(Dr. Sabina Spielrein, verh. Scheftel)
geboren am 7. November* 1885 in Rostow am Don
gestorben am 12. August 1942 bei Rostow am Don
* nach dem damaligen russischen Kalender 25. Oktober
russische Psychoanalytikerin und Kinderpsychologin
80. Todestag am 12. August 2022
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Einem Mann wäre das vermutlich kaum passiert: Da gehört eine zu den bedeutendsten PsychoanalytikerInnen überhaupt, publiziert zahlreiche Fachartikel, tauscht sich mit den Koryphäen ihres Fachs aus – die ihre Anregungen auch gerne übernehmen – und wird von jenen dann bestenfalls mit einer Fußnote bedacht. Die Welt wüßte noch heute wenig bis nichts von Sabina Spielrein und ihrer Arbeit, hätte nicht 1977 der Psychoanalytiker Aldo Carotenuto bei Renovierungsarbeiten im Genfer Palais Wilson, dem ehemaligen Psychologischen Institut Jean-Jacques Rousseau, einen Koffer mit ihren Tagebüchern von 1909-12, den Briefwechseln mit Carl Gustav Jung und Sigmund Freud sowie diversen Manuskripten gefunden. 1982 tauchte ein weiterer Karton mit ihren Unterlagen im Familienarchiv des früheren Leiters eben jenes Instituts auf. Ein größeres Publikum lernte sie erst durch die Spielfilme Ich hieß Sabina Spielrein (2002) und Eine dunkle Begierde (2011) kennen. Aber noch immer sind einige ihrer Lebensabschnitte wenig bekannt, vor allem ihr Leben und ihre Arbeit in der Sowjetunion ab 1923.
Sabina wird als älteste Tochter von Eva und Nikolai Spielrein in Rostow am Don geboren. Die Stadt liegt südöstlich außerhalb des jüdischen Ansiedlungsrayons im zaristischen Rußland. Die Familie gehört zur städtischen Oberschicht und ist damit von den Siedlungsvorschriften für Jüdinnen und Juden befreit. Der Vater ist ein erfolgreicher, wohlhabender Kaufmann für Futter- und Düngemittel und kommt ursprünglich aus Warschau – geboren ist er als Naphtul Moschkowitsch Schpilrejn, hat aber seinen Namen später russifiziert. Die Mutter Eva Lublinskaja stammt aus einer gelehrten chassidischen Familie in Jekaterinoslaw und hat – gemessen daran – einen etwas ungewöhnlichen Lebenslauf: Sie besuchte das christliche Gymnasium und ist eine der ersten russischen Frauen, die an der Universität studierten, und dann auch noch das „christliche“ Fach Zahnmedizin. Die Ehe mit Nikolai ist arrangiert. Nach Sabina werden noch Jan (Jascha), Isaak, Emil und Emilia geboren. Emilia stirbt, als sie sechs und Sabina 16 Jahre alt ist. Lange Zeit kann Sabina den Tod ihrer kleinen Schwester nicht verwinden.
Die Spielreins führen einen standesgemäßen Haushalt einschließlich Personal und legen viel Wert auf Bildung. Das Regiment ist streng: Die Kinder müssen neben Jiddisch und Russisch mehrere Fremdsprachen lernen – Deutsch, Französisch und Englisch – und dürfen an den einzelnen Tagen nur eine bestimmte Sprache sprechen. Auch schreckt der cholerische Vater nicht davor zurück, seine Kinder für jedes kleine Vergehen auf das nackte Hinterteil zu schlagen.
Sabina ist ein aufgewecktes Kind. Sie besucht wie ihre Mutter ein christliches Gymnasium, daneben nimmt sie privaten Musikunterricht in Klavier, Geige und Gesang. Sabina steht unter permanentem Druck und kränkelt viel. Ihre Noten sind trotzdem stets die besten; ihren Abschluß macht sie 1904 mit Auszeichnung. Sie möchte Medizin studieren, aber in der vorrevolutionären Stimmung Rußlands ist das schwierig. Zudem gerät sie zunehmend in eine schwere seelische Krise. Sie fällt durch „unangemessenes“ Verhalten auf, bricht grundlos in lautes Gelächter aus, streckt bei Aufregung die Zunge heraus und leidet unter Zwangsvorstellungen, in denen alle möglichen Quälereien vorkommen. Im Sommer 1904 reist Eva Spielrein mit ihr in die Schweiz, wo die Eltern am ehesten Hilfe für ihre Tochter erhoffen. Auf Umwegen über den Kurort Interlaken landen sie in Zürich. Als Sabina dort im Hotel randaliert, wird sie mit der Diagnose Hysterie, womöglich auch Paranoia und Suizidgefährdung, in die kantonale Irrenheilanstalt Burghölzli gebracht.
Direktor Eugen Bleuler führt das Burghölzli in fortschrittlicher Weise: Er lehnt Gewaltanwendung bei psychisch Kranken ab, experimentiert mit Traumdeutung und interessiert sich für das neue Fachgebiet Psychoanalyse nach der Methode Sigmund Freuds. Die Behandlung der jugendlichen russischen Patientin übergibt er seinem jungen Assistenzarzt Carl Gustav Jung. – Besserung stellt sich rasch ein. Dazu tragen nicht nur die therapeutischen Gespräche mit Jung bei, die sich in einigen Aspekten vom Freudschen Vorbild unterscheiden, sondern auch die Trennung von den Eltern. Im Burghölzli wird Sabina ernstgenommen, zum Lesen animiert und für das wissenschaftliche Arbeiten interessiert. Schließlich darf sie sogar an PatientInnenuntersuchungen teilnehmen, sich mit Diagnosen befassen, Jung bei seiner Habilitation helfen. Auch dieser hat was davon: Er will sich in Psychoanalyse profilieren; da kommt ihm dieser „Fall“ einer intelligenten, reflektierenden, deutschsprechenden Patientin gerade recht. Jedenfalls kann Direktor Bleuler bereits nach einigen Monaten den Eltern in Rostow mitteilen, daß Sabina soweit genesen ist, daß sie im Frühjahr 1905 ihr Medizinstudium in Zürich aufnehmen wird.
Finanziell muß sich Sabina Spielrein – im Gegensatz zu den meisten anderen russischen Studentinnen in Zürich – keine Sorgen machen; auch mit dem Lernpensum hat sie keine Schwierigkeiten. Im Wintersemester 1910/11 schließt sie ihr Studium mit einer psychoanalytisch orientierten Dissertation ab, die sogar – als erste Dissertation überhaupt – 1911 im Jahrbuch für psychoanalytische und psychopathologische Forschungen veröffentlicht wird. Sie ist eine der ersten, die den Begriff „Schizophrenie“ verwenden.
Aber die Beziehung zu Carl Gustav Jung hat sich währenddessen verändert – sie wechselt zwischen therapeutischer Beziehung und Freundschaft bis zur Liebesbeziehung. Sabina ist von ihm geradezu besessen. Die Perspektive Jungs gegenüber Sabina ist am ehesten mit der Verbindung von Nützlichem mit Angenehmem umschrieben. Er ist zwar verheiratet, aber Affären, auch mit Patientinnen, nicht abgeneigt. Gleichzeitig benutzt er Sabina immer wieder als Fallbeispiel für seine Publikationen und übernimmt ihre Ideen. So hebt er in seinem Buch Über die Psychologie der Dementia praecox die „genialen Konzeptionen Freuds“ hervor, nicht aber den Anteil Sabina Spielreins an seinen Erkenntnissen, obgleich sie in ihrer Dissertation einigen seiner Gedanken zuvorgekommen war. Herablassend nennt er sie in seinen Briefen oft „die Kleine“. Gleichzeitig befürchtet er, Sabina könnte ihre Beziehung öffentlich machen und damit seiner Karriere schaden. Schließlich beendet er die Beziehung.
Sabina Spielrein entwickelt eine Theorie, nach der der Sexualtrieb aus zwei gegensätzlichen Komponenten besteht: dem Selbsterhaltungstrieb und dem Arterhaltungstrieb, wobei der Selbsterhaltungstrieb das bestehende Individuum schützen will und der Arterhaltungstrieb gewissermaßen die „Auferstehung“ in einem neuen Individuum anstrebt. Das „Selbst“ müsse erst zerstört werden, um neues Leben zu schaffen. Somit beinhalte der Selbsterhaltungstrieb sowohl einen Lebens- als auch Todesinstinkt als gleichwertige Bestandteile. Unter dem Titel Die Destruktion als Ursache des Werdens wird die Arbeit ebenfalls im Jahrbuch veröffentlicht. Daß Sabina Spielrein ein Kind ihrer Zeit ist, zeigt sich nicht nur in dieser heterosexistischen Interpretation von Sexualtrieb, sondern auch in der eigenen Abwertung. Sie übernimmt den Zeitgeist, der von der Ungleichheit der Menschen ausgeht und u.a. Jüdinnen und Juden als minderwertig betrachtet.
Im Oktober 1911 geht sie nach Wien, wo sie aufgrund ihrer hervorragenden Dissertation in die Wiener Psychoanalytische Vereinigung (WPV) aufgenommen wird. Sie ist hier die einzige Frau, nachdem am Tag ihres Eintritts die eine weitere Frau wegen inhaltlicher Differenzen ausgetreten ist. Sabina Spielrein nimmt rege an den Diskussionen der WPV teil, hält eigene Vorträge, z.B. Zur Grundlage der Mutterliebe, in dem sie feststellt, daß es angeborene Mutterliebe nicht gibt, und veröffentlicht ihren ersten kinderanalytischen Beitrag. Sigmund Freud schätzt ihre Arbeit sehr und schickt ihr sogar PatientInnen. Für den Lebensunterhalt reicht das Einkommen jedoch nicht, und 1912 kehrt Sabina Spielrein vorübergehend nach Rostow zurück, wo sie ganz überraschend den Arzt Pawel Scheftel heiratet.
Das Paar zieht nach Berlin; dort wird 1913 ihre Tochter Irma Renata geboren. Sabina veröffentlicht zwischen 1912 und 1914 elf Beiträge in psychoanalytischen Zeitschriften – aber weder sie noch Pawel können die Existenz der Familie sichern; sie leben von ihrer Mitgift. Kurz nach Beginn des Ersten Weltkriegs verlassen sie Deutschland: Sabina geht mit ihrer Tochter wieder in die Schweiz, Pawel zurück nach Rußland. In Lausanne arbeitet Sabina sechs Jahre als Ärztin in einem Blindenasyl, aber es ist ein Leben in Armut.
Nach dem Krieg erlebt die Psychoanalyse einen Aufschwung; 1920 findet der VI. Internationale Psychoanalytische Kongreß in Den Haag statt. Sabina Spielrein spricht dort über Entstehung und Entwicklung der Lautsprache, einer Theorie zur Sprachbildung, sowie zur Bedeutung der mütterlichen Brust für die Entwicklung des Kindes. Anschließend übersiedelt sie nach Genf, wo sie am renommierten Institut Jean-Jacques Rousseau nach langer Zeit endlich wieder wissenschaftlich arbeiten kann. Sie spezialisiert sich auf die Kinderanalyse. Es ist eine sehr produktive Phase: Sabina Spielrein hält Vorträge und Vorlesungen, publiziert in Fachzeitschriften und führt Analysen durch – unter anderem mit dem in späteren Jahren berühmten Entwicklungspsychologen Jean Piaget. Aber sie bleibt eine Außenseiterin am Institut; auch werden ihre finanziellen Probleme nicht geringer.
Neun Jahre nach der Trennung von Pawel erhält sie von ihm einen Brief. Er will wissen, ob sie wieder zusammenkommen oder ob die Trennung endgültig ist. Er malt ihr die Berufsaussichten in der neugegründeten Sowjetunion in rosigen Farben aus: Alles sei im Umbruch, das Interesse an der Psychoanalyse groß und die Anzahl an Fachleuten gering. In Moskau könne ihr Arbeit und Wohnung beschafft werden. Bevor sie hinfährt, packt sie noch Tagebücher, Briefe und Aufzeichnungen zusammen und deponiert sie im Genfer Institut. Sie wird nie mehr hierher zurückkommen.
Ab September 1923 arbeitet Sabina Spielrein in Moskau in der Russischen Psychologischen Vereinigung, als Leiterin der Kinderpsychologie an der Ersten Moskauer Universität und am Staatlichen Psychoanalytischen Institut. Zu diesem Institut gehört auch ein Kinderheim-Laboratorium, in dem Klein- und Vorschulkinder analysiert werden. Spielrein ist zu diesem Zeitpunkt die am besten ausgebildete Psychoanalytikerin des Landes. Sie macht Lehranalysen, hält Vorlesungen und Fortbildungskurse für ÄrztInnen, PädagogInnen, PsychologInnen und Studierende sowie Vorträge zur Kinderpsychologie, z.B. zum Denken des Kindes. Konflikte und Intrigen führen jedoch dazu, daß sie bereits nach gut einem Jahr Moskau wieder verläßt und zu Pawel in ihre Heimatstadt Rostow zurückkehrt. 1926 kommt dort ihre zweite gemeinsame Tochter Eva zur Welt.
Die Blüte der Psychoanalyse in der Sowjetunion ist der Protektion Leo Trotzkis zu verdanken. Nach seinem Zerwürfnis mit Stalin und seiner Ausbürgerung wird die Psychoanalyse 1933 verboten. Sabina Spielrein kann in ihrem Spezialgebiet nicht mehr weiterarbeiten. Dann stirbt auch noch Pawel ganz plötzlich auf der Straße an Herzversagen. Mit einer halben Stelle als Schulärztin kann Sabina sich und Eva gerade so durchbringen. Renata studiert mittlerweile Cello am Konservatorium in Moskau. Als im Juni 1941 die deutsche Wehrmacht die Sowjetunion angreift, kehrt Renata sofort nach Rostow zurück und beginnt dort als Kindergärtnerin zu arbeiten. Mit Musik verdienen sie und Eva gelegentlich hinzu.
Im November 1941 wird Rostow von der Wehrmacht eingenommen. Die SS, die als Nachhut der Wehrmacht die Ermordung der jüdischen Bevölkerung verfolgt, hat jedoch nicht genug Zeit, auch hier ihr barbarisches Geschäft zu betreiben. Schon bald erfolgt der Gegenangriff der Roten Armee, so daß Sabina Spielrein und ihre Töchter die erste Besatzung überleben. Im Juli 1942 greifen die Deutschen Rostow mit großflächigen Bombardements erneut an und haben die Stadt einige Tage später unter Kontrolle. Nicht einmal zwei Wochen später fordern sie die jüdische Bevölkerung der Stadt auf, sich an festgelegten Sammelplätzen einzufinden. Darunter sind auch Sabina Spielrein und ihre Töchter. Sie werden von dort in die 5 km außerhalb der Stadt gelegene Schlangenschlucht geführt und erschossen.
Am 20. Oktober 2002 läßt die Stadtverwaltung von Rostow am ehemaligen Wohnhaus der Spielreins eine Gedenktafel für die „Psychoanalytikerin Sabina Spielrein“ anbringen; ein halbes Jahr später wird für sie in der Schlangenschlucht eine Eiche gepflanzt.
Verfasserin: Christine Schmidt
Zitate
Teufel! Ich möchte schon wissen, ob aus mir was werden kann. Aber dumm ist auch, dass ich kein Mann bin: Ihnen gelingt alles leichter. Unverschämt ist noch, dass für sie das ganze Leben eingerichtet ist. Aber ich will keine Sklavin sein!
Irgendwie habe ich Angst, den Menschen näher zu kommen. Habe Angst um meine Freiheit. Das einzige, was ich jetzt habe, ist meine Freiheit, und ich schütze diese letzte Kostbarkeit mit allen Kräften. Ich ertrage nicht einmal den winzigsten Anschlag auf meine Persönlichkeit, nicht einmal in Form einer einfachen Belehrung.
Es war etwa in der 6ten Klasse nach dem Tode meines Schwesterchens, da meine Krankheit begann. Ich floh in die Einsamkeit.
Ich könnte nicht mich so ganz dem friedlichen Leben im Familienkreise hingeben. Ich muss Menschen mit heissen Strebungen um mich haben, ich muss das Leben vieler Einzelner erleben, ich muss von tiefen und grossen Gefühlen beseelt werden, ich muss Musik, muss Kunst um mich haben. Wahrhaftig, ich könnte nie befriedigt werden.
Leben heißt schöpferisch sein, und wer es nicht mehr ist, ist schon tot.
In der Wissenschaft wird die wirkliche Erkenntnissucht durch die Sucht bewundert zu werden, durch die Machtsucht ersetzt.
Ich trotze ungeachtet der heftigsten Angst, die mir Schlaf und Esslust raubt und mich ganz verstört von einer Stille zur anderen rennen lässt. Ich trotze, weil ich was Edles und Grosses zu schaffen habe und nicht für die Alltäglichkeit geschaffen bin. Es gilt der Kampf auf Leben oder Tod.
Seine [= C.G. Jungs] Frau wird gesetzlich geschützt, von allen geachtet und ich, die ihm Alles weggeben wollte ohne die geringste Rücksicht auf mich, ich heiße in der Sprache der Gesellschaft unmoralisch, Geliebte, viell. „Maitraisse“. Mit seiner Frau kann er ueberall erscheinen und ich habe mich in dunklen Winkeln zu verbergen.
Der Selbsterhaltungstrieb ist ein „statischer“ Trieb, insofern er das bereits bestehende Individuum gegen fremde Einflüsse zu schützen hat, der Arterhaltungstrieb ist ein „dynamischer“ Trieb, der die Veränderung, die Auferstehung des Individuums in neuer Form anstrebt.
Verdrängt kann ein Drang werden, eine „Tendenz“ (dynamisch gedacht), ein „Bedürfniss“, ein „Wunsch“. […] Ein Gefühl kann nicht „verdrängt“ werden – es kann aber sicher unterdrückt (d.h. am Entstehen verhindert) werden.
Ein relativ vollständiger Mangel der Verdrängung wäre nur bei einem absolut perversen Typus möglich, der die scheusslichsten Dinge mit seinen Eltern etc. ohne den geringsten Widerstand ausführen könnte.
Freuds Schüler sind wie seine Kinder, die er nach seinem Willen gestaltet.
Entschieden haben wir in unserem Unterbewusstsein Mahnungen, Winke und Richtungsandeutungen für unser zukünftiges Leben […]. Nur glaube ich ist es nie genug zu betonen, dass dies nicht im „Unbewussten“ im Sinne Freuds, sondern im „Unterbewusstsein“ stattfindet.
Was ist für den Patienten wichtiger […], seine höheren oder niederen Tendenzen zu kennen?
Auf jedem Schritt u Tritt begegnen Sie Leuten, die viel höhere Bedürfnisse haben, durch den Mangel an Geld aber gezwungen sind ihr Leben lang zu vegetieren u oftwas noch schlimmeres, während den anderen der Ueberschuss nur zur weiteren Eitelkeitsentwicklung dient.
Es ist nicht nur das jüdische Volk, das seinen Propheten gemordet hat, sondern gerade das Loos der Propheten ist es dass sie nie im eigenen Vaterlande zur Zeit des Lebens anerkannt werden. Nun ist es eine recht interessante Sache mit dem Messianismus resp. Christentum. Wenn man diese Religion in der Form fasst, wie sie uns in den Schulen vorgetragen wird, so ist es natürlich ein Blödsinn und ein noch recht schädlicher dazu.
Im Affekte habe ich keine Angst vor dem Tode! Aber lassen wir diese traurigen Phantasieen. Noch einige Jahre gehören mir, noch will ich nicht verzweifeln.
Links
- https://jwa.org/encyclopedia/article/Spielrein-Sabina
- http://www.zeit.de/campus/2012/02/ehemalige-sabina-spielrein/komplettansicht
- http://www.psychoanalytikerinnen.de/russland_biografien.html#Spielrein
- http://www.br.de/radio/bayern2/wissen/kalenderblatt/spielrein100.html
- http://psychology.about.com/od/profilesmz/a/sabina-spielrein.htm?p=1
- http://www.telegraph.co.uk/culture/culturenews/8718211/Jung-Love-Sabina-Spielrein-a-forgotten-pioneer-of-psychoanalysis.html
- http://literaturkritik.de/public/inhalt.php?ausgabe=201201#toc_nr1406
Links geprüft und korrigiert am 28. Juli 2022 (AN)
Literatur & Quellen
Alnæs, Karsten: Sabina. Sabina Spielrein – Der Roman ihres Lebens. Hamburg 1996 (Kabel)
Appignanesi, Lisa & Forrester, John: Sabina Spielrein. In: Die Frauen Sigmund Freuds. München 2000, S. 278-307 (Econ)
Carotenuto, Aldo: Tagebuch einer heimlichen Symmetrie. Sabina Spielrein zwischen Jung und Freud. Freiburg/Br. 1986 (Kore)
Etkind, Alexander: Sabina Spielrein: Reines Spiel mit einem russischen Fräulein. In: Eros des Unmöglichen. Die Geschichte der Psychoanalyse in Russland. Leipzig 1996, S. 165-217 (Gustav Kiepenheuer Verlag)
Felka, Rike: Sabina Spielrein (1885 – 1941): Parallelismus und Abstinenz. In: Hahn, Barbara (Hg.): Frauen in den Kulturwissenschaften. München 1994, S. 166-188 (Verlag C.H. Beck)
Hensch, Traute (Hg.): Sabina Spielrein: Tagebuch und Briefe – Die Frau zwischen Jung und Freud. Gießen 2003 (Psychosozial Verlag)
Höfer, Renate: Sabina Spielrein (1885-1941). In: Duda, Sibylle & Pusch, Luise F. (Hg.): WahnsinnsFrauen, Bd. 2. Frankfurt a.M. 1996, S. 156-186 (Suhrkamp)
Höfer, Renate: Die Psychoanalytikerin Sabina Spielrein, 1. Teil. Rüsselsheim 2000 (Christel Göttert Verlag)
Karger, André & Weismüller, Christoph: Ich hieß Sabina Spielrein. Von einer, die auszog, Heilung zu suchen. Göttingen 2006 (Vandenhoeck & Ruprecht)
Kerr, John: Eine höchst gefährliche Methode. Freud, Jung und Sabina Spielrein. München 1994 (Kindler)
Martynkewicz, Wolfgang: Sabina Spielrein und Carl Gustav Jung – Eine Fallgeschichte. Berlin 1999 (Rowohlt)
Richebächer, Sabine: Sabina Spielrein. „Eine fast grausame Liebe zur Wissenschaft“. Biographie. Zürich 2005 (Dörlemann Verlag)
Spielrein, Sabina: Nimm meine Seele. Tagebücher und Schriften (Hrsg. Hensch, Traute). Berlin 2006 (Edition Freitag)
Volkmann-Raue, Elisabeth: Sabina Spielrein: Die Destruktion als Ursache des Werdens. In: Volkmann-Raue, Elisabeth & Lück, Helmut E. (Hg.): Bedeutende Psychologinnen. Biographien und Schriften. Weinheim / Basel 2002, S. 60-80 (Beltz)
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