geboren am 26. August 1898 in New York
gestorben am 23. Dezember 1979 in Venedig
US-amerikanische Kunstsammlerin und Mäzenin
45. Todestag am 23. Dezember 2024
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
1943 zeigte Peggy Guggenheim in ihrer New Yorker Galerie die Ausstellung „31 Women“ – eine atemberaubende Vorführung internationaler Kunst von Frauen: Unter den Ausstellerinnen waren Frida Kahlo, Meret Oppenheim, Leonora Carrington, Djuna Barnes, Louise Nevelson und Kay Sage.
1945 folgte eine weitere Ausstellung nur mit Werken von Frauen.
Peggy (Marguerite) Guggenheim, die Tochter von Florette Seligmann-Guggenheim und Benjamin Guggenheim, war von beiden Eltern her Multimillionärin. Als Kind war Peggy unglücklich und einsam. Der Vater, der 1912 beim Untergang der „Titanic“ ums Leben kam, vermittelte ihr die Liebe zur Malerei.
Mit 21 Jahren erhielt Peggy die freie Verfügung über ihr Vermögen und besuchte Europa. Ein Besuch, der 21 Jahre dauern sollte. In Paris führte sie zunächst ein Bohème-Leben, heiratete, gebar zwei Kinder und wurde früh Witwe. Später, in England, begann sie sich mit moderner Kunst zu beschäftigen. Samuel Beckett, mit dem sie damals ein Verhältnis hatte, ermutigte sie, eine Galerie zu eröffnen (1938). Es folgten viele Ausstellungen von Kunstwerken der Avantgarde.
Bei jeder Ausstellung erwarb sie ein Exponat für sich und legte damit den Grundstein für ihre eigene, heute weltberühmte Sammlung. 1941 heiratete Guggenheim Max Ernst, von dem sie sich nach fünf Jahren wieder trennte. 1942 eröffnete sie in New York das Galerie-Museum Art of this Century. Sie entdeckte Jackson Pollock, dessen Bilder bald horrende Summen erzielten.
1946 ging sie wieder nach Europa und ließ sich in Venedig nieder. Ihre Liebe zur Moderne ließ sie auch dort aktiv werden. Sie erwarb den Palazzo Vernier dei Leoni am Canale Grande und stellte dort ihre in Europa einmalige Sammlung moderner Kunst aus, die sie über 20 Jahre lang vervollständigte.
Später kehrte sie nach New York zurück und war enttäuscht, dass sich das Kunstleben dort in ein riesiges Geschäft verwandelt hatte: Bilder, die sie kaufen wollte, wurden selbst für sie unerschwinglich.
Die große Kunstmäzenin war eine schillernde Persönlichkeit, skandalumwittert und ein bisschen verrückt. Ihre Memoiren (Out of this Century, 1946, und Confessions of an Art Addict, 1960) sind wirklich köstlich zu lesen.
(Text von 1988)
Verfasserin: Luise F. Pusch und Ursula Reis
Literatur & Quellen
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Hayden, Leah (2020): Miss Guggenheim. Sie lebte die Liebe und veränderte die Welt der Kunst : Roman. 1. Auflage. Berlin. Aufbau Taschenbuch. (Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe, 15) ISBN 9783746635996.
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Hayden, Leah (2020): Miss Guggenheim (ungekürzt). Sie lebte die Liebe und veränderte die Welt der Kunst. Hörbuch-Download. ungekürzte Ausgabe. Freiburg im Breisgau. AUDIOBUCH. ISBN 9783958626867.
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Villard, Sophie (2020): Peggy Guggenheim und der Traum vom Glück. Roman. 1. Auflage, Originalausgabe. München. Penguin Verlag. (Penguin, 10488) ISBN 9783328104889.
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Quellen
Guggenheim, Peggy (1960): Von Kunst besessen. Autobiographie. (=Confessions of an Art Addict) Übersetzung: Lilly von Sauter. München. Kindler. 1962.
Guggenheim, Peggy (2011): Ich habe alles gelebt. Autobiographie. (=Out of this century)7. Auflage. Bergisch Gladbach. Lübbe. (Bastei Lübbe, 12842) ISBN 9783404128426.
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Pierpont, Claudia Roth (2002): The Collector: The Conquests and Canvases of Peggy Guggenheim. In: The New Yorker, 2002.05.13. P. 86-94.
Tacou-Rumney, Laurence (1996): Peggy Guggenheim. Das Leben eine Vernissage. Übersetzung: Bettina Blumenberg. Dt. Bearb.: Wolfgang Glaser. München. Heyne. (Collection Rolf Heyne) ISBN 9783453115255.
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