(Margaret R. Godden; Margaret Rumer Haynes Dixon [Wirkl. Name]; Margaret Rumer Foster [Früherer Name]; Rumer Godden Foster; Rumer Godden Haynes-Dixon; Rumer Godden Haynes Dixon; Margaret Rumer Godden Foster ; Margaret Rumer [Früherer Name]; Margaret Rumer Godden ; Margaret Dixon ; Margaret Rumer Dixon ; Margret Rumer Godden)
geboren am 10. Dezember 1907 in Eastbourne, Sussex, England
gestorben am 8. November 1998 in Dumfries, Schottland
englische Schriftstellerin
115. Geburtstag am 10. Dezember 2022
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen • Bildquellen
Biografie
Rumer Godden war eine der produktivsten und meistgelesenen englischsprachigen AutorInnen im 20. Jahrhundert. Ihre erste Autobiografie verfasste sie mit acht, ihre ersten Gedichte veröffentlichte sie mit 22 und ihren letzten Roman mit 90 Jahren. Insgesamt schrieb sie in 60 Jahren rund 60 Bücher, die Hälfte für Kinder, die Hälfte für Erwachsene.
Ihr Werk erfuhr erst spät ernsthafte Würdigung seitens der Kritik, hauptsächlich wegen ihrer authentischen Schilderung der letzten Jahre der britischen Kolonialherrschaft in Indien. Da dies Thema wiederum das deutsche Publikum nicht vordringlich interessiert, sind Goddens Bücher, von denen in den 50er und 60er Jahren immerhin 20 Titel übersetzt wurden, auf Deutsch heute nur noch antiquarisch greifbar. Ende der 80er Jahre, als ihre zweibändige Autobiographie erschien, war Godden hier so in Vergessenheit geraten, dass diese gar nicht mehr übersetzt wurde.
Margaret Rumer Godden wurde 1907 in Eastbourne als zweite von vier Töchtern geboren. Ihr Vater arbeitete für eine Reederei in Kalkutta, und die Familie kehrte nach Assam zurück, als Peggie wenige Monate alt war. Autobiographisch gefärbte Werke Werke wie The River (1951 verfilmt von Jean Renoir) erzählen von einer idyllischen Kindheit in den Kreisen der angloindischen Oberschicht.
Die zwanziger Jahre verbrachte Godden überwiegend in England. Sie ließ sich zur Tanzlehrerin ausbilden und gründete 1929 eine Tanzschule in Kalkutta. Weil sie sowohl englische als auch indische SchülerInnen aufnahm, wurde sie von vielen angefeindet. Godden verliebte sich in einen Börsenmakler, wurde schwanger und heiratete ihn. Das Kind wurde tot geboren; Godden bekam noch zwei Töchter, die sie nach kurzer Ehe allein aufzog.
1939 erschien Black Narcissus, das Buch, das sie berühmt machte (dt. Uralt der Wind vom Himalaja (1961), 1986 wieder veröffentlicht unter dem Titel Schwarzer Narziss ). Es handelt von fünf katholischen Nonnen, die in einem verlassenen Gebäude am Fuß des Himalayas leben und an der selbstgesetzten Aufgabe scheitern - so wie auch das britische Empire schließlich scheiterte. Das Buch, das ebenfalls erfolgreich verfilmt wurde, bringt viele Themen ins Spiel, die Godden wichtig waren: die klösterliche Lebenswelt von Frauen, der Konflikt zwischen Ost und West (genauer: Indien und England), Katholizismus und Hinduismus/Buddhismus.
Eine ihrer Lebensmaximen war ein indisches Sprichwort:
„JedeR ist ein Haus mit vier Räumen – ein körperlicher, ein geistiger, ein emotionaler und ein spiritueller Raum. Die meisten von uns leben die ganze Zeit in einem Raum, aber wenn wir nicht jeden Tag in jeden Raum gehen, und sei es nur, um ihn zu lüften, bleiben wir unvollständige Menschen.”
Dieser Spruch lieferte ihr auch den Titel für den abschließenden Teil ihrer Autobiographie A house with four rooms (1989). Der erste Teil erschien 1987 unter dem Titel A time to dance, no time to weep.
Die beiden Filme The River und Black Narcissus sind, restauriert von der anspruchsvollen Criterion Collection, als DVDs greifbar (Achtung: Diese DVDs laufen nur in den USA und Kanada bzw. auf sogenannten Multi-Region-DVD-Playern!).
Alternative: DVDs The River und Die Schwarze Narzisse für DVD-Region 2 (u. a. Deutschland)
(Text von 2006)
Verfasserin: Luise F. Pusch
Zitate
Um den Frühling zu sehen, um ihn wirklich zu fühlen, musst du erst den Winter durchlebt haben. (Rumer Godden, gefunden hier)
For a dyed-in-the-wool author, nothing is as dead as a book once it is written. She is rather like a cat whose kittens have grown up. (Rumer Godden, gefunden hier)
Links
Rumer Godden. Official web site of the Rumer Godden Literary Trust.
Online verfügbar unter http://www.rumergodden.com/, zuletzt geprüft am 03.12.2017.
Rumer Godden - Obituary from Daily Telegraph (UK).
Online verfügbar unter http://www.powell-pressburger.org/Obits/Godden/Telegraph.html, zuletzt geprüft am 03.12.2017.
Rumer Godden auf der Literaturlandkarte.
Online verfügbar unter http://www.literaturlandkarte.de/rumer+godden.html, zuletzt geprüft am 03.12.2017.
Rumer Godden Quotes.
Online verfügbar unter http://www.brainyquote.com/quotes/authors/r/rumer_godden.html, zuletzt geprüft am 03.12.2017.
Harrington, Louise: Rumer Godden. Literary Encyclopedia.
Online verfügbar unter http://www.litencyc.com/php/speople.php?rec=true&UID=1774, zuletzt geprüft am 03.12.2017.
Internet Movie Database: Rumer Godden.
Online verfügbar unter http://us.imdb.com/name/nm0323869/, zuletzt geprüft am 03.12.2017.
Katalog der Deutschen Nationalbibliothek: Godden, Rumer.
Online verfügbar unter http://dispatch.opac.d-nb.de/DB=4.1/REL?PPN=118639277, zuletzt geprüft am 03.12.2017.
Weatherstone, Lunaea: Rumer Godden. Liebevoll gemachte Seite zu den „vier Räumen”. ” target=“_blank”>, zuletzt geprüft am 06.12.2007.
Wikipedia: Rumer Godden.
Online verfügbar unter http://de.wikipedia.org/wiki/Rumer_Godden, zuletzt geprüft am 03.12.2017.
Literatur & Quellen
Werke (deutschsprachige Ausgaben)
Godden, Rumer (1947): Der Fluss. (=The River). Aus dem Englischen von Hildegard Breuer. Köln. Schaffrath.
Godden, Rumer (1949): Das Puppenhaus. Ein Kindermärchen. (=The doll's House). Aus dem Englischen von A. Weber. Berlin, Stuttgart. Ohler.
Godden, Rumer (1949): Emily unter Indiens Sonne. Roman. Aus dem Englischen von E. Braun. Köln. Schaffrath.
Godden, Rumer (1952): Uralt der Wind vom Himalaja. Roman. (=Black Narcissus). Aus dem Englischen von Hilde Spiel. Hamburg. Krüger.
Godden, Rumer (1954): Eisvogel fängt Feuer. Roman. (=Kingfishers catch fire). Aus dem Englischen von von Elisabeth Pohr. Wien. Zsolnay.
Godden, Rumer (1955): Der Strom. Roman. (=The River). Aus dem Englischen von Elisabeth Pohr. Wien. Zsolnay.
Godden, Rumer (1956): Die blauen Blumen der Catstreet. Roman. (=An Episode of sparrows). Aus dem Englischen von Utta Roy-Seifert. Hamburg, Wien. Zsolnay.
Godden, Rumer (1958): Die Feen-Puppe. (=The fairy doll). Aus dem Englischen von Edith Kranz-Russell. Stuttgart. Boje.
Godden, Rumer (1959): Gefährliche Freundschaft. Roman. (=The Greengage Summer). Aus dem Englischen von Elisabeth Pohr. Hamburg, Wien. Zsolnay.
Godden, Rumer (1961): Immer und einen Tag. Roman. (=China Court). Aus dem Englischen von Luise Wasserthal-Zuccari. Hamburg, Wien. Zsolnay.
Godden, Rumer (1963): Die Weihnachtspuppe. Erzählung. (=The Story of Holly and Ivy). Aus dem Englischen von Ursula von Wiese. Zürich. Verl. der Arche (Die kleinen Bücher der Arche, 386).
Godden, Rumer (1964): Der Kampf in der Villa Fiorita. Roman. (=The Battle of the Villa Fiorita). Aus dem Englischen von Irmgard Schuldlos. Wien, Hamburg. Zsolnay.
Godden, Rumer (1967): Das verbotene Haus. (=Little Plum). Aus dem Englischen von Marlis Pörtner. Zürich. Benziger.
Godden, Rumer (1968): Die Zeit der Schmetterlinge. Roman. (=Two under the Indian sun). Aus dem Englischen von Hanna Lux-Teichmann. Wien, Hamburg. Zsolnay.
Godden, Rumer (1969): Die Küchen-Madonna. (=The kitchen madonna). Aus dem Englischen von Anna Gräfe. Wien, Hamburg. Zsolnay.
Godden, Rumer (1970): In diesem Haus des Friedens. Roman. (=In this house of brede). Aus dem Englischen von E. Wasserthal-Zuccari. Wien. Zsolnay.
Godden, Rumer (1970): Kleine Jungen brauchen kleine Esel. (=Operation Sippacik). Aus dem Englischen von Erich Noether. Wien. Zsolnay.
Godden, Rumer (1973): Das fremde Kind. Roman. (=The Diddakoi). Aus dem Englischen von Ilse Winger. Wien, Hamburg. Zsolnay.
Godden, Rumer (1974): The story of Holly and Ivy – Die Puppe und das Mädchen. Zweisprachige Ausgabe (englisch/deutsch). Deutsche Fassung von Ursula von Wiese. München. Deutscher Taschenbuch-Verlag (dtv-zweisprachig; dtv, 9093).
Godden, Rumer (1976): Pfauenfrühling. Roman. (=The peacock spring). Aus dem Englischen von Luise Wasserthal-Zuccari. Wien, Hamburg. Zsolnay.
Godden, Rumer (1978): Die Nacht der Gespenster. (=Mister Macfadden's hallowe'en). Aus dem Englischen von Inge M. Artl. Zürich. Benziger.
Godden, Rumer (1983): Das dunkle Pferd. Roman. (=The dark horse). Aus dem Englischen von Stefanie Schaffer. Wien. Zsolnay.
Godden, Rumer (1986): Schwarzer Narziss. Roman. (=Black narcissus). Aus dem Englischen von Hilde Spiel. Wien, Hamburg. Zsolnay (Ex libris).
Godden, Rumer (1998): Lichter für Kali. Aus dem Englischen von Monika Sange. Wien. Gabriel.
Godden, Rumer (2007): Holly und Ivy. Eine Weihnachtsgeschichte. (=The story of Holly and Ivy). Aus dem Englischen von Ursula von Wiese. Gekürzte Fassung. Stuttgart. Verl. Urachhaus.
Quellen
Chisholm, Anne (1998): Rumer Godden. A storyteller's life. London. Macmillan.
Godden, Rumer (1986): Schwarzer Narziss. Roman. Wien, Hamburg. Zsolnay (Ex libris).
Harrington, Louise: Rumer Godden. Literary Encyclopedia.
Rumer Godden. Official web site of the Rumer Godden Literary Trust.
Bildquellen
- Loyola Classics (Webseite nicht mehr online, Stand: 03.12.2017)
- Kjoek
- The Powell & Pressburger Pages
- Full Moon Dreams (Seite verändert, Artikel zu Rumer Godden offenbar nicht mehr online)
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