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geboren am 21. Mai 1944 in Ballina/County Mayo in der Republik Irland
Irische Juristin, Politikerin (1990-1997 erste Präsidentin der Republik Irland), Menschenrechtlerin
80. Geburtstag am 21. Mai 2024
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Mary Robinson bezeichnet „extreme Armut“ als den schlimmsten menschenrechtsverletzenden Zustand in der heutigen Welt und sieht ihre Aufgabe darin, „einer menschlichen Globalisierung den Weg zu weisen“. Aus einem „inneren Sinn für Gerechtigkeit“ entwickelte sie konsequent und zielstrebig ihr Engagement für die Durchsetzung von Menschenrechten weltweit.
Sie stammt aus einer katholischen Familie, ist verheiratet und hat drei Kinder.
Nach dem Besuch von Privatschulen in Irland und Paris studierte sie Jura und Romanistik in Dublin und in Cambridge/USA. 1969 wurde Robinson mit 25 Jahren die jüngste Jura-Professorin am Trinity College in Dublin. Das College nominierte sie für einen Sitz im Senat der irischen Republik, den sie zwanzig Jahre, bis 1989, innehatte, wobei sie sich vor allem für die Rechte von Frauen einsetzte.
Von der Labour Partei wurde die Parteilose 1990 als Präsidentschaftskandidatin nominiert und am 7. November 1990 als erste Frau zur Präsidentin der Republik Irland gewählt. Während ihrer siebenjährigen Amtszeit als Präsidentin gelang es ihr, im Rückblick auf die irische Geschichte eine Brücke zu schlagen zu den Bedürfnissen und Problemen heutiger Entwicklungsländer vor allem in Afrika.
Und sie räumte auf mit einigen der schlimmsten Auswüchse des irischen Konservatismus’. Wenn die IrInnen sich heute scheiden lassen können, Kondome benutzen und zur Abtreibung immerhin nach England reisen dürfen, haben sie das v.a. Mary Robinson zu verdanken.
1997 ernennt UN-Generalsekretär Kofi Annan Robinson zur UN-Menschenrechtskommissarin. Robinson vertritt die Auffassung, dass die universellen Menschenrechte im Kleinen beginnen, und so sind es vor allem die dezentralen Projekte vor Ort, die sie mit UN-Mitteln weltweit unterstützt und fördert. Mehrfach wirbt sie in China für Menschenrechte, mischt sich ein, wenn es um die Rechte der Frauen in Afghanistan geht, fordert nach dem 11. September die Einhaltung des humanitären Völkerrechts auch im Kampf gegen den internationalen Terrorismus.
Richard Holbrooke, ehemaliger US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, warf der mit zahlreichen Ehrendoktorwürden und Preisen ausgezeichnete Juristin vor, 'sie habe ihren Job zu sehr politisiert', und die Bush-Regierung sprach sich gegen eine zweite Amtszeit von Robinson aus.
Für Mary Robinson, die im September 2002 ihre fünfjährige UN-Tätigkeit als UN-Hochkommissarin beendete, sind Menschenrechte eine dringende, praktische Mission, eine Generationenarbeit, die sie auch außerhalb der Vereinten Nationen fortsetzt:
„Wir benötigen keine neuen Deklarationen und Verpflichtungen. Es ist alles schon formuliert und verabschiedet. Was wir brauchen ist viel prosaischer: Umsetzung, Umsetzung und noch einmal Umsetzung!”
(Text von 2003)
Verfasserin: Kerstin Reimers
Links
http://en.wikipedia.org/wiki/Mary_Robinson
Literatur & Quellen
Edelstein, Amy. 2003. “Think globally, act globally: Mary Robinson puts human rights on everyone's agenda”, The Women's Review of Books, Vol. XX, No. 5 / Feb. 2003: 8-11.
Fahim, Kareem. 2002. A Conversation with the UN's High Commissioner for Human Rights: The Education of Mary Robinson. www.villagevoice.com
Nass, Matthias & Annette Riedel. 2002. Ein Gespräch mit Mary Robinson in: DeutschlandRadio Berlin: Tacheles - Das Streitgespräch, Sendung vom 8.3.2002. www.dradio.de
O'Leary, Olivia & Helen Burke. 1998. Mary Robinson: The Authorised Biography. London. Sceptre / Lir.
Robinson, Mary. 2002. Zweite Weltethos-Rede am 21. Januar 2002. www.weltethos.org
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