Biographien Marion Zimmer Bradley
Jerry Bauer/Bücher.de
geboren am 3. Juni 1930 in Albany, New York
gestorben am 25. September 1999 in Berkeley, Kalifornien
US-amerikanische Schriftstellerin, Bestseller-Autorin
25. Todestag am 25. September 2024
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
1981 machte sich eine Frau an eine Neubearbeitung eines alten Mythos, der Sage von König Artus und seinen Gefährten. Die Nebel von Avalon brachten es zu keinem großen Medienspektakel à la Tolkiens Herr der Ringe – und doch hat Marion Zimmer Bradley viel mehr bewegt als Tolkien: kaum ein Buch, das so über alle gesellschaftlichen Grenzen hinweg Frauenzusammenhänge klargemacht und zutage gefördert hat wie dieser in der Frauenbewegung nie besonders ernst genommene „Trivialroman“.
Marion Zimmer wurde 1930 in Albany, New York, geboren. Ihre Mutter war Historikerin, ihr Vater Farmer. Sie wollte Lehrerin werden, brach ihr Studium aber ab und heiratete 1949 den 30 Jahre älteren Eisenbahnangestellten Bradley. Ihr Sohn David wurde 1950 geboren. 1952 verkaufte sie ihre erste Kurzgeschichte.
Nach ein paar Jahren setzte sie ihr Studium fort und schloss 1964 mit dem B.A. ab. In dieser Zeit ließ sie sich scheiden und heiratete ein Jahr darauf den Numismatiker und Autor Breen. Dieser Verbindung entstammen Patrick (1964) und Moira (1966).
In Berkeley studierte sie weiter. In dieser Stadt lebte sie zusammen mit ihren Kindern, ihrem Mann, ihren beiden jüngeren Brüdern sowie deren Ehefrauen in einer Großfamilie. 1990 wird auch die zweite Ehe geschieden.
In all den Jahren veröffentlichte sie Kurzgeschichten und Romane unterschiedlicher Genres. Waren schon ihre Darkover-Romane erfolgreich, so wurde sie 1982 weltberühmt mit Die Nevel von Avalon. Von 1988 bis zu ihrem Tod gab Bradley Marion Zimmer Bradley’s Fantasy Magazine heraus, in dem außergewöhnlich viele Autorinnen schrieben.
1999 starb Marion Zimmer Bradley an einem Herzinfarkt. Ihr Lebenswerk wurde 2000 mit dem World Fantasy Life Achievement Award gewürdigt.
Marion Zimmer Bradley, eine Frau auf der Suche nach weiblicher Identität und weiblichen Lebenskonzepten, wie ihre Heldinnen: Interessante, starke Frauen, Schulter an Schulter im Kampf gegen männliche Fremdbestimmung, nicht bereit, männlichen pornografischen Phantasien zu entsprechen. Nicht demütigend bittend, sondern stolz ihre Rechte fordernd, wurden die Priesterinnen des alten Glaubens Vorbilder für Generationen von Frauen, die bei dem Wort „Feminismus“ irritiert, ängstlich und abwehrend reagierten.
Als „Hausfrauenfeministin“ wurde Marion Zimmer Bradley einmal bezeichnet. Bevor wir nun herablassend die Nase rümpfen, sollten wir uns überlegen, ob der fälschlich totgesagten Frauenbewegung nicht jede Menge Hausfrauen-, Verkäuferinnen- oder Atomphysikerinnenfeminismus guttäte.
Und wahrscheinlich nicht nur der Frauenbewegung.
(Text von 2004)
Ergänzung von Ramona Fararo: In den 1960er Jahren veröffentlichte Marion Zimmer Bradley unter Pseudonym etliche Lesbenromane: I Am a Lesbian (1962) als Lee Chapman; Spare Her Heaven (1963) and Knives of Desire (1966) als Morgan Ives; The Strange Women (1962), My Sister, My Love (1963) und Twilight Lovers (1964) als Miriam Gardner; and No Adam for Eve (1966) als John Dexter.
Verfasserin: Angelika M. Trabe
Literatur & Quellen
Enders-Dragässer, Uta & Brigitte Sellach. 1986. “Die Frauen bei Marion Zimmer Bradley”. In: Barbara Holland-Cunz. Hg. Feministische Utopien - Aufbruch in die postpatriarchale Gesellschaft. Edition Futurum 9. Meitingen. Corian. S. 149-166.
Harenbergs Lexikon der Weltliteratur: Autoren - Werke - Begriffe. 5 Bde. Dortmund. Harenberg Lexikon-Verlag. 1989.
www.lettern.de/spmzb.htm (zuletzt überprüft: 05.07.2018)
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