Biographien Sarah Gertrude Millin
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geboren am 19. März 1889 in Kimberley, Südafrika
gestorben am 6. Juli 1968 in Johannesburg
südafrikanische Schriftstellerin
135. Geburtstag am 19. März 2024
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Die weiße Schriftstellerin aus Südafrika litt zeitlebens unter extremer Schlaflosigkeit, die sie oft in einen Zustand totaler Erschöpfung brachte. Weder chemische noch homöopathische Therapien halfen, ebenso wenig eine Psychoanalyse. So sah Sarah Gertrude Millin im Schreiben die einzige Möglichkeit, sich zu helfen. Sie schrieb Romane, Erzählungen, Essays, Biographien, eine Autobiographie und ein Drehbuch und veröffentlichte ihre Kriegstagebücher.
Millin war mit einem bekannten Juristen (später Richter) verheiratet und hatte so Verbindung zu weißen Politikern Südafrikas. Sie engagierte sich gegen den wachsenden Antisemitismus (ihr Mann war jüdischer Abstammung) und setzte sich für jüdische Flüchtlinge aus Deutschland ein. Sie reiste durch Europa und Amerika, wo sie mit vielen bekannten Persönlichkeiten aus Politik und Kultur zusammentraf. Ihre Romane waren erfolgreich und wurden in mehrere Sprachen übersetzt.
Es kann hier nicht darum gehen, Millins Werk im Einzelnen kritisch zu würdigen. Was aber auffällt, ist folgendes: Millin war zu Lebzeiten eine weltbekannte Schriftstellerin. Wie kommt es also, dass sie heute (fast) vergessen ist? Innerhalb von dreißig Jahren ist es offenbar dem Literaturbetrieb gelungen, eine bekannte Schriftstellerin in Vergessenheit „geraten“ zu lassen.
Nach dem Tod ihres Mannes (der sie bei ihrer Arbeit nicht sonderlich unterstützt zu haben scheint) erfährt sie, was es heißt, wieder als „alleinstehende“ Frau zu leben: Sie fühlt sich als Überbleibsel, von den anderen als überflüssig angesehen. Ihre Autobiographie drückt ihren Schmerz darüber aus und macht deutlich, dass Sarah Gertrude Millin auch eine große Briefschreiberin war. Sie starb, fast achtzigjährig, in Johannesburg.
(Text von 1988)
Verfasserin: Beate Schräpel
Literatur & Quellen
Werke von Sarah Gertrude Millin
- Gottes Stiefkinder (1924, dt. 1933)
- Der Handlungsreisende in Peking (dt. 1985)
- The Dark River (1920)
- Bucks Without Hair (1941)
- The Burning Man (1952)
- Goodbye, Dear England (1965)
Quellen
Millin, Sarah Gertrude. 1955. The Measure of My Days. Bulawayo, Südafrika. Kingstons Ltd.
Rubin, Martin. 1977. Sarah Gertrude Millin: A South African Life. Johannesburg. Donker.
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