Biographien Mary Hunter Austin
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geboren am 9. September 1868 in Carlinville, Illinois
gestorben 13. August 1934 in Santa Fé, New Mexico
US-amerikanische Schriftstellerin
90. Todestag am 13. August 2024
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
In früher Jugend entdeckte Mary Hunter ein inneres Selbst, einen führenden Genius, den sie „Ich-Mary“ nannte. „Ich-Mary“ half ihr, die vielen erschütternden Schläge ihres Lebens zu verkraften und schrieb – in einem tranceartigen Zustand – später auch viele Werke Austins, die sie zu einer der interessantesten SchriftstellerInnen des amerikanischen Westens machen.
Als sie 10 war, starb ihr Vater, der sie intellektuell gefördert hatte, und bald danach auch die geliebte Schwester. Ihre Mutter bevorzugte den älteren Bruder, und Mary musste mit ihrer Einsamkeit allein fertig werden: „Aber Ich-Mary brauchte keinen Trost; Ich-Mary zu sein war sicherer und beruhigender als nur Mary-allein zu sein.“ (Autobiographie).
1888 zog die Familie nach Kalifornien. Hier blühte Mary Hunter auf; die Wüste faszinierte sie. 1891 heiratete sie Stafford W. Austin, der wirtschaftlich so unzuverlässig war, dass sie als Lehrerin arbeiten musste, obwohl ihre 1892 geborene, geistig zurückgebliebene Tochter ihre ganze Kraft beanspruchte.
Mary Hunter Austins erstes Buch, Das Land mit wenig Regen, eine Sammlung von Skizzen über Land und Leute Kaliforniens, wurde bei seinem Erscheinen 1903 hoch gelobt. Aber mit der doppelten Bürde einer pflegebedürftigen Tochter und des finanziell verantwortungslosen Mannes konnte Austin ihrer schriftstellerischen Tätigkeit nicht mehr nachgehen. 1904 brachte sie die Tochter in eine Anstalt.
Sie trennte sich von dem Mann und zog nach Carmel; dort schloss sie sich einer KünstlerInnenkolonie an, in der auch Ambrose Bierce, Jack London und Upton Sinclair verkehrten. Hier schrieb Austin vier Bücher in vier Jahren.
Als man 1908 Brustkrebs bei ihr feststellte, fuhr sie nach Rom, betete und meditierte, und die Krankheit verschwand. In London lernte sie H. G. Wells, G. B. Shaw, Yeats und Joseph Conrad kennen, kehrte dann nach zwei Jahren nach New York zurück, um bei der Inszenierung ihres Theaterstücks zu helfen, eines lyrischen Dramas, das auf Rhythmen amerikanischer IndianerInnen zurückgreift.
Die nächsten Jahre verbrachte sie auf Vortragsreisen, wobei sie u.a. für das Frauenstimmrecht eintrat. Allerdings wurden ihre Bücher über Frauenthemen, Eine Frau von Genie und Jayne Str. 26, damals nicht so beachtet wie die naturalistischen Schriften. Seit 1924 lebte Austin in Santa Fe und setzte sich für die Erhaltung der spanischen und US-amerikanisch-indianischen Kultur ein. Ihre Autobiographie Erdenhorizont erschien 1932. Sie arbeitete gerade an einem Roman, als sie an einem Herzanfall starb.
(Text von 1992)
Verfasserin: Katherine E. Horsley
Links
https://public.wsu.edu/~campbelld/amlit/austin.htm
Literatur & Quellen
Austin, Mary Hunter. 1960 [1932]. Earth Horizon. Boston. Houghton Mifflin.
Austin, Mary Hunter. A Woman of Genius. The Feminist Press.
Church, Peggy Pond. 1990. Wind's Trail: The Early Life of Mary Austin. Santa Fé, NM. Museum of New Mexico Press.
Fink, Augusta. 1983. I, Mary: A Biography of Mary Austin. Tucson, ArizonaUniv. of Arizona Press.
Pearce, T.M. Hg. 1979. Literary America 1903-1934: The Mary Austin Letters. Westport, CN; London. Greenwood Press.
Stineman, Esther Lanigan. 1989. Mary Austin: Song of a Maverick. New Haven, CT. Yale Univ. Press.
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