geboren am 4. März 1932 nahe Johannesburg
gestorben am 10. November 2008 in Castel Volturno, Italien
südafrikanische Sängerin und Aktivistin
90. Geburtstag am 4. März 2022
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Die Sängerin Miriam Makeba (“Mama Afrika”) sah es als ihre Lebensaufgabe, die westliche Welt mit afrikanischer Musik bekanntzumachen und den Kampf gegen die Apartheid in ihrem Land und aus dem Exil voranzutreiben.
Miriam “Zenzi” Makeba war das Kind einer Haushaltshilfe und eines Lehrers. Als sie erst 18 Tage alt war, mußte Zenzi mit ihrer Mutter für sechs Monate ins Gefängnis – die Mutter hatte, um das kümmerliche Familieneinkommen aufzubessern, illegal selbstgebrautes Bier verkauft. - Die traditionellen afrikanischen Lieder lernte Zenzi in der Familie, Jazz hörte sie im Radio. 1949 heiratete sie und gebar eine Tochter, Bongi. Sie verließ ihren gewalttätigen Mann und brachte sich und ihr Kind als Haushaltshilfe und als Sängerin bei Hochzeiten und ähnlichen Anlässen durch.
Während der 50er Jahre trat Makeba überall im südlichen Afrika auf; international bekannt wurde sie durch die Hauptrolle in dem Anti-Apartheid-Film Come Back, Africa. Der amerikanische Produzent brachte sie in die USA, wo Makeba u.a. im Fernsehen auftrat. Ihr Mentor war Harry Belafonte – Makeba nannte ihn “Big Brother”.
Nach dem Tod ihrer Mutter 1960 verbot die weiße Regierung der Sängerin, zum Begräbnis nach Südafrika zurückzukehren. Makeba widmete sich umso intensiver ihrer Karriere und erntete bald internationale Anerkennung. Zu ihren bekanntesten Hits gehörten “The Click Song,” ein Xhosanisches Hochzeitslied und “Wimoweh,” ein Lied von der Löwenjagd der Zulu. Makeba experimentierte auch mit Jazz und europäischer Volksmusik.
1964 und 1975 sagte Makeba vor der UNO über den Apartheids-Terror aus, 1986 erhielt sie den Dag-Hammerskjold-Friedenspreis. Die südafrikanische Regierung verbot Makebas Aufnahmen bis 1988. Sie wurde auch in den USA verfemt, als sie 1968 den schwarzen Aktivisten Stokely Carmichael heiratete. Das Ehepaar zog nach Guinea, und Makeba ging weiterhin in Europa, Südamerika und Afrika auf Tournee. Das berühmte Album A Promise erschien 1975.
Nach der Scheidung von Carmichael 1978 blieb Makeba in Guinea und arbeitete als UNO-Botschafterin des Landes. 1987 nahm sie an der Graceland Welttournee von Paul Simon teil. Bis 1989 hatte sie zwei weitere Soloalben produziert und ihre Autobiographie (Makeba: My Story) geschrieben.
Nach 30 Jahren Exil konnte Miriam Makeba 1991 nach Südafrika zurückkehren. Das erste Konzert wurde ein Riesenerfolg. Makeba unterstützte das neue Südafrika als “Goodwill Ambassador” bei der UNO, sie gründete das Makeba-Rehabilitationszentrum für Mädchen und engagierte sich im Kampf gegen AIDS-HIV.
(Übs. aus dem Englischen von Joey Horsley und Luise F. Pusch)
Verfasserin: Sarah K. Horsley
Links
Biography, Engl.
Makeba heute, zum Thema 10 Jahre Demokratie in Südafrika
Literatur & Quellen
Makeba, Miriam & James Hall. 1988. Homeland Blues: Ein farbiges Leben [=Makeba: My Story]. Aus d. am. Engl. von Hans Jürgen Baron von Koskull. München. Goldmann.
Makeba, Miriam & James Hall. 1988. Makeba: My Story.
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