Biographien Nathalie Sergueiew

(auch: Lily Sergueiew; Geburtsname: Natalja Sergejevna Sergejeva; Deckname: Solange; Tarnnamen: Tramp, Treasure)
geboren am 24. Januar 1912 in St. Petersburg (Russisches Reich)
gestorben am 17. Mai 1950 in Solon Township, MI (USA)
französische Malerin, Abenteuerreisende, Journalistin und Doppelagentin
75. Todestag am 17. Mai 2025
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Nathalie Sergueiew, Französin mit russischen Wurzeln, liebte außergewöhnliche Abenteuer und ließ sich gern auf riskante Abenteuer ein: Sie durchquerte Europa zu Fuß, fuhr allein mit dem Fahrrad durch Südeuropa und den Nahen Osten, betätigte sich als Journalistin, diente sich den Deutschen als Spionin an und arbeitete schließlich als Doppelagentin für die Briten.
Wer Informationen über sie sucht, muss länger graben. Sie war während des Zweiten Weltkriegs höchst erfolgreiche Doppelagentin in Diensten der deutschen „Abwehr“ wie auch des britischen MI 15 und verhalf letztlich dem D-Day – also der Landung der britischen und US-amerikanischen Truppen am 6. Juni 1944 in der Normandie – entscheidend zum Erfolg. Trotzdem findet sich ihr Name in den wenigsten Nachschlagewerken und nicht einmal in der Aufzählung Die größten Spioninnen der Welt des österreichisch-amerikanischen Spions und Publizisten Kurt D. Singer, welcher schrieb: „Am tiefsten steht die Spionin, die Informationen einzieht, ohne eine Ahnung vom Sinn ihres Auftrags zu haben. Auf dem höchsten Niveau arbeitet die Spionin für beide Seiten. Das muss sie tun, um sich zu schützen. Aber ihre Heimat wird die bessere Information erhalten.“ In diesem Sinne gehörte Nathalie Sergueiew fraglos zum „höchsten Niveau“ der Spionin, obwohl sie nicht einmal für ihre Heimat arbeitete. Dass sie trotzdem weitgehend unbeachtet blieb, liegt möglicherweise daran, dass sie weniger im Rampenlicht stand als einige ihrer „Kolleginnen“, wie Mata Hari oder Josephine Baker, nach Kriegsende in einer Kleinstadt im Mittleren Westen der USA „verschwand“ und ihre Kriegserinnerungen erst posthum veröffentlicht wurden.
Nathalie Sergueiew, die sich selbst Lily nennt, wird 1912 in St. Petersburg geboren, der Hauptstadt des russischen Zarenreiches. Während der Oktoberrevolution 1917 flieht die recht wohlhabende Familie nach Paris und lässt sich dort einbürgern. Lily beginnt mit 16 Jahren ein Studium der Malerei, das sie vier Jahre später abschließt. Schon zu jener Zeit ist sie unternehmungslustig: Nach Abschluss ihres Studiums will sie allein zu Fuß von Paris über Berlin nach Warschau laufen und sich dabei für ihre Malerei inspirieren lassen, ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern und – wie so viele Reisende damals – über ihre Erlebnisse unterwegs Reportagen schreiben, sich damit etwas Reisegeld verdienen und den Einstieg in den Journalismus schaffen.
Während ihres längeren Aufenthalts in Berlin lernt sie den baltendeutschen Journalisten Felix Dassel kennen, der über sie und ihre Reise in der Deutschen Allgemeinen Zeitung berichtet, und: „Mut hat das Mädel wie drei Männer.“ Als sie sich in den Reichstag einschleicht, um ihn von innen zu sehen, wird sie verhaftet und verbringt drei Tage im Gefängnis. Angst hat sie auch hier nicht; sie preist das Bad, das ihr gewährt wird, „was auf einer Reise immer guttut“, und treibt „interessante Studien auf dem Gebiet der Wandbeschriftungen“. Der weitere Verlauf ihrer Wanderung nach Warschau gestaltet sich deutlich schneller, denn es regnet in Strömen. Nach ihrer Rückkehr nach Paris verkauft sie Bilder, die sie während ihrer Reise gemalt hat, und schreibt ein Buch über ihre Wanderung.
Ihre nächste „Künstlerinnenfahrt“ startet sie mit einer Freundin. Es soll mit dem Fahrrad über Deutschland, die Tschechoslowakei, Österreich, Ungarn, Jugoslawien und Italien zurück nach Frankreich gehen. Die Freundin begleitet sie bis Jugoslawien. Sie zelten in der Natur oder schlafen auf Bauernhöfen, waschen ihre Kleidung in Seen, nutzen jede Gelegenheit, mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen. Als Lily im Januar 1935 nach Paris zurückkehrt, hat sie 7.378 km zurückgelegt und ist nicht nur für ihre Radtour berühmt, sondern weil es ihr auch gelungen ist, den gerade in Belgrad weilenden deutschen Reichsminister und preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring zu treffen und ein Interview mit ihm zu führen.
Lily gelingt der Einstieg in den Journalismus, und in dieser Funktion reist sie im Sommer 1935 abermals nach Berlin, wo sie Göring ein zweites Mal trifft. Ein geplantes Interview mit Hitler kommt nicht zustande. 1936 kann sie zwei „Kraft durch Freude“-Reisen nach Bad Ems und an die Nordsee mitmachen und darüber berichten. Auch den Journalisten Dassel trifft sie wieder und reist in seinem Auftrag in die Tschechoslowakei, die Ukraine und nach Weißrussland, um dort zu den Problemen der deutschen Minderheit zu recherchieren. Nach ihrer Rückkehr eröffnet er ihr, dass er für den deutschen Geheimdienst arbeitet, und versucht sie ebenfalls anzuwerben. Doch sie lehnt ab und kehrt nach Paris zurück.
Ihr nächstes Großprojekt ist wieder eine Fahrradtour: Diesmal will sie allein bis nach Saigon radeln – 17.000 Kilometer. Nachdem sie hierfür die Werbetrommel gerührt hat, bekommt sie ein neues Fahrrad und ein Zelt gesponsert. Am 23. September 1938 startet sie am Triumphbogen, fährt durch Frankreich nach Italien und weiter durch das jugoslawische Landesinnere. Sie überquert die griechische Grenze und fährt über Thessaloniki nach Westthrakien und erreicht schließlich Istanbul, wo sie den türkischen Außenminister interviewt, bevor sie sich wieder auf den Weg macht. Überall ist die Gastfreundschaft der Landbevölkerung überwältigend. Überall ruft sie als allein reisende Frau aber auch ein großes Hallo hervor. Und erregt das Interesse der Behörden. Bereits in Edirne war ihr das Fahrrad abgenommen worden, das sie erst nach Zahlung einer Kaution zurückerhält, aber in Ankara wird ihr schlicht das Visum für die Weiterreise verweigert. Mithilfe zweier Einheimischer, die ihr Fahrrad ins Auto laden, kann sie Ankara heimlich verlassen. Vier Tage lang schafft sie es, sich vor der türkischen Polizei zu verbergen und 430 km zurückzulegen. Kaum 80 km vor der syrischen Grenze wird sie doch noch geschnappt und kann erst nach einigen „Verhandlungen“ mit der Polizei weiterreisen. Von all den Hindernissen und Schwierigkeiten lässt sie sich nicht einschüchtern. Über Latakia und Tripolis erreicht sie das libanesische Beirut, kehrt nach einigen Tagen Aufenthalt jedoch um und fährt durch das Landesinnere zurück nach Aleppo.
Überall beobachtet, fotografiert, zeichnet und notiert Lily ihre Beobachtungen. Auf ihrer Reise vergisst sie nie ihren Beruf als Journalistin: Sie liefert feine Beobachtungen über die Lebensweise der Menschen, denen sie begegnet. Ganz bewusst hatte sie das Fahrrad für ihre Reise gewählt und kein komfortableres Transportmittel: „Ich hatte einen großen Ehrgeiz: Ich wollte die Länder, durch die ich reiste, nicht über ihre Städte, sondern über ihre Dörfer kennenlernen […]. Dieser Ehrgeiz wurde nicht enttäuscht. Ich habe die Güte, die Ritterlichkeit, die Gastfreundschaft und die Selbstlosigkeit entdeckt, tief in dunklen Reetdachhäusern, in ärmlichen Unterkünften.“ 1943 wird sie einen Bericht über ihre beiden Fahrradreisen schreiben: Routes, risques, rencontres; Paris - Aleppo à bicyclette 6000 km, eine Sammlung von Beobachtungen, Anekdoten und Vorfällen, die ihre scharfe Beobachtungsgabe belegen.
Sie bereitet gerade ihre Weiterreise in den Irak vor, als die deutsche Wehrmacht in Polen einmarschiert. Zwei Tage später erklären Frankreich und Großbritannien Deutschland den Krieg. An eine Fortsetzung der Reise ist nicht mehr zu denken. Sie fährt wieder nach Beirut und lässt sich dort als Krankenpflegerin ausbilden. Sie denkt, auf diese Weise kann sie ihre Heimat im Krieg am besten unterstützen. Im Frühjahr 1940 besteht sie ihre Abschlussprüfung. Als Frankreich im Frühsommer kapituliert, ist sie fassungslos. Sie entscheidet sich dennoch, nach Frankreich zurückzukehren. Sie will ihrem Heimatland helfen, die Deutschen wieder loszuwerden, und dazu entwickelt sie einen gewagten Plan: Sie will sich den Deutschen als Spionin andienen und dann „irgendwie“ nach Großbritannien gelangen, um ihre Dienste den Briten anzubieten. „Sollte mein Plan Erfolg haben, dann wäre ich allein, vollkommen allein. Ich würde niemandem trauen können und müsste mich vor jedermann in Acht nehmen.“
Zurück in Paris, wo sich zu ihrer Überraschung im alltäglichen Leben kaum etwas geändert hat, arrangiert Lily ein Treffen mit Felix Dassel und gibt ihm zu verstehen, dass sie nun für sein Angebot, für die Deutschen zu arbeiten, offen ist. Sie schiebt ihren Ärger auf die Briten vor, deretwegen sie ihre Reise hat abbrechen müssen. Ende Januar 1940 fährt sie zu einer Art „Bewerbungsgespräch“ nach Berlin, welches zu ihren Gunsten ausfällt: Sie wird fortan in den Akten als „Tramp“ geführt und lernt das Schreiben mit Geheimtinte und wie diese hergestellt wird, auch wenn man noch nicht genau weiß, wo sie eingesetzt werden soll. Vielleicht in Syrien, um die Vorgänge zwischen Palästina und der Türkei zu beobachten, oder den Verkehr im Hafen von Beirut? Zunächst kehrt sie nach Paris zurück. Als die Briten Anfang Juni 1941 Syrien besetzen, ist klar, dass sich diese Pläne zerschlagen.
Sie bekommt den Decknamen „Solange“; außerdem wird dafür gesorgt, dass sie Morsen lernt. Ein neuer Plan sieht vor, dass sie nach Australien entsandt werden soll. Aber auch diesmal werden die Pläne von der Kriegsentwicklung im Fernen Osten überholt. Lily wird ungeduldig – sie sitzt tatenlos in Paris fest. Schließlich erfüllt sich ihr geheimer Wunsch – sie soll nach Großbritannien gehen und von dort alles berichten, was sie sieht: Welche Gebäude wurden in welchem Ausmaß von den deutschen Bomben zerstört, und wie reagiert die Bevölkerung? Wie wird die Bevölkerung versorgt; welche Produkte sind knapp und werden wie verteilt? Woher kommen welche Schiffe mit welchem Ziel und welcher Ladung? Aus wie vielen und welchen Schiffen bestehen Konvois, vor allem aus den USA? Wie lange hat ihre Überfahrt gedauert? Wo starten und landen was für Flugzeuge mit welcher Besatzung? Wo stehen Flugabwehrgeschütze, und welche Truppenbewegungen gibt es?
Sie soll herumfahren und sich mit den Menschen unterhalten, vor allem Hafenarbeitern, in Reedereien und Flughafenpersonal, falls möglich, mit Soldaten. Zu diesem Zweck muss sie sich alle britischen und US-amerikanischen militärischen und zivilen Schiffs- und Flugzeugtypen einprägen, sodass sie sie im Schlaf erkennt. Sie lernt sämtliche Uniformen, Abzeichen und Dienstgrade der britischen und US-Armee, um zu beurteilen, mit wem sie gesprochen hat.
Doch noch ist es nicht so weit, denn nun gibt es Probleme mit den Visa: französisches Ausreisevisum, spanisches Transitvisum, portugiesisches Einreisevisum. Offizieller Einreisegrund: die Pflege ihrer angeblich schwer erkrankten – aber in Wahrheit putzmunteren – Tante auf Madeira. Von Lissabon aus will sie dann weiter mit dem Schiff nach Großbritannien. Ihr privater Plan sieht vor, in Madrid in der britischen Botschaft dem Geheimdienst ihre Mitarbeit anzubieten. Doch es dauert noch bis Juli 1943, als sie endlich in Madrid vor einem Vertreter der britischen Militärmission sitzt und ihn – letzten Endes mit Erfolg – von ihren Absichten zu überzeugen versucht. Über Gibraltar kann sie schließlich im November 1943 nach Bristol fliegen.
In England ist man begeistert von der neuen Mitarbeiterin. Nicht umsonst erhält sie den Tarnnamen „Treasure“. Sie sei „mehr wert als eine Panzerdivision“, denn die Deutschen würden ihr komplett vertrauen, und so könne man diese mit falschen Mitteilungen versorgen. Auch für die Deutschen ist sie wertvoll, denn die Briten verschaffen ihr zahlreiche der gewünschten (und natürlich gefilterten) Informationen, die sie ohne weitere eigene Anstrengung an ihre deutschen Auftraggeber morsen kann. Das entsprechende Funkgerät wird ihr während eines Kurzaufenthalts in Lissabon von ihrer deutschen Kontaktperson übergeben und britischerseits alles dafür getan, dass es komplikationslos nach England gelangt. Mit dem Deutschen macht sie ein Notfallzeichen aus, falls sie enttarnt und gezwungen würde, falsche Nachrichten zu senden.
Doch dann wird sie krank und fällt mehrere Wochen aus: ihre beiden Nieren sind beschädigt; der Arzt gibt ihr noch ein halbes Jahr. Aber sie schont sich nicht. Vor allem wünschen sich die Deutschen Informationen zu einer etwaigen bevorstehenden Landung der Alliierten, die sie in Belgien oder den Niederlanden, vielleicht auch bei Calais oder in der Normandie erwarten. Trotz Schwächeanfällen schickt Lily weiterhin ihre Nachrichten, sodass man annehmen könnte, sie reise unverdrossen durchs Land, um Informationen zu sammeln. Vor allem lässt sie die Deutschen glauben, die Invasion solle am Pas-de-Calais erfolgen. Dass der D-Day am 6. Juni 1944, wenn auch unter großen Verlusten, aber letztlich erfolgreich in der Normandie stattfindet, ist nicht zuletzt ihr Verdienst. Ihr sehnlichster Wunsch wird in Erfüllung gehen: Die Deutschen werden aus Frankreich vertrieben.
Die Prognose des Arztes erfüllt sich glücklicherweise nicht, aber ihre labile Gesundheit, ihre Stimmungsschwankungen und Drohungen führen schließlich zu ihrer Entlassung aus dem britischen Geheimdienst. Sie kehrt nach Frankreich zurück und meldet sich zum Sanitätsdienst der französischen Armee. Dort kümmert sie sich u.a. um Displaced Persons, die von den Deutschen zurückgelassen worden waren.
Sie verliebt sich in den US-Major John Barton Collings und begleitet ihn unmittelbar nach dem Krieg nach Erfurt. Er ist für die Rückführung der Überlebenden aus dem Konzentrationslager Buchenwald zuständig, und Lily dient ihm als Dolmetscherin für Russisch. 1946 heiraten die beiden in Paris und ziehen in seine Heimat in Michigan, auch mit der Hoffnung, dort könne ihr gesundheitlich geholfen werden. Diese Hoffnung erfüllt sich nicht; Lily stirbt am 17. Mai 1950 mit nur 38 Jahren an Nierenversagen.
Bis zu ihrem Tode schrieb sie an ihren Kriegserinnerungen, die auf ihren geheimen Tagebüchern und Notizen aus den Jahren 1940 bis 1945 basierten. Darin lässt sie an ihren Kontaktpersonen beim MI15 kein gutes Haar und bezeichnet sie als „gewöhnliche Gangster“. Ihre Memoiren werden 1966 posthum unter dem Titel Seule face à l'abwehr veröffentlicht.
(Text von 2025)
Verfasserin: Christine Schmidt
Zitate
Ich kann kaum glauben, dass ich mich vor dem mächtigsten Mann Deutschlands nach Hitler [= Hermann Göring] befinde.
Einige Zeit lang fuhr ich an der albanischen Grenze entlang… Dann begann die Straße wieder zu steigen. Die Sonne, die ihren Lauf über den Himmel vollendet hatte, tauchte hinter einem Berggipfel unter. Sofort wurde es sehr kalt. Bald war es Nacht, eine dieser klaren, durchsichtigen Bergnächte. […] Seit dem Cakor-Pass hatte ich dreißig Kilometer im Freilauf zurückgelegt - dreißig Kilometer durch Schnee und Kälte im eisigen Schatten der Berge. Obwohl die Zeitung, in die ich mich an Händen und Füßen eingewickelt hatte, meine Extremitäten warmhielt, war ich ansonsten völlig durchgefroren.
Aleppo begeisterte mich! Ich verbrachte meine Tage in den dunklen Souks, wo die Sonnenstrahlen durch kleine Öffnungen im Gewölbe auf die unebenen Pflastersteine fallen und wie goldene Pfeile wirken. Ich liebte diese endlosen Labyrinthe mit ihren von Ständen bedeckten Wänden und den bunten, wimmelnden, verlausten und schreienden Menschenmassen. Ich ging langsam und gedrängt, drehte mich bei jedem Schritt um und fand immer wieder neue Objekte der Bewunderung.
Nachts, im Bett, wenn die Lichter aus waren, schien es alles so einfach! Aber morgens, am helllichten Tag, wirkte mein Plan verrückt und kindisch – wie etwas, von dem man in Büchern liest, was aber im wirklichen Leben nicht vorkommt.
Ich kann inzwischen sehr gut lügen.
Major, Sie sind ein intelligenter Mann; was kann Ihnen meine Antwort wert sein? Ich kann sagen, dass ich es aus Überzeugung tue oder aus Prinzip oder weil ich die Deutschen liebe oder weil ich die Briten hasse. Aber wenn ich Ihr Feind wäre, wenn ich hier wäre, um gegen Sie zu spionieren, Sie zu verraten, glauben Sie, dass meine Antwort eine andere wäre?
Mache ich es falsch? Mache ich es richtig? Nur die Zukunft weiß es. Ich vertraue meinem Glück. Jemand hat mal zu mir gesagt: Dreh dich nicht um. Bedaure nichts. Habe Vertrauen.
Es ist ein schönes Spiel, es ist ein großartiges Spiel, aber wenn wir es verlieren, verlieren wir unser Leben … oder zumindest meines.
Schwäche, Nervosität und auch Wut – eine tiefe Wut darüber, dass ich meine Schwäche vor diesen Leuten nicht verbergen kann.
Ich habe die Deutschen nie gehasst. Ich wollte nur nicht, dass sie mit ihrem Herrenmenschentum über die Pariser Straßen trampeln. Das hat mich wütend gemacht.
Links
https://www.lepetitbraquet.fr/chron55_nathalie_sergueiew.html
https://stories.storifyme.com/stories/der-spiegel/spionin-im-zweiten-weltkrieg-wie-eine-doppelagentin-den-d-day-vorbereitete-82882/amp
https://military-history.fandom.com/wiki/Nathalie_Sergueiew
https://www.theguardian.com/uk/2001/jul/05/humanities.highereducation2
https://webarchive.nationalarchives.gov.uk/ukgwa/20220201230826/https://www.nationalarchives.gov.uk/spies/spies/default.htm
https://glenarborsun.com/in-solon-cemetery-lies-d-day-story-lilly-sergueiews-heroics-chronicled-in-new-book/
https://www.derstandard.de/story/2000140506910/wie-eine-doppelagentin-die-alliierte-landung-in-der-normandie-unterstuetzte
https://podcasts.apple.com/au/podcast/folge-204-f%C3%BCr-und-gegen-hitler-spioninnen-im-dritten-reich/id1501705932?i=1000650112154
https://www.youtube.com/watch?v=ZuV-YpzKKfU
https://www.youtube.com/watch?v=VLbkSVc_row
https://www.youtube.com/watch?v=lljBA_LnUfk
Literatur & Quellen
Baumgärtner, Maik & Müller, Ann-Katrin: Die Unsichtbaren. Wie Geheimagentinnen die deutsche Geschichte geprägt haben. München 2022 (DVA)
Sergueiew, Lily: I Worked Alone. Diary of a Double Agent in World War II Europe (Hg. Mary Kathryn Barbier). Jefferson, NC 2014 (McFarland & Company Publishers)
Singer, Kurt: Die größten Spioninnen der Welt. Bern 1954 (Scherz)
Winnington, G. Peter: Codename Treasure – The Life of D-Day Spy Lily Sergueiew. Barnsley 2023 (Pen & Sword Books)
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