann sie mit ungewöhnlich großer Distanz und auch mit Humor sprechen, aber sie muss vorsichtig mit sich umgehen. z. B. Pausen machen oder zu anstrengende Gesprächsrunden zeitweilig verlassen. Wer sie gut kennt, weiß, dass sie ihre herausragenden Leistungen nur auf der Grundlage eines fein abgestimmten Systems von Erholungszeiten erbringen kann. Pausen sind für sie wichtig. Anstrengende Gesprächsrunden muss sie zeitweilig verlassen. Das sind für sie die Wellen, die sie nicht aufhalten kann, aber sie lernt immer besser zu surfen.
Eine wieder- oder neugewonnene Gesundheit ist natürlich nicht dieselbe wie vor der Erkrankung. Oft kann es einfach nicht „alles wie früher“ werden. Die Erfahrung der Erkrankung hat mich verändert, auch die inzwischen verstrichene Zeit, schlicht das Älterwerden. Aber ich hatte stets das Gefühl: irgendwo in mir steckt eine gesunde Person!
(Sibylle Prins)
Neu erwachte Kreativität
Jetzt endlich lebe ich richtig.
(Sibylle Prins)
Es beginnt eine äußerst kreative Zeit, in der sie ein Buch nach dem anderen veröffentlicht. Außerdem schreibt sie Glossen, pointierte, humorvolle Kurzgeschichten und vor allem immer wieder Gedichte, in denen sich in besonderer Weise nicht nur ihr lyrisches Talent, sondern auch ihr weiter Horizont zeigt. Dieser Teil ihres literarischen Schaffens hat, zumindest in seiner Gesamtheit, noch nicht die Aufmerksamkeit gefunden, die er verdient. Warum das so ist, hat sie selbst in einem frühen Gedicht folgendermaßen zur Sprache gebracht:
Profit
es stimmt
mit Poesie
kann man keinen Blumentopf
gewinnennur die
Blume darin
Ihre Gedichte und Geschichten kommen teils leicht und luftig, teils ernst, teils satirisch oder witzig daher. Auch schnurrige Aphorismen sind dabei. Einige der Gedichte hat die Sängerin und Komponistin Renate Volleth vertont. Sie sind abzurufen unter: http://www.sibylle-prins.de/vermischtes.
Manche Gedichte nehmen Bezug auf Atmosphärisches in Gesellschaft und Politik. Ein Beispiel:
Irritation
Dass die Diktatoren, die Massenmörder, Kriegstreiber
die großen Betrüger und Machtgierigen
dauernd so freundlich lächeln,
herzlich Hände schütteln und Schultern klopfen
sogar umarmen
irritiert mich ungemein.
Warum sieht man ihnen ihre Bosheit nicht an?
Warum sehen sie nicht aus wie Dämonen
mit gebleckten Zähnen und rollenden Augen?Also bin ich misstrauisch,
wenn ich freundlich angelächelt werde
und mir wer die Hand schüttelt,
die Schulter klopft oder mich umarmt.Man kann seinen Augen und Ohren
und seinem Körper
einfach nicht trauen.
Nahezu wöchentlich wird Sibylle Prins für Vorträge und Lesungen angefordert. Sie gestaltet Fortbildungen gemeinsam mit Profis oder Psychiatrie-Erfahrenen. Sie leitet eine Schreibwerkstatt. Fortbildungsanfragen kommen von den unterschiedlichsten Seiten: von diversen psychiatrischen Diensten über Landfrauenvereine, katholische Priester bis hin zur Polizei. Für Vorträge wird sie meist gebeten über irgendein Thema aus Sicht Psychiatrie-Erfahrener zu sprechen, darüber macht sie sich oft lustig:
Demnächst werde ich wohl noch gebeten über Gartenpflege oder Müllabfuhr aus Sicht Psychiatrie-Erfahrener zu sprechen.
Im Rahmen der Deutsch-Polnischen Gesellschaft für seelische Gesundheit hält sie auch Vorträge in Polen. Dass sie sich einer solchen außerordentlichen Beliebtheit als Vortragsrednerin erfreuen kann, beruht zum einen auf ihrem literarischen Talent, durch das es gelingt, persönlich Erlebtes auf eine über sie hinaus gehende allgemein gültige Ebene zu heben. Zum andern fasziniert sie ihre ZuhörerInnen mit ihrer tiefen, melodischen Stimme und ihrem Humor, einem Humor, bei dem der melancholische Hintergrund mitschwingt.
Juli 2005 (Heft 16) erscheint eine ausführliche Reportage über sie in der Zeitschrift Brigitte, die sich spannend wie ein Krimi liest. In großer Offenheit spricht sie über ihre extraordinären psychotischen Erfahrungen, z. B. über die plötzlichen Bewusstseinserweiterungen, über erstaunliche Energiezuwächse und über den Anbruch des Paradieses, in das sie auch andere Menschen hineinholen will. Sie schildert mit hintergründigem Humor, wie schließlich statt des Paradieses die Polizei erscheint. Auf diese Reportage hat sie sich nicht zuletzt deshalb eingelassen, um Verständnis auch für andere Psychiatrie-Erfahrene zu wecken.
Von 2003 bis 2018 ist sie Mitglied der Redaktion der Sozialpsychiatrischen Informationen (Infos). Sowohl in den Infos, als auch in diversen anderen psychiatrischen Zeitschriften werden Artikel von ihr veröffentlicht. Seit 2014 ist sie gemeinsam mit einem anderen Redaktionsmitglied (Peter Weber) verantwortlich für die regelmäßig erscheinende Rubrik „Lebenslagen“. In dieser Rubrik werden mittels Interviews die alltäglichen, sehr unterschiedlichen Lebenssituationen von Menschen, die mit den längerfristigen Auswirkungen psychischer Erkrankung zurechtkommen müssen, herausgearbeitet. In Heft 2/2019 erscheint Sibylles letzter Lebenslagen-Beitrag.
Das Spektrum ihrer Vorträge und Artikel ist breit gefächert. Es reicht von sozialen Problemen wie Armut, Ausgrenzung, Arbeitslosigkeit, Gewalt bis zu philosophischen Reflexionen über das Glück, die Gesundheit, das Zeiterleben, die Sprache oder die Wirklichkeit. Auf dem Hintergrund ihres eigenen Erlebens einer zweiten Dimension während psychotischer Episoden ist es ihr ein besonderes Anliegen, darauf hinzuweisen, dass religiöse Erfahrungen im Rahmen von Psychosen ernst genommen werden müssen und nicht ausschließlich als Krankheitssymptome entwertet werden dürfen. Das spiegelt sich wieder in Beiträgen mit Titeln wie: „Religiöse Erfahrungen in Psychosen - Krank oder heilig“ oder „Himmel und Hölle in Psychosen und anderswo“.
Bei alledem ist sie weit entfernt von frommem Getue: (Auszug aus einem längeren Gedicht)
Die besonders Frommen
Die besonders Frommen
machen Gott immer so klein
der Schöpfer des unermesslichen Universums
wird zu einem Manager unserer Alltagssorgen
eine Art Kammerdiener
ständig behelligen wir ihn
mit unseren kleinen billigen Geschäften
unseren mittleren oder größeren
Betrügereien
unseren LebenslügenDie besonders Frommen
kennen auch Jesus Christus ganz genau
sie wissen alles schon, was er will
und erklären ihn zum
Entspannungstrainer
diesen zornigen jungen Mann.
Wäre er nicht auferstanden,
er würde sich im Grabe herumdrehen.
Vor allem haben sie, die besonders Frommen, so schwere
Sünden begangen, dass Jesus
dafür sterben musste
was schon seit Ewigkeiten so geplant war
Sie verstehen das anscheinend
Ich verstehe das nicht.Der Heilige Geist
der große und geheimnisvolle Beweger
wird bei ihnen
zum Stärkungsmittelchen.
Etwas mehr Energie haben.
Die Stimmung wird besser.Der dreieinige Gott
ein Wohlfühlprogramm
Gott wird banalisiert
zu eigenen Zwecken
der besonders Frommen.
Besonderen Wert legt Sibylle Prins darauf, in ihren unterschiedlichen Rollen gesehen zu werden: als wichtiges Mitglied ihrer Familie, als Freundin, als Kollegin, als politisch interessierte Bürgerin, als Autorin, als Leiterin einer Schreibwerkstatt usw. und auch - aber eben nicht nur - als jemand mit Psychiatrie-Erfahrung. Und manchmal hat sie es satt, nur über psychiatrische Themen zu sprechen und zu schreiben. Ihre anderen Texte und Gedichte sind ihr mindestens genauso wichtig.
Rezept für einen Sommersalat
Täglich ein Blick in die Wolken
um die Seele zu weiten
vor dem Frühstück eine frische Brise
um die Haut zu wecken
und das Oberstübchen zu lüften
ein Stück Obst damit man
die Süße des Lebens schmeckt
jeden Abend Palaver mit Gelächter
einmal wöchentlich mit dem Fahrrad
einen Hügel hinab
für Saus und Braus
mittags ein sanft schläfriger Tagtraum
leicht wie ein Schmetterling
zum Abheben
Vermischtes
Humor erweitert den Handlungsspielraum
(Sybille Prins)
Mit Menschen, bei denen sich Weisheit mit Humor mischt, lässt sich gut leben. Genau diese Mischung ist es, die Sibylle Prins viele Freundinnen und Freunde beschert. Beides findet sich u.a. in Ihren Aphorismen.
Wenn du dort gelandet bist,
wo du nie hin wolltest
erkunde die Gegend.
Nicht bloß das Licht, auch die Dunkelheit birgt manche Schätze. Man muss sie nur finden.
Sei ruhig pessimistisch, aber lass‘ dich freudig überraschen.
Tröstlicher als der Überschwang ist die Nüchternheit.
Der Alltag ist vielleicht grau – aber nur von weitem!
Man sollte sich selber ernst, aber nicht so wichtig nehmen.
Wer einsam ist, sollte sich mit einem anderen Einsamen zusammentun.
Aufmerksamkeit, die man bekommt und die man gibt, ist die Speise des Paradieses.
Vom Universum aus wirken wir alle ziemlich komisch.
Versuchen wir, ab und zu mit dem Universum mitzuschmunzeln.
……. und manchmal schlägt ihr Humor Purzellbäume. (…. nicht nur mit Worten ….)
Bastelanleitungen
Für Anfänger: wir basteln uns eine private Idylle
Für Fortgeschrittene: wir basteln uns eine vollkommene Gesellschaft
Für sehr Fortgeschrittene: wir basteln uns ein harmonisches Universum
Für Profis: wir basteln uns einen schönen Augenblick
Kleinanzeigen
Meditationshügel zu vermieten. Chiffre XYZ
Arbeitssüchtig? Voll im Stress? Professioneller Müßiggänger faulenzt für Sie! Tel: 1234 (AB)
Ich möchte eine Selbsthilfegruppe gründen für Selbsthilfegruppengeschädigte. Wer macht mit?
Tel: 5678Habe am Samstag auf dem real-Parkplatz meinen Humor verloren. Kann ohne ihn nicht weiter leben. Ehrlicher Finder erhält zur Belohnung herzhaftes Gelächter.
Moralisch verschmutzt? Wir waschen Ihre Seele wieder rein! Karmawäscherei Snirp
Wer kennt sich aus mit Informationsentzündung? Bin für jeden Hinweis dankbar. Chiffre KLM
Computermaus entlaufen. Hört auf den Namen „Olli“. Tel: 456
Interview mit mir selbst
Man sollte sich selber ernst,
aber nicht so wichtig nehmen.(Sibylle Prins)
Sibylle: Frau Prins (jaja, ich sieze mich hier!), was war das peinlichste Erlebnis, dass Sie je hatten?
S. Prins: Von den vielen peinlichen bis extrem peinlichen Erlebnissen wüsste ich gar nicht zu sagen, welches nun das peinlichste von allen war. Auf jeden Fall waren sie alle so geartet, dass ich sie hier nicht preisgeben werde.—-
Sibylle: Was halten Sie für Ihre beste Eigenschaft?
S. Prins: Ich bilde mir was auf meine Geduld ein- naja, ich kann auch schon mal ungeduldig werden, aber nicht so schnell. Und ich bin in Freundschaften etc. ziemlich beständig.
Sibylle: Und was ist Ihre schlechteste Eigenschaft?
S. Prins: Meine Trägheit. Körperlich, geistig, seelisch.
Sibylle: Wie steht es bei Ihnen mit der Liebe?
S. Prins: Das ist bei mir eher eine Geschichte der Verhinderungen….wobei ich über die eine oder andere Verhinderung im Nachhinein ganz froh bin…..Man sagt ja, es gäbe nur eine wirklich große Liebe im Leben, ich habe, neben anderen, weniger bedeutenden Erfahrungen deren zwei gehabt. Das ist immerhin etwas, worauf ich zurückblicken kann. Heute aber würde ich mir das alles viel ruhiger und vor allem mit etwas Vernunft dabei wünschen. Diese aufregenden Leidenschaftsräusche sind nicht immer so konstruktiv gewesen. Mit den Jahren, wenn man so lange allein ist, ist da nicht nur die Unsicherheit, ob man sich überhaupt noch auf eine Beziehung einstellen könnte - neben der Frage, ob der andere für einen zumutbar wäre im Alltag, fragt man sich auch, ob man selbst noch für jemanden zumutbar wäre.
Sibylle: Hätten Sie gern Kinder gehabt?
S. Prins: Auf jeden Fall. Vor allem, weil ich finde, dass mir ohne Kinder eine wichtige Sozialisationserfahrung fehlt. Kinder erziehen ja ihre Eltern viel mehr als umgekehrt. Aber angesichts meines Lebenslaufes hätte ich das wahrscheinlich nicht geschafft, den Anforderungen, die eine Familie stellt, gerecht zu werden. Dann ist es auch gut so, wie es gekommen ist.
Sibylle: Was beunruhigt sie zutiefst?
S. Prins: dass wir Europäer afrikanische Flüchtlinge einfach im Meer ertrinken lassen. Während wir weiterhin unseren Geschäften und Vergnügungen nachgehen, kommen dort Menschen um, die sich zu uns retten wollen, die wir retten könnten. Die wir aufzunehmen verpflichtet wären. Das halte ich für extrem unmoralisch. Überhaupt, die Flüchtlingspolitik. Da geschieht, auch auf juristischer und staatlicher Ebene, großes Unrecht.
Das andere, was mir große Sorgen macht, ist unsere nationale und globale Lebensmittelproduktion. Leider kann ich mir die politisch und ökologisch „korrekten“ Lebensmittel nur teilweise leisten. Oft weiß man auch nicht genau, was jetzt das Richtige wäre. Beide Themen hängen übrigens teilweise zusammen. Unsere europäische Industriefischerei, die an und für sich schon sehr fragwürdig ist, fischt vor der afrikanischen Küste die Fischgründe leer. Den dortigen Fischern wird dadurch die Existenzgrundlage entzogen, sie versuchen, zu uns zu flüchten. Wo sie nicht aufgenommen werden, wenn sie uns überhaupt lebend erreichen.
Sibylle: Ich höre da gar nichts über Psychiatrie?
S. Prins:.......................
Sibylle: okay, lassen wir das. Haben Sie Angst vor dem Tod?
S. Prins: vor dem Tod als Zustand nicht so sehr. Entweder kommt da noch was nach, was Schönes und Besseres, oder es ist alles vorbei. Mit beiden Varianten kann ich leben, so paradox sich das in diesem Zusammenhang anhört. Angst habe ich vor dem Sterben. Zum einen wegen möglicher körperlicher Begleiterscheinungen, vielleicht ist es sehr schmerzhaft, quälend, man erstickt nach und nach, oder es ist sonstwie schrecklich. Zum anderen lebe ich ja sehr gern, und es wird mir schwerfallen, das Leben loszulassen, mich von allem zu verabschieden. Ich wollte daher immer so sterben wie Hiob: Alt und lebenssatt.—-Sibylle: Welches Buch würden Sie gern noch schreiben?
S. Prins: Na, einen aufsehenerregenden Roman natürlich. Ich schätze aber, das wird nichts mehr, bisher habe ich dafür noch keine Idee und wüsste auch gar nicht, wie man einen Roman schreibt.
Sibylle: Was wünschen Sie sich für die kommenden Monate und Jahre?
S. Prins: Mehr Zeit für das, wodurch sich meine Lebenswende eigentlich ursprünglich vollzogen hat: Fürs Schreiben.
Sibylle: sonst nichts?
S. Prins: doch, aber das geht Sie nichts an!
Sibylle: vielen Dank für dieses Gespräch!
Die letzten Monate
Ihr feiner Humor, ihre messerscharfen Gedanken und ihre Fähigkeit, das Glück immer auch in den kleinen Dingen zu suchen und zu finden – wird uns und so vielen anderen fehlen.
(Psychiatrie-Verlag 15.7.19)
Anfang Juli 2017 erfährt Sibylle Prins nach entsprechenden Untersuchungen, dass sie einen großen Lungenkrebs-Tumor im linken Lungenflügel hat, der vermutlich nicht operabel ist.
Dazu einer ihrer lakonischen Kommentare:
Ich kann‘s jetzt auch nicht ändern. Blöd ist für mich, dass ich anderen Leuten auch noch diese schlechten Nachrichten mitteilen muss…...jetzt habe ich mir erstmal eine Freundin zum Erdbeeressen eingeladen ...
In den letzten Monaten ihres Lebens muss sie wegen der sie stark einschränkenden körperlichen Erkrankung vieles absagen. Ihr Humor verlässt sie auch in dieser schweren Zeit nicht. Ein kleines Beispiel: Zu den schlecht handhabbaren, langen Wahlzetteln der Europawahl im Mai 2019 macht sie folgende Bemerkung:
Wenn es öfter solche komplexen Wahlzettel gibt, sollte man für die Wähler vorab Origami-Kurse oder wenigstens Wahlzettel-Faltübungen anbieten.
Fast wie ein Wunder mutet es an, dass ihr – bereits stark geschwächt durch die Krankheit - ein letztes Buch gemeinsam mit Svenja Bunt gelingt - mit dem schönen paradoxen Titel “Ein gutes Leben und andere Probleme“. (BALANCE buch+ medien Verlag 2018)
Am 2.5.2019 findet in Bielefeld noch eine Lesung aus diesem Buch mit Sibylle Prins statt. In den Morgenstunden des 14. Juli 2019 erliegt sie im Schlaf Ihrer Krankheit.
Mehr nicht
Abgewandt
Mit dem Rücken zur Welt
betrachte ich
vertrocknete Schilfhalme
auf einer vergessenen WieseAußen ist Stille
Innen ist Stille
Mehr
brauche ich nicht
(FemBiografie vom Dezember 2019)
Verfasserin: Renate Schernus
Links
- Literatur von und über Sibylle Prins im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Interview mit der Autorin in der Zeitschrift Brigitte
Links geprüft und korrigiert am 15. Februar 2024 (AN)
Literatur & Quellen
Nachrufe
- Würde, Witz und Melancholie in der Psychiatrie, Trauer um Sibylle Prins (1959-2019), Brigitte Siebrasse, Bpe Rundbrief 3/2019 und Soziale Psychiatrie 4/2019
- Trauerzeit- Nachdenkzeit – Ein Nachruf, Renate Schernus, Sozialpsychiatrische Informationen 4/2019
- Nachruf- Sibylle Prins (1959-2019), Jan Michaelis, Lautsprecher Zeitung für Psychiatrie-Erfahrene NRW, Heft 62/2019
- Trauer um Sibylle Prins, Svenja Bunt, Psychosoziale Umschau 4/2019
- Trauer um Sibylle Prins, Das Paranus Team, http://www.paranus.de/index.php?seite=news&lfdnr=386
- Wir trauern, Psychiatrie-Verlag, https://psychiatrie-verlag.de/wir-trauern/
- Nachruf auf Sibylle Prins, Das Team der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im EvKB, https://evkb.de/aktuelles-termine/pressemitteilungen/detail/artikel/nachruf-auf-sibylle-prins/
- Traueranzeigen, Neue Westfälische Zeitung, Angelegt am 20.07.2019 –1.450 Besuche https://www.nw-trauer.de/traueranzeige/sibylle-prins
Bücher
- Sibylle Prins (2001) “Gut, dass wir mal darüber sprechen!” - Wortmeldungen einer Psychiatrie-Erfahrenen, ISBN 978-3-926200-49-5
- Sibylle Prins (2005) „Jetzt endlich lebe ich richtig“ - Geschichten, Glossen, Gedanken, ISBN 978-3-926200-61-7
- Sibylle Prins und Renate Schernus mit Fritz Bremer (2009) Wir sind weit miteinander gegangen - Eine Psychiatrie-Erfahrene und eine Psychotherapeutin im Gespräch, ISBN 978-3-940636-02-7
- Sibylle Prins (2010) Tagtraumzeit – Nachdenkzeit – Lächelzeit, ISBN 978-3-940636-07-2
- Sibylle Prins, Hg. (2010) Seitenwechsel - Psychiatrieerfahrene Professionelle erzählen, ISBN 978-3-926200-70-9
- Sibylle Prins, Hg. (2003, Reprint 2014) Vom Glück – Wege aus psychischen Krisen, ISBN 3-88414-347-6
- Svenja Bunt und Sibylle Prins (2018) Ein gutes Leben und andere Probleme - Ein Ratgeber von Psychiatrie-Erfahrenen für Psychiatrie-Erfahrene, ISBN 978-86739-139-9
Zeitschriften
Allein in den Sozialpsychiatrischen Informationen werden von Sibylle Prins zwischen 2003 und 2019 34 Beiträge veröffentlicht - Rezensionen nicht eingerechnet. Gleichzeitig schreibt sie auch noch für weitere Zeitschriften, insbesondere für: Brückenschlag, Soziale Psychiatrie, Psychosoziale Umschau und Kerbe- Forum für Soziale Psychiatrie. Auch in der Zeitschrift der Deutsch-Polnischen Gesellschaft für seelische Gesundheit, Dialog, finden sich Beiträge von ihr.
Rezensionen
Sibylle Prins war eine unermüdliche Rezensentin. Leider ist ihre Webseite – und damit ihre Rezensionen – nicht mehr online.
Vorträge
Auf Grund ihrer eigenen Erfahrungen mit psychischer Erkrankung und ihrem offenen Umgang damit wurde sie naturgemäß vor allem von den unterschiedlichen Einrichtungen und Diensten der Sozialpsychiatrie zu Vorträgen angefragt. In diesem Rahmen waren die Themen ihrer Vorträge weit gespannt. Z. B:
- Nachdenken über Gewalt – Gründe und (Aus-)Wirkungen (2003)
- Menschenbild und Haltungen – Anforderungen Psychiatrie-Erfahrener an die Hilfegewährung, 2004
- Krankheit als Lebensmittelpunkt. Wie mache ich alles falsch, 2004
- Wie erleben psychisch Kranke die Darstellung psychisch Kranker in den Medien? 2005
- Empowerment und Rehabilitation schizophren Erkrankter aus Betroffenensicht, 2006
Archiv
Sibylle Prins ist mit ihren Texten sowie mit Informationen zu ihren Buchveröffentlichungen im Archiv des Künstlerinnenforums Bielefeld-OWL in der Stadtbibliothek Bielefeld, Neumarkt 1, 33604 Bielefeld mit einem Archivkasten vertreten.
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