(Virginia Patterson Hensley [eigentlicher Name])
geboren am 8. September 1932 in Winchester, Virginia
gestorben am 5. März 1963 bei Camden, Tennessee
US-amerikanische Country-Sängerin
60. Todestag am 5. März 2023
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Patsy Cline, die eigentlich Virginia Patterson Hensley hieß und 1963 mit 30 Jahren bei einem Flugzeugabsturz starb, gilt nicht nur ihren vielen Fans als die größte Country-Sängerin aller Zeiten. Zwar erlahmte das Interesse an ihr nach ihrem Tod eine Weile, aber heute erreichen ihre Aufnahmen wieder einsame Verkaufsrekorde. Ihr Album Greatest Hits wurde achtmillionenmal verkauft und bekam viermal Platin, und der meistgespielte Titel in Jukeboxen ist ihr Song Crazy.
Patsys Mutter war 16, als sie einen Monat nach der Hochzeit Patsy gebar. Mutter und Tochter waren eher wie Schwestern, vereint im Kampf gegen den schwierigen Vater, der die Familie im Stich ließ, als Patsy 15 war. Zuvor musste die Familie 20mal umziehen, auch wurde Patsy vom Vater misshandelt. Aber es heißt, sie habe ihr musikalisches Talent von ihm.
Mit 13 Jahren erkrankte Patsy schwer. »Ich bekam eine fürchterliche Halsentzündung, mein Herz hörte sogar auf zu schlagen«, erzählt sie. »Man könnte sagen, dass damit meine Karriere begann. Das Fieber hatte meine Stimmbänder angegriffen, und als ich mich wieder erholt hatte, hatte ich eine durchschlagende Stimme wie Kate Smith.«
Tagsüber arbeitete Patsy in Winchester, Virginia (heute ein Wallfahrtsort ihrer Fans) als Verkäuferin oder Kellnerin, und abends und nachts sang sie in Clubs, auf Tanzveranstaltungen, manchmal im Lokalradio. Der Durchbruch kam, als sie 1957 bei einer TV-Talentsuche-Show mit dem Song Walking After Midnight den ersten Preis gewann. Die Platte verkaufte sich daraufhin über zweieinhalbmillionenmal – von dem Geldsegen sah Patsy aber nur 900 Dollar. Sie hatte in jugendlicher Unerfahrenheit einen ausbeuterischen Vertrag mit dem Musikverleger Bill McCall abgeschlossen, an den sie noch ganze vier Jahre gebunden war. Der Vertrag zwang sie auch, nur solche Songs aufzunehmen, für die McCall die Rechte besaß. Erst als sie frei war, laborierte sie nicht mehr am Rande des Bankrotts, begann ihr kometenhafter Aufstieg, gelang ihr ein Hit nach dem anderen.
1953 hatte Patsy Gerald Cline geheiratet; die Ehe blieb kinderlos. Die große Liebe ihres Lebens war Charlie Dick, den sie 1957 heiratete und mit dem sie zwei Kinder hatte, Julie und Randy.
Im Juni 1961 hatte Patsy einen schweren Autounfall und verbrachte sechs Wochen im Krankenhaus. Zurück blieb eine Narbe auf der Stirn, weshalb sie danach meist mit einer Perücke auftrat.
Was Patsys Songs so erfolgreich und schließlich »unsterblich« machte, ist nicht nur die ungewöhnliche Wärme und Schönheit ihrer Stimme mit dem großen Umfang, die instinktsichere Textinterpretation und die raffinierte Gesangstechnik. Sie war die erste, die traditionelle Elemente der »Honky-Tonk-Country-Musik« mit Pop-Elementen vermischte und war damit ihrer Zeit 20 Jahre voraus. Dank dieser »Crossover«-Technik führte sie nicht nur die Country-, sondern auch die Popmusik-Hitlisten an.
Beinahe unheimlich ist es, dass Sylvia Plath nicht nur Patsy Clines exakte Zeitgenossin war (Cline wurde sieben Wochen vor Plath geboren und starb drei Wochen nach ihr), sondern ebenfalls eines gewaltsamen Todes starb, nämlich durch Selbstmord. In beiden Fällen sorgten der allzu frühe und tragische Tod mit für einen unglaublichen Nachruhm, ähnlich wie auch bei James Dean, Marilyn Monroe und Prinzessin Diana.
1985 wurde Patsy Clines Leben von Karel Reisz mit Jessica Lange unter dem Titel Sweet Dreams verfilmt. Auch in dem Film A Coal-Miner's Daughter (1980) über ihre Freundin, die Country-Sängerin Loretta Lynn (Sissy Spacek bekam für die Titelrolle den Oscar) ist Patsy eine wichtige Figur. Für Fans sind beide Filme ein Muss.
(Text von 2001)
Verfasserin: Luise F. Pusch
Zitate
Sitting around the house playing the wife and mother is driving me crazy.
I would never have gone anywhere if it hadn't been for Mother's faith and support.
(Quelle)
Links
Adams, Pat: Patsy Cline Plane Crash in Camden Tennessee. Nashville Newspaper, March 6, 1963. (Link aufrufen)
Country Music Hall of Fame: Patsy Cline. Biografie (engl.). (Link aufrufen)
DNB, Katalog der Deutschen Nationalbibliothek: Cline, Patsy. Bücher und Medien. (Link aufrufen)
Internet Movie Database: Patsy Cline. Filme. (Link aufrufen)
Pasty Cline song collection in full length music wavs (Link aufrufen)
Patsy Cline quotes, quotations, phrases, words (Link aufrufen)
Wikipedia (engl.): Patsy Cline. Sehr umfangreicher Beitrag. (Link aufrufen)
YouTube: Patsy Cline. Videos. (Link aufrufen)
Fanseiten
Jonsson, Per: A tribute to Patsy Cline. Umfangreichste, übersichtlich gestaltete Fanseite (engl.). (Link aufrufen)
~Patsy Cline~ Love Always Patsy Cline. Fanseite (engl.) mit Storys, Fotos, Songtexten und Links. Sehr umfangreich, gewöhnungsbedürftige Navigation. (Link aufrufen)
Celebrating PATSY. Zeigt wichtige Adressen aus Patsy Clines Leben, Auszeichnungen, Fotos. (Link aufrufen)
Cox, William L.: Patsy Cline: The Lady, The Legend. Fanseite (engl.) mit Biografie, Diskografie, Fotos, Links u.a. (Link aufrufen)
Patsy Cline - A Fan's Tribute. Fanseite (engl.) mit verschiedenen Informationen und Bildern, etwas nutzerunfreundlich gestaltet. (Link aufrufen)
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Literatur & Quellen
Werke
Cline, Patsy (1991): The best of Patsy Cline. Twelve songs ; arranged for pianovocal with guitar boxes and full lyrics ; Noten. London. Wise; Music Sales. ISBN 0-7119-2485-6. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Cline, Patsy (1994): The best of Patsy Cline. Piano vocal guitar ; Noten. Rev. Milwaukee Wis. Hall-Leonard. ISBN 0-7935-0100-8. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Hazen, Cindy und Freeman, Mike (Hg.) (1999): Love always, Patsy. Patsy Cline's letters to a friend. New York. Berkley Books. ISBN 0-425-17168-X. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Quellen
Bego, Mark (1995): I fall to pieces. The music and the life of Patsy Cline. 1. Aufl. Holbrook, Mass. Adams. ISBN 1-55850-476-1. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Brown, Stuart E.; Myers, Lorraine F. (1996): Patsy Cline. Singing girl from the Shenandoah Valley. Berryville, Va. Virginia Book Co. ISBN 0-911578-00-5. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Jones, Margaret (1994): Patsy. The life and times of Patsy Cline. 1. Aufl. New York, NY. Harper Collins. ISBN 0-06-016696-7. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Nassour, Ellis (1993): Honky tonk angel. The intimate story of Patsy Cline. 1. Aufl. New York. St. Martin's Press. ISBN 0-312-08870-1. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Weiterführende Literatur
Gomery, Douglas (2011): Patsy Cline. The making of an icon. Includes index. PDF-E-Book. Bloomington, IN. Trafford. ISBN 978-1-4269-6012-3. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Gorlinski, Gini (Hg.) (2010): The 100 Most Influential Musicians of All Time. Chicago. Britannica Educational Publishing. (The Britannica Guide to the World's Most Influential People) ISBN 9781615300068. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Hall, Doug (1998): The real Patsy Cline. Mit Diskografie. Kingston, Ont. Quarry Music Books. ISBN 1-550-82213-6. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Strodder, Chris; Phillips, Michelle (2007): The Encyclopedia of Sixties Cool. A Celebration of the Grooviest People, Events, and Artifacts of the 1960s. Chicago. Santa Monica Press. ISBN 9781595800176. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
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