(Leonie Sachs [eigentlicher Name])
geboren am 10. Dezember 1891 in Berlin
gestorben am 12. Mai 1970 in Stockholm
deutsche Dichterin; Literatur-Nobelpreisträgerin (1966)
130. Geburtstag am 10. Dezember 2021
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Kurzbiografie
Fast wäre sie wie ihre Freundinnen Gertrud Kolmar und Helene Herrmann von den Nazis ermordet worden, und wir wüssten nicht einmal ihren Namen. Denn die spätere »Dichterin jüdischen Schicksals« und Nobelpreisträgerin für Literatur erhielt den Befehl für den Abtransport und das Visum nach Schweden am selben Tag.
Leonie (»Nelly«) Sachs war das einzige Kind wohlhabender jüdischer Eltern. Ihr größter Wunsch war, Tänzerin zu werden, aber sie begann auch früh zu schreiben. Mit 17 Jahren erlebte sie eine tiefe aber hoffnungslose Liebe, die ihr Leben und Schaffen entscheidend beeinflußte; viele von ihren späteren Gedichten kreisen um den »toten Bräutigam«, der (nach Hilde Domin) 1940 von der Gestapo verhaftet und später ermordet wurde. Über den Geliebten sprach Nelly Sachs nie.
Am 16. Mai 1940 kamen Nelly und Margarete Sachs mit dem letzten Flugzeug aus Berlin in Stockholm an (der Vater war 1930 gestorben). Neben der harten Arbeit des Überlebens (Sachs arbeitete zeitweise als Wäscherin) und der anstrengenden Pflege der kranken Mutter begann sie, Gedichtzyklen und szenische Dichtungen zu schreiben. Trotz ihrer großen Produktivität wurde Sachs bis Ende der 1950er Jahre in der Bundesrepublik ignoriert. 1960 bekommt sie den Meersburger Droste-Preis, 1965 als erste Frau den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 1966 als erste und bis 2009 (Herta Müller) einzige deutsche Dichterin/Schriftstellerin den Nobelpreis. Zusammen mit dem Erfolg aber kamen wieder schwere Leiden – die Schrecken der Vergangenheit suchten die fast Siebzigjährige noch einmal heim, sie brach 1960 zusammen und musste lange Zeit in einem Sanatorium verbringen.
Trotz ihrer Krankheit und der Folter der Elektroschocktherapie schrieb sie weiter; es entstanden ihre letzten großen Gedichtzyklen, Fahrt ins Staublose, Noch feiert Tod das Leben, Die Suchende und Glühende Rätsel.
Ihr Zuschauenden
Unter deren Blicken getötet wurde.
Wie man auch einen Blick im Rücken fühlt,
So fühlt ihr an euerm Leibe
Die Blicke der Toten.
Nelly Sachs starb am 12. Mai 1970 in Stockholm.
In Dortmund und Stockholm gibt es Nelly-Sachs- Archive mit Materalien ihres Nachlasses. Eine Wanderausstellung, begleitet von einer Bildbiografie von Aris Fioretos, war in Berlin, Stockholm, Zürich und Dortmund zu sehen. (Text von 1990; aktualisiert 2021)
Ausführliche Biografie
An Stelle von Heimat / halten wir die Verwandlungen der Welt.
10. Dezember 1966. Für Nelly Sachs der Tag ihres größten Glücks und zugleich ist es der Tag ihres fünfundsiebzigsten Geburtstags. Sie leuchtet von innen, sagt: »Es will mir scheinen als wäre ein Märchen Wirklichkeit geworden.«
In der Ausstellung Flucht und Verwandlung, die Nelly Sachs gewidmet ist, liegt ein zart blaues Kleid, sorgfältig zusammen gelegt, darauf ein gleichfarbiges, mit Perlen verziertes Täschchen, gut geschützt in einer Glasvitrine. Die Projektionen an der Wand zeigen den Anlass, zu dem dieses Kleid getragen wurde. Da steht die zierliche Nelly Sachs im blauen Kleid, geschmückt mit einer Silberkette, im Festsaal von Stockholm bei der Verleihung des Nobelpreises für Literatur. Auf ihrem Gesicht ein Schimmer Glück, sie lächelt, knickst wie ein junges Mädchen, als sie am schwedischen Königspaar vorbei schreitet, lächelt, als sie ans Podium geht und ihre Dankesrede in deutscher Sprache beginnt.
Nelly Sachs’ Begeisterung für Literatur begann mit dem Geschenk des Gösta Berling von Selma Lagerlöf zu ihrem 15. Geburtstag. Das einsame Kind, im Wohlstand der deutsch-jüdischen Unternehmerfamilie Sachs aufgewachsen, war nicht glücklich. Ihre Kindheit erlebte sie in Teilen als ›die Hölle‹. Ihr höchster Wunsch als Kind war es, Tänzerin zu werden. Der Tanz war ihre Art des Ausdrucks noch vor dem Wort, ihr innerstes Element.
»Nur durch die Schwere des Schicksals, das mich betraf, bin ich von dieser Ausdrucksweise zu einer anderen gekommen: das Wort!« Sie war tief einsam, bezeichnete ihre Mutter als ihre liebste Freundin. »Mein Leben war mit dem meiner geliebten Mutter in eines zusammengeknüpft.« Reh, Ziege und Hund, die ihr der Vater schenkte, leisteten ihr Gesellschaft. Zu ihrem Vater gab es eine tiefe Scheu, die sie ihn verehren, aber nicht lieben ließ. Nah waren sie sich nur, wenn er am Klavier saß, improvisierte und sie tanzte. Sie tanzte mit Hingabe, in den Abendstunden, »so gut wie wortlos.« Für Nelly Sachs gab es trotz der äußerlich guten Bedingungen keine unbeschwerte Kindheit und Jugendzeit. Ein schmerzliches Lebensgefühl zieht sich durch ihre Erinnerungen, sofern sie diese überhaupt preisgab. Sie nennt das damalige Leben »eine Kinderstube mit den Wegweisern, die der Tod ausschickt,« und die »kleine Kinderhölle der Einsamkeit mit den schrecklichen Vorbereitungen auf den Todesbiss des Lebens.« Der Schulsituation war das Kind Nelly nicht gewachsen, wurde teilweise privat unterrichtet. Mit knapp 17 Jahren lernte sie bei einem Kuraufenthalt mit ihren Eltern einen Mann kennen, der später als der tote Bräutigam besungen wird. Die nächsten zwei Jahre ihres Lebens liegen im Dunklen. Walter Berendsohn, Freund und Förderer, hielt nach einem Gespräch mit Nelly Sachs im schwedischen Exil fest: »Zwei Jahre schwebte sie zwischen Leben und Tod. Wollte und konnte keine Nahrung zu sich nehmen.« Der Psychiater Richard Cassirer war jedoch trotz ihres lebensbedrohten Zustands überzeugt, dass etwas ihr zur Heilung verhelfen wird: Die Dichtkunst. Nelly Sachs nannte diese Zeit konsequenter Weise auch die »eigentliche Quelle meines späteren Schaffens.« Aufgrund ihrer Liebesnöte entwickelte sie eine Magersucht. Das reale Geschehen um diese Liebesbeziehung ist nicht auflösbar und blieb lebenslang ein Geheimnis, von dem nach Nellys Aussage nur die Mutter die Einzelheiten wusste. Es wird das Geheimnis ihres Lebens bleiben und sie wird Berendsohn später nur sagen, es sei ein nicht-jüdischer Mann aus guter Familie gewesen, der in der Nazizeit Widerstandkämpfer wurde und »vor ihren Augen gemartert und schließlich umgebracht wurde.«
Das empfindsame Mädchen, eingepfercht in den behütenden Wohlstand und die autoritäre Präsenz ihres Vaters, lebte fernab der kulturell dynamischen zwanziger Jahre, fernab des literarischen Lebens von Berlin, schrieb romantische Verse, die in Wenigem auf die spätere Kraft ihrer Dichtung verweisen.
Die Gösta Berling Saga von Selma Lagerlöf wurde ihr zum Vorbild, ein Buch, in dem sie Antworten auf die Fragen ihres Seins fand. Selma Lagerlöf vertraute sie auch ihre ersten Gedichte und Geschichten an, »wie man sein Gebet hinaus ins Unwirkliche richtet.« Wahrscheinlich durch Freunde des Vaters gelangten die Gedichte auch an Stefan Zweig, der »ihre außerordentliche innere Vehemenz« lobte und meinte, dass »es jeder Stelle zur Ehre gereichen würde«, die Lyrik zu drucken. Doch die öffentliche Resonanz ließ auf sich warten. Vor ihrer Flucht hat sie diese frühen Gedichte alle verbrannt.
Ihren gedruckter Erstling, Legenden und Erzählungen, 1921 in einem kleinen Verlag in Berlin-Wilmersdorf erschienen, schickte sie Lagerlöf mit der Widmung: »Dieses Buch soll Selma Lagerlöf zu ihrem Geburtstag einen innigen Gruß aus Deutschland bringen. Es ist geschrieben von einer jungen Deutschen, die in der großen schwedischen Dichterin ihr leuchtendes Vorbild verehrt. Nelly Sachs.« Postwendend erhielt sie Antwort: »Herzlichen Dank für das schöne Buch! Hätte es selbst nicht besser machen können.« Diese Antwortkarte rettete sie als Beleg ihrer Beziehung zu der großen Dichterin sogar hinüber ins Exil und verwahrte sie wie einen Schatz.
1929/30 übergaben Freunde ihre Gedichte an den Redakteur des Berliner Tageblatts Leo Hirsch. Er versicherte ihr, dass er von ihrer Dichtkunst überzeugt sei und ihr »für die nächsten zwanzig Jahre einen Platz in seiner Zeitung offen halten wollte.« Daraufhin, so Berendsohn, »sei sie vor Aufregung in die falsche Straßenbahn gestiegen, erst nach Umwegen zu Hause angekommen und der Mutter weinend um den Hals gefallen: ‚Ich bin eine Dichterin. Eine wirkliche Dichterin.«
In der Vossischen Zeitung vom 18. Oktober 1929 sah Nelly Sachs zum ersten Mal eines ihrer Gedichte gedruckt. Andere Zeitungen folgten. Sie begann allmählich, sich als professionelle Autorin zu fühlen.
Die Eroberung der Macht durch die Nationalsozialisten veränderte ihr Leben grundlegend, machte vorerst alle literarischen Pläne zunichte. Es wurde ein Leben unter Bedrohung. Bisher an der konfessionellen Bindung zum Judentum nicht besonders interessiert und literarisch eher der christlichen Kultur und ihren Mythen verbunden, wurde sie durch die Ausgrenzung und Verfolgung zur Jüdin gemacht. Freunde und Verwandte waren nun bedroht, verhaftet, gingen ins Exil. In bürgerlichen Zeitungen konnte Nelly Sachs nicht mehr publizieren. Es blieben die jüdischen Zeitungen und der Jüdische Kulturbund, eine erzwungene Gründung durch den nationalsozialistischen Staat, die den entlassenen und verfolgten Künstlern unter Aufsicht der Gestapo noch eine Zeitlang eine Plattform bot, kulturell tätig zu sein. Hier erlebte Nelly Sachs zum ersten Mal die Gemeinschaft von gleich gesinnten Künstlern. Ihre Gedichte und szenischen Dichtungen wurden rezitiert, u.a. zusammen mit denen von Gertrud Kolmar. Es wurde viel diskutiert. Nicht immer behagten ihr Diskussion und Kritik, aber es war eine für sie ungewöhnliche und wichtige Erfahrung.
Positives gab es in diesen Jahren nur noch weniges. In ihrem Prosatext: Leben unter Bedrohung vergleicht sie ihre Lage mit der eines auf dem Rücken liegenden Käfers vor dem Tod. »Höchster Wunsch auf Erden: Sterben ohne gemordet zu werden. (...) Die Tür war die erste Haut, die aufgerissen wurde. Die Haut des Heims. Dann fuhr das Trennungsmesser schärfer. (...) Fünf Tage lebte ich ohne Sprache unter einem Hexenprozess. Meine Stimme war zu den Fischen geflohen. (...) Wirklich sind die Abschiedsfäden, die bis auf die Seele zerrissenen, die aus den wunden Leibern hingen, das ganze Leidenswerk, was hier gewirkt wurde – bis ins Dunkel tropfende Liebe.« Was Nelly Sachs aus der Erinnerung aufschreibt, muss traumatisch für sie gewesen sein. Real passierte wahrscheinlich folgendes: Sie wurde zur Gestapo vorgeladen, trug schwarze Handschuhe, beim Warten verfärbte sich durch Angstschweiß die Laufnummer. Von einem unteren Beamten wurde sie deswegen heftig beschimpft, doch kam sie ihrer Freundin Gudrun, die sie begleitet hatte, lächelnd entgegen. Ein Gestapooffizier hatte sie offenbar beruhigt und ihr Hilfe für einen Notfall zugesagt. Das wird sie noch brauchen. Wenig später wurde ihre Wohnung durchsucht. Von diesem Ereignis tief verschreckt setzte eine Stimmbandlähmung ein (»meine Stimme war zu den Fischen geflohen«). Wahrscheinlich musste sie auch erleben, wie ihr Geliebter verhaftet wurde. Ob es zu einem gemeinsamen Verhör kam, ist nicht aufzuklären. Durch ihre Gedichte zieht sich in eindrucksvollen Bildern die Vorstellung, dass er vor ihren Augen geschlagen und misshandelt wurde. Noch vor ihrer Flucht erfährt sie vom Tod des Geliebten.
Bis zuletzt wahrte sie ihr Geheimnis. Für die Bewertung der Ereignisse ist seine Identität jedoch nicht von Bedeutung. Entscheidend für uns Nachgeborenen ist die literarische Substanz ihres Werkes, die sich in zahlreichen Gedichten, auch solchen ›an den toten Bräutigam‹ spiegelt.
Vielleicht aber braucht Gott die Sehnsucht, wo sollte sonst sie auch bleiben,
Sie, die mit Küssen und Tränen und Seufzern füllt die geheimnisvollen Räume der Luft –
Vielleicht ist sie das unsichtbare Erdreich, daraus die glühenden Wurzeln der Sterne treiben –
Und die Strahlenstimme über die Felder der Trennung, die zum Wiedersehen ruft?
O mein Geliebter, vielleicht hat unsere Liebe in den Himmel der Sehnsucht schon Welten geboren –
Wie unser Atemzug, ein- und aus, baut eine Wiege für Leben und Tod?
Sandkörner wir beide, dunkel vor Abschied, und in das goldene Geheimnis der Geburten verloren,
Und vielleicht schon vorn kommenden Sternen, Monden und Sonnen umlohnt.(Aus dem Zyklus: Gebete für den toten Bräutigam)
An Berendsohn, der sie zu ihrem Leben befragte, schreibt sie 1959: »Es genügt gewiss für die Jugend, ja wahrscheinlich ist es notwendig für sie zu wissen, dass ich durch die Hitlerzeit ein furchtbares Schicksal erfuhr durch den Martertod eines geliebten Menschen. Es war so, dass ich gleichgültig gegen meine eigene Rettung geworden war und nur schließlich um meine heiß geliebte Mutter, der einzige Mensch, der mir geblieben war, die Hilfe meiner deutschen Freundin und Selma Lagerlöfs annahm, – in der letzten Minute vor der Verschickung – nach Schweden hinübergerettet zu werden.« Hinter diesen knappen Worten verbirgt sich eine über mehrere Jahre währende dramatische Geschichte der Flucht aus Deutschland. Die einzige Nichtjüdin aus ihrem engen Freundinnenkreis, Gudrun Dähnert, vormals Harlan, setzte sich mit Mut, Umsicht und Findigkeit für ein Exil in Schweden ein, kontaktierte die schwerkranke Selma Lagerlöf, die bisher auf zwei Briefe von Nelly Sachs nicht geantwortet hatte. Schließlich gab die todkranke Dichterin ihr eine Notiz für das Königshaus mit, dass Nelly Sachs dringend Papiere für die Flucht aus Deutschland brauche. Der Bruder des Königs, Prinz Eugen Bernadotte, erstellte eine Empfehlung für die Ausländerbehörde. Dies war ein wichtiger Schritt für die Rettung, doch noch blieb viel zu regeln. Es musste ein amerikanisches Affidavit beschafft, Garantie für den Aufenthalt gewährleistet werden, da Schweden nur Durchreiseland sein wollte. Selbst für einen kurzzeitigen Aufenthalt mussten private Unterhaltsmittel garantiert werden, die in Teilen von der jüdischen Gemeinde kamen. Die Wohnung in Berlin musste aufgelöst, alles unter Preis verkauft und verschleudert werden. Von dem Geld des Zwangsverkaufs wurden die ‚Judenvermögensabgabe‘, die ‚Auswanderungsabgabe‘ und die ‚Reichsfluchtsteuer‘ bezahlt. Die beiden Frauen zogen in ein möbliertes Zimmer, später in eine Pension. Mit dem Überfall auf Dänemark und Norwegen schwand die Hoffnung auf Rettung. Mitte Mai 1940 erhält Nelly Sachs den gefürchteten Gestellungsbefehl in ein Arbeitslager. Die Vorsprache bei der schwedischen Botschaft ergab jedoch, dass die Einreisepapiere schon seit 14 Tagen dort bereitlagen. Nelly Sachs handelte nun überlegt und rasch. Sie wandte sich an den Gestapobeamten, der ihr einst Hilfe zugesagt hatte. Er riet ihr, den Gestellungsbefehl zu vernichten und mit dem nächsten Flugzeug das Land zu verlassen. Am nächsten Tag brachten ihre Freundinnen Gudrun und Anneliese die beiden Frauen zum Flughafen. Mit einer der letzten Passagiermaschinen verließen Nelly Sachs und ihre Mutter am 16. Mai 1940 Berlin. Als das rote Flugzeug den deutschen Luftraum verließ, erklärte die Mutter zufrieden, sie habe noch fünf Mark in ihrer Kleidung versteckt. Nelly Sachs war entsetzt: »Wenn das Geld bei der Flughafenkotrolle entdeckt worden wäre, hätte es sie die Ausreise gekostet.«
Nelly Sachs war 48 Jahre alt, als sie mit ihrer Mutter in Schweden ankam, ein Land, das sie nie vorher besucht hatte, dessen Sprache ihr fremd war und in dem sie keinen Menschen kannte, keine engen Freunde hatte. Sie war mittellos und existenziell auf die Hilfe von Fremden angewiesen. »Wenn man selbst einmal auf einer Flucht einen Stein gestreichelt hat, weil es das erste war, worauf man sich niederließ in einem freien Land – so hat man niemals mehr ein nahes Verhältnis zu allem, was nicht ganz direkt zum Dasein dient«, schreibt sie. Einst eine verwöhnte, materiell gesicherte Bürgersfrau, nahm sie die Beschränkungen und Beschwerlichkeiten des Exils erstaunlich gelassen hin, schuftete eine Zeitlang in einer Wäscherei, um die Existenz zu sichern. Sie und ihre Mutter wurden in verschiedene Unterkünfte eingewiesen, bis sie schließlich im Oktober 1941 in einem Miethaus der Jüdischen Gemeinde, Bergsundsstrand 23, eine düstere Einzimmerwohnung auf den Hof hinaus zugeteilt bekamen.
Schweden war damals kein grundlegend flüchtlingsfreundliches Land. Vielmehr erklärte es sich als neutral, was aber nicht hinderte, lukrative Eisenerzgeschäfte mit Nazideutschland zu machen. Die Tatsache, Jude in Deutschland zu sein, war in Schweden kein anerkannter Fluchtgrund. Offiziell wurde angesichts des gefährlichen Nachbarn Deutschland ganz pragmatisch das Ziel verfolgt, sich möglichst aus allen Schwierigkeiten herauszuhalten und die Unterstützung von Flüchtlingen karitativen, religiösen und sonstigen Gruppierungen zu überlassen.
Die beiden Frauen Sachs lebten von 200 Kronen monatlich, die über die jüdische Gemeinde aufgebracht werden mussten. In Enar Sahlin, einem Pädagogen, der mit Selma Lagerlöf gut bekannt war, fanden die Frauen einen fürsorglichen Beschützer. Er stellte ihnen im Sommer seine Wohnung zur Verfügung, half Nelly Sachs beim Erlernen der schwedischen Sprache, stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Nelly Sachs begann wieder zu schreiben, anfangs noch im alten Stil der lyrischen Stimmungsbilder von Reh, Brunnen und Herbstlaub. Allmählich gelangen ihr Übersetzungen schwedischer Lyrik, die Anerkennung fanden. Zur jüngeren schwedischen Lyrik hatte sie sofort einen Zugang, wandte sich an Verlage, bat um Übersetzungsaufträge, schloss Freundschaft mit einigen Dichtern, überwand ihre angeborene Scheu und bemühte sich um vielfältige Kontakte, darunter zu dem Komponisten Moses Pergament, auf dessen künstlerische Arbeit Nelly Sachs vertraute und der ihr Werk Eli vertonen wird. Nelly Sachs, nachts in der Küche schreibend, weil sie so ihre Mutter nicht störte, nahm ihre jüdische Identität, die ihr von den Nationalsozialisten aufgezwungen worden war, immer stärker als geschichtliche Identität auf sich. Sie erfuhr vom Schicksal ihrer Verwandten, vom Ausrottungsfeldzug der Deutschen gegen die Juden, und verfasste »Grabinschriften in die Luft geschrieben. Meinen toten Brüdern und Schwestern.« Einige der Toten hatte sie gut gekannt, anderen nur flüchtig. Sie alle sollten nicht in einem anonymen Massentod verschwinden. In diesem Gedichtzyklus wurde erstmals das kollektive Schicksal der Juden bei ihr deutlich. ‚Du mein Volk!‘ lautete die vielfache Anrufung.
War es immer ›ihr Volk‹ gewesen?
Hilde Domin, die einen regen Briefwechsel mit Nelly Sachs pflegte, schrieb ihr in den 1950er Jahren: »Bist du Nelly Sachs, ein jüdischer Dichter? Thematisch gesehen bist Du's. Aber was ist ein Jude? Besonders, wenn er nicht den Glauben hätte. Du, Glückliche, Du glaubst.«
Wahrscheinlich trifft Hilde Domins Einschätzung so nicht zu. Bis zur Flucht war Nelly Sachs von einem assimilierten Elternhaus geprägt, wo das Neue Testament im Bücherregal die heiligste Schrift war, man Weihnachten feierte und, wie Nelly Sachs später bekannte, das Judentum sie immer kalt gelassen hatte. Sie ließ sich weder taufen noch integrierte sie sich in die synagogale jüdische Gemeinde. Ein intensives Ringen um die religiöse Ausrichtung begann erst mit der Flucht aus Deutschland. Intensiv befasste sie sich mit Martin Bubers Chassidischen Büchern. Anziehend für Nelly Sachs musste insbesondere die Darstellung der Besonderheit des jüdischen Volkes und seiner Geschichte wirken, die ihr wie eine Offenbarung erschien. Bestärkt von dieser Lektüre verfasst sie das Mysterienspiel Eli, in dem zwei Phasen ihres Schicksals zusammen finden: die persönliche, charakterisiert durch den toten Bräutigam und die kollektive, die Shoa. Der tote Hirtenjunge Eli ist bar jedes persönlichen Zuges, das vollgültige Symbol des ermordeten Volkes.
Vielleicht kann man Nelly Sachs eine moderne Mystikerin nennen. Peter Hamm legte diese Deutung nahe und sagt in einer Rede zu ihrem 100. Geburtstag: »In ihrer Sehnsucht nach dem ganz Anderen, dem Absoluten, der sie ausgeliefert war, verschmolzen bei Nelly Sachs das Verlangen nach dem geliebten Menschen und das Verlangen nach Gott. Die Religiosität der Nelly Sachs, zunächst mehr christlich, später stark chassidisch eingefärbt, anerkannte keine Religionsgrenzen, und die Begriffe Gott und Gesetz erschienen ihr unvereinbar.« Es ging ihr wie Buber darum, »das zerstörte und verstreute Paradies wieder zusammenfügen.« Max Tau, nach Schweden emigrierter Lektor des Cassierer Verlags und nun Leiter eines deutschsprachigen Emigrantenverlags, berichtete über seine erste Begegnung mit Nelly Sachs: »Ich saß in meinem Büro. Da öffnete sich die Tür, und eine Frau trat herein, die ihrer Gestalt und ihrem bescheidenen Wesen nach so gar nicht in unsere Zeit passte. Sie strahlte eine Wärme aus, die mich sofort gefangen nahm. Aber mir war es, als trüge sie alles Leid dieser Welt (...) Der erste Satz, den ich von ihr vernahm war: ‚Wir müssen dafür sorgen, dass die Verfolgten nicht zu Verfolgern werden.‘ (...) Dann sah ich auf die Blätter. Ich las den Titel In den Wohnungen des Todes. Meinen toten Brüdern und Schwestern, und als ich das erste Gedicht las, erbebte ich. (...) Ich hielt es in meinem Büro nicht mehr aus. Ich suchte nach der Adresse, und ich eilte zu ihr.« Max Tau, erschüttert von der Dichtung Nelly Sachs' und fasziniert von der außergewöhnlichen Sprachkraft, wird ihr helfen, literarisch weiter Fuß zu fassen. Als dritter Preisträger des Nelly-Sachs-Preises der Stadt Dortmund wusste er ihr Werk 1965 mit bewegenden Worten zu würdigen.
Nelly Sachs' persönliche Situation hatte sich durch das Kriegsende nicht wesentlich verändert. Sie arbeitete in den Nächten, manchmal ohne Licht, um ihre schwerkranke Mutter nicht zu stören. Sie fand kaum Schlaf, pflegte die Sterbende bis zuletzt. Und doch gelang ihr in dieser Wohnküche der Durchbruch zu einer neuen Sprache, zu einer überpersönlichen Hingegebenheit an das jüdische Schicksal, wie sie in der deutschen Lyrik einmalig ist. Ein höchst eindrucksvolles Beispiel ist das berühmte erste Gedicht aus dem Zyklus:
In den Wohnungen des Todes.
O die Schornsteine
Auf den sinnreich erdachten Wohnungen des Todes,
Als Israels Leib zog aufgelöst in Rauch
Durch die Luft –
Als Essenkehrer ihn ein Stern empfing
Der schwarz wurde
Oder war es ein Sonnenstrahl?O die Schornsteine!
Freiheitswege für Jeremias und Hiobs Staub –
Wer erdachte euch und baute Stein auf Stein
Den Weg für Flüchtlinge aus Rauch?O die Wohnungen des Todes,
Einladend hergerichtet
Für den Wirt des Hauses, der sonst Gast war –
O ihr Finger,
die Eingangsschwelle legend
Wie ein Messer zwischen Leben und Tod –O ihr Schornsteine,
O ihr Finger,
Und Israels Leib im Rauch durch die Luft!
Im Februar 1950 starb Margarete Sachs. »Meine Mutter ist gestorben. Mein Glück, meine Heimat, mein Alles«, schreibt sie Freunden. Die Seelenqual sei durch keines ihrer eigenen Vernunftworte zu mildern. Sie erlitt einen Zusammenbruch. Depression und Verwirrung steigerten sich.
Doch aus der Tiefe ihres Leidens erwuchs erneut die Kraft zum Dichten. »Man darf sich nicht erlauben, so zu leiden. (...) Konnte lange nicht schlafen mehr seitdem. Manches muss schwer bleiben. Und die Seelenbehandler wollen alles leicht machen.« Das ›Leichtmachen‹ widerstrebte ihr zeitlebens.
Nelly Sachs schloss neue Freundschaften. Literarisch war sie in diesen Jahren äußerst aktiv, führte eine umfangreiche Korrespondenz, erhielt im zweiten Anlauf endlich die schwedische Staatsbürgerschaft zuerkannt. 1957 wurde sie Korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt, genoss die erhöhte Aufmerksamkeit für ihre Dichtung in Deutschland. Tiefe Verbundenheit mit Paul Celan empfand sie von der ersten Kontaktaufnahme an. Sie nannten sich Bruder und Schwester, korrespondierten intensiv.
1957 hielt ihr Freund, der Komponist Moses Pergament, in Dortmund einen Vortrag über ihr Werk. Er arbeitete an einer Oper mit dem Stoff ihres Mysterienspiels Eli. Das traf zusammen mit den ersten Bemühungen einiger Dortmunder, einen Preis mit ihren Namen in Dortmund zu stiften. Gefördert wurde das Projekt vor allem von dem deutschen Journalisten Egon Kötting und dem Dortmunder Kulturdezernenten Alfons Spielhoff. Die Auszeichnung sollte auf Beschluss des Rates der Stadt alle zwei Jahre verliehen und mit 10 000 DM honoriert werden. Die Namensgeberin wurde gleichzeitig die erste Preisträgerin. Nelly Sachs konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Dortmund kommen. So traf zu ihrem 70. Geburtstag am 10. Dezember 1961 eine Delegation aus Dortmund in Stockholm ein, um ihr den Kulturpreis persönlich zu übergeben. Am Vormittag gab es einen Empfang, abends kamen Dichterfreunde, unter ihnen Johannes Edfelt, Bengt Holmqvist, Hans Magnus Enzensberger, Peter Weiß und der Filmemacher Erwin Leiser. In einer kurzen Ansprache dankte Nelly Sachs für die Ehre und vor allem dafür, dass der Preis ihr den Mut gab, weiter mit der Hilfe des Wortes für das Verständnis zwischen den Menschen zu arbeiten. »Denn was sollen wir hier anders tun mit dem Wort, als es an seinen Wurzeln zu packen und es beschwörend den Erdball überziehen zu lassen, auf dass es eine geheime Eroberung auf der Welt, die nicht Weinen, die Lächeln gebärt - die Eroberung des Friedens.«
Hat der Preis, der ihren Namen trug, ihr irgendetwas bedeutet? Aus Briefen und Unterlagen lässt sich darauf keine einfache Antwort finden. Dortmund war ihr eine völlig fremde Stadt, die sie niemals kennen gelernt hatte, und die Motive, die zur Stiftung des Preises führten, werden ihr wahrscheinlich unbekannt und nicht von Interesse gewesen sein. Doch fügte sich der Preis in die Phase der verstärkten Aufmerksamkeit der literarischen Öffentlichkeit für ihre Dichtung ein und war ihr, wie jedes Lob, höchst willkommen. Auch der Verständigungsgedanke, der in der Preisstiftung der Stadt Dortmund deutlich war, wird ihr zugesagt haben.
Auch die folgende Verleihung des Preises an die Berliner Schriftstellerin Johanna Moosdorf hat sie ausdrücklich begrüßt. Wie ihr Förderer Berendsohn betonte, geschah in diesen Jahren etwas sehr Ungewöhnliches: Die gesamte dichtende Jugend aller Richtungen vom linken bis zum rechten Flügel, die Gläubigen und die Atheisten, die politisch leidenschaftlich Engagierten und die Anhänger einer rein geistigen Kunst nahmen ihre Gedichte in heller Begeisterung auf, sandten der alternden Frau in Stockholm ihre Bücher und Manuskripte, überschütteten sie mit Telegrammen, Briefen, Blumen und Geschenken, forderten Beiträge zu ihren Zeitschriften und Anthologien.
Ihr Mysterienspiel Eli, das neben den Gedichtzyklen zu ihren bekanntesten Werken zählt, wurde 1951 erstmals in einer Subskriptionsausgabe in deutscher Sprache veröffentlicht. Die Initiative ging von Berendsohn aus und wurde von dem Regisseur Erwin Leiser unterstützt. 1958 übertrug der Süddeutsche Rundfunk eine Hörfunkfassung des Eli von Alfred Andersch, der Hans Magnus Enzensberger auf Nelly Sachs aufmerksam gemacht hatte. Nelly Sachs war über diese Bearbeitung sehr glücklich. Ganz anders wird es mit der Opernfassung von Moses Pergament sein. Diese wurde 1959 im Schwedischen Rundfunk gesendet. Nelly Sachs reagierte entsetzt, erlitt erneut einen Zusammenbruch. Das Werk würde all ihren Vorstellungen zuwider laufen, missverstanden als Werk der Rache und des Hasses. Es schien ihr ‚zu vordergründig‘, und ‚nur am Erfolg orientiert.‘ Sie war tief enttäuscht von ihrem Freund, blieb unversöhnlich. »Es ist nicht mein Eli. Aber in dieser Version der deine«, schrieb sie an Pergament.
Aus Anlass ihres siebzigsten Geburtstags hatte Hans Magnus Enzensberger als Lektor bei Suhrkamp dafür gesorgt, dass der Band Nelly Sachs zu Ehren – Gedichte, Prosa, Beiträge sowie die Gedichte unter dem Titel Fahrt ins Staublose im Suhrkamp Verlag veröffentlicht wurden. Mehrere Male war er nach Stockholm gefahren, um die publizistischen Projekte zu beraten. Es entstand eine Freundschaft, die auch die Korrespondenz mit seiner Frau einschloss. Die literarischen Beziehungen, die Nelly Sachs in diesen Jahren einging und die teilweise zu intensiven Freundschaften mit der gesamten Familie führten, betrafen ausschließlich Menschen, die wesentlich jünger als sie selbst waren oder jüdischer Herkunft und deshalb auf keinen Fall in die Verbrechen der Nazizeit verwickelt gewesen sein konnten.
Schon 1960 hatte Nelly Sachs einen bedeutenden Preis bekommen: den Meersburger Droste-Preis, den sie persönlich in Empfang nehmen konnte. Sie reiste in Begleitung einer Freundin, wohnte aber in der Schweiz, um nicht auf deutschem Boden zu campieren. »Nelly Sachs ist überwältigt von der Atmosphäre und dem Empfang, die Stadt Meersburg hatte geflaggt, Jugend, Jugend. Verleger, Literatur – alles eine Umarmung der Liebe. Ein Märchen! Am Flughafen die Familie Celan aus Paris, der kleine Sohn mit einem Riesenstrauß Rosen, Ingeborg Bachmann, Dr. Hilty. So ergreifend. Alle schlossen mich in die Arme, unvergesslich. Alles in herrlichster Harmonie. Auch Max Frisch kam. Wie soll ich das nur fassen, alles nach so viel Dunkelheit. Alles in herrlichster Harmonie!« So hatte Nelly Sachs den Aufenthalt in Meersburg empfunden. Doch löste die Reise eine schwere seelische Krise bei ihr aus, die sie im August »in einem Zustand der Versteinerung« in die psychiatrische Klinik brachte. Die Diagnose lautet ‚paranoide Psychose.‘ Sie blieb mit Unterbrechungen von September 1960 bis August 1963 in der Klinik Beckomberga.
Neben ihren Verfolgungsängsten quälte sie, wie viele Überlebende des Holocaust, die Scham, überlebt zu haben. In einem Brief an Hilde Domin schreibt sie davon, dass sie sich »am liebsten in den Schnee legen würde.« Auf diese Art hatte sich die schwedische Dichterin Karin Boye umgebracht.
Im Schreiben, der Entfaltung poetischer Worte und Bilder von großer Genauigkeit, schaffte es Nelly Sachs, aus der seelischen Verstörung herauszufinden und ihren Alltag in ihrer Wohnung wieder zu bewältigen. Dabei halfen ihr die intensiven Freundschaften, wie sie sie unter anderen mit Bengt und Margaretha Holmqvist, Dagrun und Hans Magnus Enzensberger führte. Enzensberger wurde zu einem wichtigen Wegbereiter ihrer Dichtung in Westdeutschland. Ihm übertrug sie testamentarisch alle Rechte an ihrem gesamten literarischen Werk. Regen Briefwechsel führte sie auch mit Hilde Domin, Elisabeth Borchers, Hans Rudolf Hilty, Johannes Bobrowski und Friedrich Torberg. Als sie 1965 zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels nach Frankfurt fuhr, begleitete sie das Ehepaar Holmqvist. Ebenso beim anschließenden Wiedersehen mit der Heimatstadt Berlin. Holmqvist wurde von ihr zum Nachlassverwalter ihrer Manuskripte, Rezensionen, Briefe und Bücher bestimmt, die heute in der königlichen Bibliothek in Stockholm zusammengefasst sind.
Die Schwedische Akademie hatte dem Literaturwissenschaftler Walter Berendsohn 1947 das Vorschlagsrecht für den Nobelpreis für Literatur eingeräumt. 1964 schien ihm der Zeitpunkt gekommen, Nelly Sachs als ‘die Dichterin jüdischen Schicksals‘ vorzuschlagen. Schließlich war es 1966 so weit und die Schwedische Akademie entschied sich, zu gleichen Teilen S. J. Agnon aus Israel und Nelly Sachs mit dem Nobelpreis zu ehren. Berendsohn betonte, dass die Teilung des Preises keine halbe Wertigkeit bedeutet und jeder Preisträger auch einzeln seiner würdig gewesen sei. »Besonders beglückt,« so schrieb Berendsohn, »haben die Juden in aller Welt diese Entscheidung aufgenommen.« In der Bundesrepublik blieb das Echo weitgehend verhalten. Als Heinrich Böll 1972 den Nobelpreis bekam, wurde gemeldet, er sei der erste Deutsche nach dem zweiten Weltkrieg, der den Nobelpreis erhalte. Nelly Sachs, 1891 in Berlin geboren und bis 1940 deutsche Staatsbürgerin, schien bei dieser Meldung nicht zu zählen.
Für die Preisverleihung musste Nelly Sachs eine Lebensbeschreibung in frei gewählter Länge abgeben. Sie schrieb:
»Nelly Sachs, geboren am 10. Dezember 1891 in Berlin. Am 16. Mai 1940 als Flüchtling mit meiner Mutter nach Schweden gekommen. Seit 1940 in Stockholm wohnhaft, als Schriftstellerin und Übersetzerin tätig.«
Selten bekam das Nobelkomitee eine derart knappe Lebensbeschreibung. Nelly Sachs wollte ihre Person hinter ihrem Werk verschwinden lassen. Diese Auffassung erläuterte sie schon 1959 an Berendsohn:
»Du wirst ... meine wiederholt ausgesprochene Bitte verstanden haben, dass ich hinter meinem Werk verschwinden will, dass ich anonym bleiben will. Ich will, dass man mich gänzlich ausschaltet – nur eine Stimme, ein Seufzer für die, die lauschen wollen.«
Am 12. Mai 1970 stirbt Nelly Sachs. Auf dem jüdischen Friedhof in Haga Nora im Norden Stockholms wurde ihr, wie sie es sich gewünscht hatte, eine Ruhestätte zugebilligt, gleich hinter dem Grab ihrer Eltern.
Verfasserin: Marianne Brentzel; Joey Horsley (Kurzbiografie)
Links
20-Euro-Silbermünze »125. Geburtstag Nelly Sachs«.
Online verfügbar unter https://www.btn-muenzen.de/320/20-euro-silbermuenze-125.-geburtstag-nelly-sachs, abgerufen am 28.11.2016.
Deutsche Digitale Bibliothek: Nelly Sachs.
Online verfügbar unter https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/entity/118604627, abgerufen am 27.11.2016.
Deutsche Lyrik: Nelly Sachs. Gedichtauswahl (gesprochen von Fritz Stavenhagen).
Online verfügbar unter http://deutschelyrik.de/index.php/sachs.html, abgerufen am 28.11.2016.
gedichte-garten.de: Nelly Sachs.
Online verfügbar unter http://www.gedichte-garten.de/forum/ftopic113.html, abgerufen am 28.11.2016.
Gruber, Sabine (2010): Schreiben als einziger Ausweg. Album – Der Standard/Printausgabe, 08./09.05.2010.
Online verfügbar unter http://derstandard.at/1271376217212/Schreiben-als-einziger-Ausweg, abgerufen am 27.11.2016.
WebCite®-Archivfassung: http://www.webcitation.org/6mKdhdkba.
Katalog der Deutschen Nationalbibliothek: Nelly Sachs. Veröffentlichungen.
Online verfügbar unter https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=118604627, abgerufen am 27.11.2016.
Kilcher, Andreas (2011): «Die gekrümmte Bahn des Leidens». Tages-Anzeiger, 09.01.2011.
Online verfügbar unter http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buecher/Die-gekruemmte-Bahn-des-Leidens-/story/28707606, abgerufen am 27.11.2016.
Kungliga biblioteket: Nelly Sachs i KB:s samlingar. Nelly-Sachs-Sammlung in der Königlichen Bibliothek in Stockholm.
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WebCite®-Archivfassung: http://www.webcitation.org/6mLqoxvCz.
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Online verfügbar unter http://www.nobelprize.org/nobel_prizes/literature/laureates/1966/, abgerufen am 27.11.2016.
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Literatur & Quellen
Werke
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Kommentierte Werkausgabe
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Sachs, Nelly (2010): Gedichte 1951 - 1970. Werke. Kommentierte Ausgabe in vier Bänden. Herausgegeben von Ariane Huml und Matthias Weichelt. Frankfurt am Main. Suhrkamp. (Werke. Kommentierte Ausgabe in vier Bänden, 2) ISBN 978-3-518-42157-4. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
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Weiterführende Literatur
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Berendsohn, Walter A. (1974): Nelly Sachs. Einführung in das Werk der Dichterin jüdischen Schicksals. Mit einem Prosatext (Leben unter Bedrohung), einer Auswahl von 30 Briefen aus den Jahren 1946–1958 und einem Bericht über die Nelly-Sachs-Sammlung in Dortmund. Kommentiert von Manfred Schlösser. 1. Aufl. Darmstadt. Agora-Verlag. (Editio – Quellen und Interpretationen zu Literatur, Kunst und Musik, 1) ISBN 3-87008-047-7. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
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Fritsch-Vivié, Gabriele (2010): Nelly Sachs. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. 4. Aufl. Reinbek bei Hamburg. Rowohlt-Taschenbuch-Verl. (Rowohlts Monographien, 50496) ISBN 3-499-50496-0. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
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Selg, Peter (2008): »Alles ist unvergessen« – Paul Celan und Nelly Sachs. 1. Aufl. Dornach. Pforte. ISBN 978-3-85636-179-2. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
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