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geboren am 2. August 1905 in Raidersburg, Montana
gestorben am 14. Dezember 1993 in New York
US-amerikanische Filmschauspielerin
30. Todestag am 14. Dezember 2023
Biografie • Zitate • Literatur & Quellen
Biografie
Wäre ihre verwitwete Mutter nicht dem Provinznest Raidersburg entflohen, hätte Myrna Williams vielleicht eine Farm in Montana bewirtschaftet, statt 124 Filme zu drehen. Nach Abschluss der High School in Kalifornien debütierte sie wie Joan Crawford, Barbara Stanwyck und viele andere in Revuen und Stummfilmen. Trotz eines missglückten Vorsprechens bei Rudolph Valentino erregte Myrna die Aufmerksamkeit seiner Frau, der Autorin und Produzentin Natascha Rambova.
1925 bekam sie eine Nebenrolle in Rambovas What Price Beauty. Dann meist als „exotische“ Schönheit mit undurchsichtiger bis mörderischer Absicht eingesetzt, merkte Myrna langsam, dass der Typus Femme fatale ausgespielt hatte. Erst ein radikaler Imagewechsel brachte den Durchbruch. In Topaze (1933) ist bereits zu spüren, was das Publikum von Der dünne Mann (1934) begeistern sollte: Mit Intelligenz, Witz, Charme und Chic (die Hüte sind Spitze) löst Nora Charles im Team mit Ehemann Nick (William Powell) und Hund Asta vertrackte Kriminalfälle.
MGM setzt das gewinnbringende Traumpaar immer wieder ein, wobei ab und zu ein „Seitensprung“ zugelassen wird: siehe z.B. Loy und Clark Gable (Test Pilot), Cary Grant (Wings in the Dark) oder Tyrone Power (The Rains Came).
Mit zunehmendem Alter wird ihr die Mutterrolle zugewiesen (Die besten Jahre unseres Lebens, Im Dutzend billiger, From the Terrace), die sie überzeugend ausfüllte – auf der Leinwand. Typisch für Hollywood, konnte sie eine durchsetzungsfähige Frau erst in der Rolle einer Witwe darstellen: In Belles on their Toes (1952) setzt sie sich gegen männlichen Chauvinismus zur Wehr.
Myrna Loy trat für ihre politischen Überzeugungen ein: als Aktivistin für das Recht auf freie Meinungsäußerung während der McCarthy-Ära, als Delegierte für die UNESCO, Wahlkämpferin für die Demokratische Partei und Gegnerin von Rassendiskriminierung in Siedlungsprojekten. Die im Film „perfekte Ehefrau“ entschied sich nach vier Scheidungen für ein stressfreies Leben als Single und bot der sensationshungrigen Presse wenig Einblick in ihr Privatleben. Von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences bekam sie einen Preis für ihr Lebenswerk.
(Text von 1997)
Verfasserin: Marion Kremer
Zitate
Meine beiden Großmütter waren meine Heldinnen. Sie verließen ihre Heimat Wales und Schottland, um in der Fremde unter härtesten Bedingungen eine lebenswerte Umgebung für ihre Familie zu schaffen. Ich wollte immer Frauen wie sie spielen, aber es kam nie dazu.
(aus Myrna Loys Autobiographie)
Literatur & Quellen
Kay, Karyn. 1977. Myrna Loy. New York. Pyramid.
Kotsilibas-Davis, James & Myrna Loy. 1987. Myrna Loy: Being and Becoming. New York. Knopf.
Quirk, Lawrence J. 1980. The Films of Myrna Loy. Secaucus, NJ. Citadel.
Vinson, James, Christopher Lyon & Greg S. Faller. Hg. 1986. The International Dictionary of Films and Filmmakers. Bd. 3: Actors and Actresses. London. St. James Press.
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